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MELDUNG/119: Selbstmedikation muss Zukunft haben (Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller)


Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) - 8.12.2010

BAH-Pressekonferenz:

Selbstmedikation muss Zukunft haben


Berlin - Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) richtete heute (08.12.2010) in Berlin bei einer Pressekonferenz an Politik und Marktpartner sowie Zulassungsbehörden den Appell "Selbstmedikation muss Zukunft haben".

Mit dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) als Teil der Gesundheitsreformgesetzgebung der Bundesregierung hat der Gesetzgeber beschlossen, dass zukünftig der zusätzliche Nutzen neuer Arzneimittel dokumentiert werden muss. Der BAH-Vorsitzende Hans-Georg Hoffmann erklärte in seinen Thesen und Visionen zur Selbstmedikation: "Wir wollen die Aufmerksamkeit stärker darauf lenken, dass es in Deutschland einen großen Bereich von Arzneimitteln gibt, deren Nutzen und Wirksamkeit seit Jahren erwiesen ist, und die vom Verwender selbst bezahlt werden - und zwar zu einem Durchschnittspreis von 7,69 Euro pro Packung, wobei die meisten Preise noch unter der Mindestrezeptgebühr von fünf Euro liegen. Bei allen Diskussionen über Kosten-Nutzenbewertungen muss daher auch der Nutzen von OTC-Arzneimitteln und die Bedeutung der Eigenverantwortung stärker in den Mittelpunkt gestellt werden. Entscheidend ist dabei, dass dies dort geschieht, wo es medizinisch und ökonomisch gleichermaßen geeignet und angemessen ist. Der BAH ist der Überzeugung, dass Selbstmedikation ein tragfähiges und zukunftsweisendes Konzept zur Sicherstellung und weiteren Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Deutschland darstellt."

Aktuell sieht der BAH Verbesserungsmöglichkeiten und Handlungsbedarf insbesondere für die Gesundheitspolitik sowie die Kommunikationspolitik und Öffentlichkeitsarbeit.

Zuvorderst sieht der BAH die Notwendigkeit eines öffentlichen Bekenntnisses der Politik und der Kassen zur Selbstmedikation. Nur die öffentliche Anerkennung der Selbstmedikation durch die genannten Kreise, kann der Image- und Akzeptanzproblematik des OTC-Markts adäquat begegnen.

Zweitens wiederholt der BAH sein Gesprächsangebot und seine Kooperationsbereitschaft gegenüber den Apothekern und Ärzten, aber auch den Krankenkassen, um gemeinsame Konzepte zur Förderung einer sinnvollen Selbstmedikation zu erarbeiten. Gemeinsames Ziel sollte dabei die Stärkung einer medizinisch und ökonomisch sinnvollen Selbstmedikation zum Wohle der Patienten und des Gesundheitssystem sein.

Drittens appelliert der BAH auch an seine Mitgliedsunternehmen nicht müde dabei zu werden, die Bandbreite und die Möglichkeiten der Selbstmedikation stetig zu erweitern und zu verbessern. Dies kann dadurch geschehen, dass Verfahren zur Entlassung von geeigneten Präparaten aus der Verschreibungspflicht betrieben werden aber auch dadurch, dass - wie schon in der Vergangenheit - weiterhin neue Produkte, sinnvolle Produktweiterentwicklungen sowie innovative Darreichungsformen bzw. Applikationsmöglichkeiten erfolgreich in den Markt eingeführt werden.

Viertens fordert der BAH die Zulassungsbehörden national wie europäisch sowie die dort anhängigen Gremien dazu auf, die regulatorischen Anforderungen an rezeptfreie Arzneimittel mit Augenmaß zu gestalten und umzusetzen. Nicht zuletzt ist von dieser Seite der Gedanke einer erweiterten Selbstmedikation und neuer Anwendungsgebiete mit Leben zu füllen.


Unterlagen zur Pressekonferenz:
http://www.bah-bonn.de/index.php?id=115

Kontakt:
Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V.
Ubierstr. 71-73, 53173 Bonn
Ansprechpartner: Heinz-Gert Schmickler
Mail: schmickler@bah-bonn.de
http://www.bah-bonn.de


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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Dezember 2010