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INFEKTION/1190: Mehr Infektionen durch Hantaviren (Stadt Münster)


Stadt Münster - Pressemitteilung von Donnerstag, 12. Juli 2012

Mehr Infektionen durch Hantaviren

- Infizierte Mäuse übertragen Krankheitserreger
- Wie man das Ansteckungsrisiko verringert



Münster (SMS) Bisher waren von Hantaviren verursachte Erkrankungen vor allem ein Thema in den Umlandkreisen. Nun werden in Münster ebenfalls vermehrt Krankheitsfälle registriert. "Seit Januar 2012 wurden elf Fälle gemeldet, im ganzen Jahr 2011 waren es lediglich fünf Fälle", so Dr. Michael Lürwer vom städtischen Gesundheitsamt. Meist verläuft die Erkrankung fast unbemerkt. Selten können sich grippeähnliche Symptome mit Kopf-, Bauch-, Rückenschmerzen und hohem Fieber entwickeln, die drei bis vier Tage anhalten können. In sehr seltenen Fällen kann die Erkrankung auch zu Funktionsstörungen bis hin zum Versagen der Nieren führen.

Die Übertragung der weltweit verbreiteten Viren erfolgt über die Ausscheidung infizierter Mäuse und Ratten, deren Exkremente mit Staub aufgewirbelt und eingeatmet werden. Auch eine Übertragung über kontaminierte Hände oder durch Mäusebiss ist möglich. Erkrankte Mäuse kommen häufig in und bei Scheunen und Schuppen vor, in Häusern mit Nagerbefall, auf Dachböden und in Kellern.

Wer den Kontakt zu Nagern und deren Ausscheidungen verringert, senkt das Ansteckungsrisiko. Das bedeutet im Alltag:

  • Wohnbereiche und deren Umfeld "mäusedicht" halten;
  • Lebensmittel für Nager unzugänglich lagern, Tierfutter und Wasser nicht über Nacht offen stehen lassen;
  • Abfall in verschließbare Mülleimer, Essenreste und tierische Abfälle nicht auf den Hauskompost.

Umsicht ist bei Aufräumarbeiten in Schuppen, Scheunen, Dachböden und an anderen einschlägigen Orten angesagt, erläutert Dr. Lürwer, dessen Abteilung im Gesundheitsamt unter anderem für Infektionsschutz und Umwelthygiene zuständig ist. "Bei dieser Arbeit kann Staub aufgewirbelt werden, an dem Hantaviren haften. Deshalb sollten staubige Flächen vorher befeuchtet werden. Am besten trägt man Gummihandschuhe und eine Staubschutzmaske. Gute Lüftung ist dabei ohnehin Pflicht. Nach der Arbeit sollten Hände und Gesicht gründlich mit Wasser und Seife gewaschen werden."

Weitere Informationen gibt das Gesundheitsamt am umweltmedizinischen Telefon unter der Nummer 4 92-53 33. Informationen im Internet bietet das Robert-Koch-Institut auf seiner Homepage www.rki.de ("Infektionskrankheiten A-Z" / "Hantavirus-Infektionen").

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Quelle:
Pressemitteilung von Donnerstag, 12. Juli 2012
Stadt Münster
Presse- und Informationsamt, 48127 Münster
Telefon: 0251 / 492 1300 - 02, Fax: 0251 / 492 7712
Internet: www.muenster.de/stadt/medien


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Juli 2012