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RHEUMA/162: Mit Frühdiagnose-Sprechstunden schneller zum Rheumatologen (idw)


Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. - 20.05.2009

Mit Frühdiagnose-Sprechstunden schneller zum Rheumatologen

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie veröffentlicht aktualisierte Adressen der Regionalen Rheumazentren


Damit Patienten mit Symptomen einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung zügig zum Spezialisten kommen, bieten viele Rheumatologen spezielle Sprechstunden an. Damit schließen sie eine Versorgungslücke: Weil es in Deutschland zu wenig rheumatologische Fachärzte gibt, betragen die Wartezeiten oft mehrere Monate. Die besten Behandlungschancen bestehen jedoch, wenn die Erkrankung früh erkannt und behandelt wird. Die Frühdiagnose-Sprechstunden bieten Patienten mit kurzem Krankheitsverlauf einen raschen Termin außerhalb der üblichen Wartezeiten. Die aktualisierten Adressen sind nun online.

"Man weiß heute, dass die Therapie im frühen Krankheitsstadium am besten greift und Medikamente gerade gegen aggressive und fortschreitende Verlaufsformen hier gute Chancen haben", sagt Professor Markus Gaubitz, niedergelassener Rheumatologe in Münster. Er ist Sprecher der Projektgruppe Frühdiagnose/Integrierte Versorgung der Arbeitsgemeinschaft Regionaler Kooperativer Rheumazentren (AGRZ), welche die Idee zu den Spezialsprechstunden vorangetrieben hatte. "Voraussetzung ist natürlich, dass die Krankheit früh erkannt wird", so Gaubitz weiter. Im besten Fall nehmen Betroffene erste Symptome, wie wiederholte andauernde Gelenkschwellungen und -steifigkeit am Morgen, ernst und gehen damit zum Hausarzt. Doch was nützt es, wenn sich der Verdacht erhärtet, der Patient aber lange auf einen Termin beim Rheumatologen warten muss?

Deswegen bieten viele Rheumatologen mittlerweile Sprechzeiten an, in denen Sie ausschließlich Patienten untersuchen, die Anzeichen einer entzündlichen Rheumaerkrankung aufweisen. Das sind nicht immer feste Wochentermine, sondern auch Zeiten, in denen der Rheumatologe Akutfälle "einschiebt". Hier screenen die Ärzte gezielt nach den entzündlichen Erkrankungen, deren Behandlung im frühen Stadium besonders wichtig ist. Die Hauptbetreuung erfolgt anschließend zunächst weiter über den Hausarzt, der eng mit dem Rheumatologen kooperiert und von diesem auch den Therapieplan erhält.

Das Überweisungsprocedere in die Frühdiagnose-Sprechstunden ist bei den Praxen unterschiedlich: Manche Rheumatologen fordern zur Anmeldung ein Faxformular oder das persönliche Telefonat mit dem Hausarzt. Entscheidend ist jedoch die Vermittlung durch den Hausarzt, der die Verdachtsdiagnose und Entzündungsparameter durchgibt. Die Adressen der Ärzte und Institutionen mit Frühdiagnose-Sprechstunden stehen auf den Seiten der jeweiligen Regionalen Kooperativen Rheumazentren unter www.dgrh.de/rheumalandkarte.html (dort jeweils in den rechten Spalten).


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Arbeitsgemeinschaft Regionale Kooperative Rheumazentren:

Eine bundesweit hochwertige Patientenversorgung - das ist das Ziel bei der Behandlung von Menschen mit Rheuma und das gemeinsame Vorhaben der 30 Regionalen Kooperativen Rheumazentren in Deutschland. Als Arbeitsgemeinschaft (AGRZ) in der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) bündeln sie auf regionaler Ebene die Kompetenz der Spezialisten auf dem Gebiet der Rheumatologie. Dabei arbeiten Universitätskliniken, niedergelassene Rheumatologen, rheumatologische und kinderrheumatologische Akutkrankenhäuser sowie Rehabilitationskliniken Hand in Hand. Die einzelnen Rheumazentren kooperieren eng mit Haus- und weiteren Fachärzten, Ergo- und Physiotherapeuten sowie Psychologen und Selbsthilfegruppen. In diesem Verbund liegt der Vorteil der Regionalen Koorperativen Rheumazentren.

Mehr unter:
www.dgrh.de/rheumazentren.html

Weitere Informationen finden Sie unter
- http://www.dgr.de/wasistrheuma.html
   Krankheitsbilder des rheumatischen Formenkreises
- http://www.dgrh.de/pressefakten.html
   Rheuma-ABC
- http://www.dgrh.de/frueh-diagnose.html
   Hintergrundinformationen Frühdiagnose
- http://www.dgrh.de/rheumalandkarte.html
   Adressen der Rheumazentren mit Frühdiagnose
   (Rheumazentrum auswählen - die Adressen befinden sich in der rechten Spalte)

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution524


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V.
Dr. Cornelia Rufenach, 20.05.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Mai 2009