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HERZ/887: Europäischer Kardiologiekongress (ESC) 2016 in Rom (2) (idw)


Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung
Pressemitteilungen vom 29. August 2016

Europäischen Kardiologiekongress (ESC) 2016 in Rom

→  Neue Methode zur Katheter-gestützten Mitralklappen-Reparatur erweist sich als wirksam und sicher
→  Neuartiger Herzschrittmacher ohne Batterie gewinnt Energie aus dem Blut
→  Katheter-gestützte Thrombektomie bei Schlaganfall gleich wirksam wie Kombination mit Thrombolyse
→  Studie: Moderate körperliche Aktivität bei Über-65-jährigen halbiert Herz-Kreislauf-Sterblichkeit
→  Mediterrane Kost senkt Sterblichkeit bei Herzkranken - Vegetarier leben herzgesünder


Neue Methode zur Katheter-gestützten Mitralklappen-Reparatur erweist sich als wirksam und sicher

Rom/Hamburg/Bonn/Köln, 29. August 2016 - Eine innovative Katheter-basierte Methode zur Behandlung einer Mitralklappen-Insuffizienz, das "Cardioband"-System, ist effektiv und sicher durchführbar. Das zeigt eine an acht Zentren in sechs Ländern durchgeführte Studie, die auf dem Kongress der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft (ESC) in Rom präsentiert wurde. "Mit diesem Verfahren lässt sich der Durchmesser des Mitralklappen-Rings deutlich verringern, damit wird auch eine Verbesserung der Mitralklappen-Insuffizienz erreicht", berichtet der Erstautor der Studie Prof. Dr. Karl-Heinz Kuck von der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg. "Diese Effekte sind auch nach 24 Monaten noch stabil. Mit diesem Verfahren ist also erstmals eine mittels Katheter über den Vorhof durchgeführte Verengung des Mitralklappen-Rings möglich."

Seit 2008 steht für Hochrisikopatienten mit Mitralklappen-Insuffizienz, bei denen eine chirurgische Klappenreparatur nicht möglich oder zu riskant ist, der MitraClip zur Verfügung. Bei diesem ebenfalls Katheter-gestützten Verfahren wird eine Klammer zwischen den Segeln der Mitralklappe platziert. Bei Klappenpatienten, bei denen die Mitralklappeninsuffizienz auf eine Erweiterung des linken Ventrikels und eine Ausweitung des Klappenrings im Zuge einer Herzmuskelerkrankung zurückgeht, ist eine solche Prozedur oft nicht zielführend. Bei ihnen wäre eine Verengung des Klappenrings mit einer Ringprothese (Anuloplastiering oder -band) oft zweckmäßiger, was bisher allerdings einen chirurgischen Eingriff am offenen Herzen erforderte.

"Das neuartige Cardioband-System ahmt nun dieses chirurgische Verfahren kaheterinterventionell nach", berichtete Prof. Kuck. "Das System besteht aus einem Teleskopkatheter und dem Implantat selbst, die Prozedur wird am schlagenden Herzen über einen venösen Zugang durchgeführt." Mithilfe von speziellen Drähten wird das Band mit 16 kleinen Schrauben ("Ankern") am Mitralklappenring befestigt, anschließend wird mit dem System der Klappenring um bis zu 40 Prozent des ursprünglichen Durchmessers verengt. "Ein Vorteil dieser Methode ist auch, dass die Mitralklappensegel unberührt bleiben", so Prof. Kuck. "Sollte sich die Kardiomyopathie und die einhergehende Mitralklappeninsuffizienz bei einem Patienten weiter verschlechtern, könnte man somit in einem weiteren Eingriff zusätzlich auch noch einen MitraClip anbringen."

Bisher wurden weltweit rund 100 Cardioband-Implantationen durchgeführt. In die in Rom präsentierte Studie wurden zwischen Februar 2013 und November 2015 50 Patienten in sieben Zentren eingeschlossen.

Quelle:
ESC 2016 Abstract Kuck et al, Up to 1-year follow-up results from a multi-centre trial of a novel percutaneous mitral annuloplasty system.

Raute

Neuartiger Herzschrittmacher ohne Batterie gewinnt Energie aus dem Blut

Rom/Bern, 29. August 2016 - Der Prototyp einer neuartigen Herzschrittmacher-Technologie, die aus dem vom Herzen in den Kreislauf gepumpten Blutstrom Energie gewinnen soll, wurde von einem Schweizer Forscherteam auf dem Europäischen Kardiologiekongress (ESC) in Rom vorgestellt, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie. "In allen durchgeführten Tests konnte die von uns entwickelte Mini-Turbine aus dem Blutstrom ausreichend Energie gewinnen, um einen Herzschrittmacher ohne Elektroden und ohne Batterie zu betreiben", so Dr. Adrian Zurbuchen vom Inselspital Bern, der dem Entwicklerteam angehört. "Außerdem bietet der Prototyp genügend Raum für eine Integration der notwendigen Schrittmacherelektronik."

Der Hintergrund des neuen Konzepts: Trotz aller technischen Fortschritte limitieren Batterien heute nach wie von die Lebensdauer von Herzschrittmachern und machen wiederholte chirurgische Eingriffe erforderlich. Speziell gelte das für die neue Generation von endokardialen Schrittmachern, so Dr. Zurbuchen: "Einmal im Myokard eingekapselt, ist der Zugang zur erschöpften Batterie stark eingeschränkt und erhöht das Risiko für einen Austausch des Implantats massiv. Um Patienten solche Nachteile und Risiken zu ersparen, sind batterielose Herzschrittmacher erstrebenswert."

Tatsächlich könnte der Körper der Patienten selbst alternative Energiequellen liefern: Das Herz pumpt kontinuierlich Blut in den Kreislauf und wendet dafür mehr als ein Watt Leistung auf. Dies entspricht den Schweizer Experten zufolge einem rund 200.000fachen durchschnittlichen Leistungsverbrauch eines modernen Herzschrittmachers von rund 5 Mikrowatt. Einen Teil dieser Energie wollen die Berner Experten nutzen, um einen Herzschrittmacher zu betreiben.

Die interdisziplinäre Gruppe aus Kardiologen und Ingenieuren hat sich für die Entwicklung einer miniaturisierten Turbine entschieden, die nach dem Prinzip der Kaplan-Turbinen in Wasserkraftwerken funktioniert. Das torpedoförmige Implantat mit einem Durchmesser von 6,2 Millimetern und einem Gewicht von 3,6 Gramm wird von Blut umströmt, das ein Schaufelrad zum Rotieren bringt. Über eine magnetische Kupplung treibt das Schaufelrad einen Mikrogenerator im Inneren des Gehäuses an und generiert so die benötigte elektrische Energie. "Das Schaufelrad wurde für einen physiologischen Blutfluss im rechtsventrikulären Ausflusstrakt (RVOT) konzipiert und mit einem 3D Drucker hergestellt", so Dr. Zurbuchen. "Der Turbinen-Prototyp wurde in einem Versuchsaufbau getestet, bei dem realistische hämodynamische Bedingungen im RVOT nachgeahmt werden konnten. Die Versuche wurden mit einem Blutanalogon bei einer Herzfrequenz von 60 Schlägen pro Minute durchgeführt."

Quelle:
ESC 2016 Abstract Zurbuchen et al. The torpedo-pacemaker - towards blood driven lead- and batteryless right ventricular outflow tract pacing.

Raute

Katheter-gestützte Thrombektomie bei Schlaganfall gleich wirksam wie Kombination mit Thrombolyse

Rom/Prag, 29. August 2016 - Die alleinige Katheter-gestützte mechanische Auflösung eines Blutgerinnsels im Gehirn beim akuten Schlaganfall ist bei ausgewählten Patientengruppen gleich wirksam wie eine Kombination von medikamentöser Thrombolyse-Therapie mit einer Thrombektomie. Das zeigt die PRAGUE-16 Studie, eine Registeruntersuchung, die auf dem Europäischen Kardiologiekongress (ESC) in Rom präsentiert wurde, wie die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) berichtet.

"Unbehandelt führt ein akuter Schlaganfall, der durch einen Verschluss eines der großen Hirnversorgenden Gefäße verursacht ist, bei der Hälfte der Betroffenen zum Tod, ein Großteil der Überlebenden hat bleibende Behinderungen", so Studienleiter Prof. Petr Widimsky von der Karlsuniversität in Prag.

Im Vorjahr haben eine Reihe von großen randomisierten Studien gezeigt, dass 45 bis 50 Prozent dieser Patienten ohne Behinderung überleben, wenn eine mechanische Thrombektomie durchgeführt wird. Je früher der Katheter-gestützte Eingriff erfolgt, umso besser: Bei einer Thrombektomie innerhalb von drei Stunden nach dem Schlaganfall liegen die Raten eines behinderungsfreien Überlebens bei bis zu 70 Prozent. Die Leitlinien empfehlen daher die Thrombektomie bei Verschlüssen von Hauptgefäßen als Therapie der Wahl.

Die in Rom präsentierte Pilotstudie behandelt nun Fragen, die in den bisherigen Untersuchungen noch offen geblieben waren: Einerseits, ob die sofortige Thrombektomie, ohne vorangehende ("bridging") Thrombolyse, die gleichen Ergebnisse bringt wie ein kombinierter Einsatz beider Verfahren. Und andererseits, ob eine Katheter-gestützte Thrombektomie, die auf einer interventionellen Kardiologie-Abteilung durchgeführt wird, ähnliche Ergebnisse bringt wie die Durchführung auf einer Abteilung für Neuroradiologie.

PRAGUE-16 ist eine prospektive Pilot-Beobachtungsstudie auf der Basis von Register-Daten. Eingeschlossen waren 103 Patienten, die innerhalb von maximal sechs Stunden stationär aufgenommen wurden. Sie wiesen einen Verschluss eines Hauptgefäßes auf, mittels CT war aber noch keine große Ischämie-bedingte Schädigung zu sehen. 73 Patienten wurden innerhalb von 60 Minuten nach der CT-Diagnostik direkt per Thrombektomie behandelt, 30 erhielten zunächst eine medikamentös und dann eine Thrombektomie.

"41 Prozent der Patienten, die in unserer Studie nur eine Thrombektomie erhalten haben, blieben nach dem Ereignis ohne Behinderung", fasste Prof. Widimsky zentrale Ergebnisse zusammen. "In den bisherigen randomisierten Studien lag diese Rate bei Durchführung in interventionell-radiologischen Abteilungen bei 48 Prozent. Man muss auch sehen, dass in Studien, in denen Patienten nur mit Thrombolyse behandelt wurden, diese Rate nur bei 30 Prozent lag."

Eine rasch durchgeführte alleinige Thrombektomie könne eine Alternative zur Kombination von Thrombolyse und anschließender Thrombektomie sein, so der Experte. "Außerdem sehen wir, dass in Regionen, in denen keine oder nur sehr eingeschränkt interventionelle Radiologie-Einrichtungen zur Verfügung stehen, diese Form der modernen Schlaganfallbehandlung auch in Abteilungen für interventionelle Kardiologie, in enger Kooperation mit Neurologen und Radiologen, erfolgreich durchgeführt werden kann. Beide Ergebnisse müssen jetzt in größeren Studien bestätigt werden."

Quelle:
ESC 2016 Abstract Widimsky et al. Feasibility and safety of direct catheter-based thrombectomy in the treatment of acute ischemic stroke. Prospective registry PRAGUE-16

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Studie: Moderate körperliche Aktivität bei Über-65-jährigen halbiert Herz-Kreislauf-Sterblichkeit

Rom, 28. August 2016 - Moderate körperliche Aktivität bei Menschen über 65 Jahren verringert die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit um mehr als 50 Prozent und die Risiken eines akuten Ereignisses um mehr als 30 Prozent. Das berichtete die finnische Geriaterin Prof. Riitta Antikainen (University Oulu) auf einer Pressekonferenz des Europäischen Kardiologiekongresses (ESC) in Rom.

Ein höheres körperliches Aktivitätsniveau lieferte bessere Ergebnisse, ergab die Auswertung der über zwölf Jahre laufenden National FINRISK Study mit fast 2.500 Teilnehmern im Alter von 65 bis 74 Jahren. Die Bedeutung der körperlichen Aktivität in der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Menschen im arbeitsfähigen Alter sei gut bekannt, so die Forscherin, doch wisse man relativ wenig über die Auswirkungen regelmäßiger körperlicher Aktivität bei älteren Menschen.

"Der Schutzeffekt durch körperliche Freizeitaktivitäten ist dosisabhängig, mit anderen Worten, je mehr man macht, desto besser. Solche Aktivitäten haben auch eine Schutzwirkung, wenn andere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorliegen, zum Beispiel hohe Cholesterinwerte", so Prof. Antikainen. "Körperliche Aktivitäten können im Alter eine größere Herausforderung darstellen. Wichtig ist, ausreichend sichere körperliche Aktivitäten zu betreiben, um im Ruhestand gesund zu bleiben."

Die Baseline-Daten zu Studienbeginn schlossen Antworten auf Fragebögen über körperliche Aktivitäten und anderes Gesundheits-bezogenes Verhalten ein, ebenso wie klinische Daten (Blutdruck, Gewicht und Körpergröße) und Laborwerte einschließlich Cholesterin.

Die Studienteilnehmer wurden bis 2013 beobachtet, Todesfälle und ihre Ursachen wurden ebenso systematisch registriert wie Herz-Kreislauf-bedingte Ereignisse durch die Auswertung des Krankenhaus-Entlassungsregisters.

Die Forscher unterteilten die körperlichen Aktivitätsniveaus in niedrig (Lesen, Fernsehen oder leichte Hausarbeiten), moderat (Gehen, Fahrradfahren, Gärtnern für zumindest vier Stunden pro Woche) oder hoch (Joggen, Skifahren, Gymnastik, Schwimmen, schwere Gartenarbeiten sowie intensives sportliches Training für zumindest drei Stunden pro Woche).

Prof. Dr. Eckart Fleck, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK): "Die Studie bestätigt Alters-unabhängig die Bedeutung ausreichender körperlicher Aktivität für die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Es muss nicht immer Joggen sein, auch alltäglichere körperliche Betätigungen sind sinnvoll. Natürlich sollte das Ausmaß der Aktivitäten dem individuellen Gesundheitszustand angepasst sein." Diese Anpassung lasse sich etwa durch die Registrierung der Herzfrequenz steuern und überwachen, so Prof. Fleck.

Auf dem ESC wurde auch ein neue Aktivitätsmesser "Personal Activity Intelligence" (PAI) vorgestellt, der die individuelle Herzfrequenz als Maß für eine individuelle Reduktion des Herz-Kreislauf-Risikos nützt. "Menschen sind mitunter nicht ausreichend aktiv, weil sie nicht über sinnvolle Informationen darüber verfügen, wie viel körperliche Aktivitäten für sie erforderlich sind und in welcher Intensität", so Dr. Javaid Nauman (Norwegen) auf dem ESC-Kongress. PAI soll dabei unterstützen, ein individuell sinnvolles Aktivitätsniveau einzuhalten.

Quelle:
ESC 2016 Abstracts Antikainen et al. Leisure time physical activity reduces the risk of cardiovascular death and an acute CVD event also among older adults; Nauman et al. Personal activity index (PAI) for promotion of physical activity and prevention of CVD.

Raute

Mediterrane Kost senkt Sterblichkeit bei Herzkranken - Vegetarier leben herzgesünder

Rom/Pozilli/Florenz, 29. August 2016 - Bei Menschen, die an einer kardiovaskulären Erkrankung leiden, sinkt die Sterblichkeit deutlich, wenn sie ihr Ernährungsverhalten klar an der sogenannten Mittelmeer-Diät orientieren. Das zeigt eine neue Studie eines italienischen Forscherteams, die auf dem Europäischen Kardiologiekongress (ESC) in Rom präsentiert wurde, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK).

"Die mediterrane Ernährungsform ist weithin als besonders gesundheitsfördernd anerkannt", so Prof. Giovanni De Gaetano, vom Neuromed Institut in Pozzilli, Italien. Bisherige Studien, die eine positive Wirkung der Mittelmeer-Diät belegt haben, hätten sich aber vor allem auf deren Wirkung auf nicht an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidende Menschen konzentriert. Die neue Untersuchung ging nun der Frage nach, ob diese Befunde auch auf Personen zutreffen, die bereits an einer kardiovaskulären Erkrankung leiden - und beantwortet sie positiv. Wesentliche Elemente der "Mittelmeer-Diät" sind ein hoher Anteil an Obst, Gemüse, Fisch, Nüssen und ungesättigten Fettsäuren wie Olivenöl.

Die Daten von 1.197 Personen aus der MOLI-SANI-Bevölkerungsstudie mit vorangegangener kardiovaskulärer Erkrankung, zum Beispiel Herzinfarkt oder Schlaganfall, wurden analysiert. Die Intensität, mit der die mediterrane Diät eingehalten wurde, wurde mittels der 9teiligen "MDS-Skala" erhoben.

Im Beobachtungszeitrum von bis zu 7,3 Jahren verstarben 208 Personen aus dieser Gruppe. Um alle anderen Lebensstil- und Risikofaktoren rechnerisch bereinigt, bedeutete eine Verbesserung um zwei Punkte auf der MDS-Skala eine Reduktion der Sterblichkeit um 21 Prozent. Personen, die auf der MDS-Skala bei 6 bis 9 Punkten lagen, hatten ein um 37 Prozent niedrigeres Sterblichkeitsrisiko als jene in der Kategorie von 0 bis 3 MDS-Punkten. "Interessant wird es jetzt sein, im Detail jene Mechanismen zu identifizieren, die den protektiven Effekt der Mittelmeerkost auslösen", so Prof. De Gaetano.

"Damit ist erstmals auch belegt, dass diese sogenannte mediterrane Kost nicht nur eine wichtige präventive Funktion für die Herzgesundheit hat, sondern auch positive Auswirkungen bei schon manifester Erkrankung", so Prof. Dr. Eckart Fleck (Berlin), Pressesprecher der DGK.

Vegetarier gut vor Krebs und Herzkrankheiten geschützt

Auch zur möglichen gesundheitsfördernden Wirkung von Vegetarismus oder veganer Ernährung wurden auf dem Europäischen Kardiologiekongress neue Daten präsentiert. Menschen, die sich vegetarisch ernähren, haben gegenüber Fleischessern ein deutlich verringertes Herzrisiko. Das ist das Ergebnis einer in Rom präsentierten Meta-Analyse von insgesamt 96 Studien.

Sowohl Vegetarier als auch Veganer hatten demnach einen geringeren Body-Mass-Index sowie günstigere Cholesterin- und Glukose-Werte als Menschen, die auch Fleisch auf dem Speiseplan haben. Die Meta-Analyse zeigte einen protektiven Effekt einer vegetarischen Diät für die Häufigkeit von und Sterblichkeit aufgrund von ischämischen Herzerkrankungen (minus 25 Prozent) sowie Krebs (minus 8 Prozent). Bei Veganern war das Krebsrisiko um signifikante 15 Prozent reduziert. Die Studienautoren machen allerdings darauf aufmerksam, dass es gerade zum veganen Lebensstil nur eine limitierte Zahl an Studien gibt.

Quelle:
ESC 2016 Abstracts De Gaetano et al. Higher adherence to Mediterranean diet is associated with lower risk of overall mortality in subjects with cardiovascular disease: prospective results from the MOLI-SANI study. Dinu et al. Vegetarian, vegan diets and muiltiple health outcomes: as systematic review with meta-analysis of observational studies.

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Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit über 9500 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter
www.dgk.org


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.dgk.org
http://www.dgk.org/presse
http://www.kardiologie.org

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution737

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.
Prof. Dr. Eckart Fleck, 29.08.20146
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. September 2016

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