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MELDUNG/431: Ibuprofen - Schmerzmittel wird knapp (Apotheke ADHOC)


APOTHEKE ADHOC - 26. Juni 2018

Ibuprofen: Schmerzmittel wird knapp


Berlin - Ibuprofen gehört zu den am häufigsten eingesetzten Arzneimitteln in Deutschland. Doch zuletzt gab es in den Apotheken immer wieder Lieferschwierigkeiten. Jetzt droht bei dem wichtigen Schmerzmittel ein Engpass, der die bisherigen Probleme in den Schatten stellen könnte, berichtet der Branchendienst APOTHEKE ADHOC.

Nur sechs Fabriken stellen Ibuprofen für den gesamten Weltmarkt her. Im BASF-Werk in Bishop im US-Bundesstaat Texas wurde die Produktion des Wirkstoffs jetzt vorerst komplett eingestellt. Eigentlich sollte die Anlage bereits im ersten Quartal erweitert werden, doch stattdessen steht wegen technischer Probleme jetzt erst einmal alles still. Der Totalausfall wird möglicherweise drei Monate dauern. Anfang Juli soll es hierzu nochmal präzisere Informationen geben.

In welcher Größenordnung sich der Ausfall auf den deutschen Markt auswirkt, ist bislang nicht bekannt. Das Werk ist mit einer Kapazität von 5000 Tonnen pro Jahr einer der führenden Produzenten von Ibuprofen weltweit. Als es wegen des Hurrikans "Harvey" im vergangenen Jahr in Bishop zu Strom- und dann zu Produktionsausfällen kam, machten sich in der Folge die Engpässe in den Apotheken bemerkbar.

Die anderen Anbieter von Ibuprofen produzieren bereits am Anschlag. Je zwei Fabriken gibt es in China, Indien und in den USA. Die Marktanteile sind annähernd gleich verteilt, in jedem Werk werden zwischen 10 und 20 Prozent des gesamten globalen Bedarfs von aktuell rund 37.000 Tonnen produziert.

Teilweise sind die gesamten Kapazitäten bis zum Jahresende blockiert. Die ersten Pharmafirmen suchen bereits händeringend nach Zwischenhändlern, die ihnen noch Wirkstoff oder fertig produzierte Ware vermitteln können. Eine Folge der anhalten Engpässe sind auch massive Preissteigerungen von 20 bis 40 Prozent pro Jahr.

Weil die Nachfrage nach dem Schmerzmittel seit Jahren steigt, haben die Lieferanten ihre Kapazitäten deutlich hochgefahren. BASF will in Ludwigshafen sogar eine neue Produktionsstrecke bauen, diese soll jedoch erst 2021 in Betrieb gehen.

Mit 27 Millionen Verordnungen auf Rezept sowie 51 Millionen verkauften Packungen in der Selbstmedikation ist Ibuprofen das wichtigste Schmerzmittel in Deutschland. Der Wirkstoff hat andere Substanzen wie Acetylsalicylsäure und Paracetamol abgelöst und wird zunehmend auch in Kombinationspräparaten gegen Erkältungen und Schmerzcremes verarbeitet. Insgesamt hat sich der Absatz in den vergangenen Jahren fast verdoppelt.

Den vollständigen Beitrag finden Sie unter:
www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/pharmazie/ibuprofen-jetzt-droht-der-mega-engpass-totalausfall-bei-basf


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Quelle:
APOTHEKE ADHOC
Pressemitteilung vom 26. Juni 2018
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Juni 2018

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