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DIABETES/1850: Gut geplant und für den Ernstfall gerüstet - Menschen mit Diabetes auf Reisen (diabetesDE)


diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe - 5. Mai 2015

Gut geplant und für den Ernstfall gerüstet:

Das sollten Menschen mit Diabetes bei Reisen beachten


Berlin - Ob Dschungelerlebnis in Indien, Strandurlaub auf Ibiza oder eine Route 66 Tour durch Amerika: Bei Reisen ins Ausland haben viele Menschen mit Diabetes Bedenken. Sie befürchten keine Hilfe zu erhalten oder sich nicht verständigen zu können, wenn beispielsweise der Blutzuckerspiegel entgleist. Dabei steht Urlaubserlebnissen nichts im Wege, sofern diese gut geplant sind. Was Patienten vor einer Reise beachten sollten und wieso sie dabei das Klima eine wichtige Rolle spielt, erklärt Diabetesberaterin Aline Didas im Chat von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe am 7. Mai 2015. Fragen können ab sofort eingesendet werden.

Exotische Fernreisen und Actionurlaub sind für Menschen mit Diabetes heute kein Tabu mehr. "Betroffene sollten jedoch extreme Klimabedingungen am Urlaubsort bei der Therapie berücksichtigen", erklärt Aline Didas. Etwa in Wüstengebieten oder in den Tropen verschlechtere sich oft die Glukosetoleranz der Körperzellen. Nach dem Essen könne der Blutzuckerspiegel daher stärker ansteigen als bei gemäßigten Temperaturen in Deutschland. "Ab ca. 30 Grad Celsius verliert Insulin zudem seine Wirkung und Glukagon ist kürzer haltbar", betont die Diabetesberaterin.

Insulin sollte daher unbedingt kühl gelagert werden. Doch Vorsicht: Das Insulin nicht einfrieren, denn dadurch verliert das Insulin seine Wirkung und wird unbrauchbar. Insulin sollte zwischen zwei bis acht Grad Celsius gelagert werden. Daher rät Didas ihren Patienten die Aufbewahrung des Insulins im Urlaub in der Minibar oder in einer Kühlbox ohne unmittelbaren Kontakt mit den Kühlelementen, da es sonst ebenso zu einem Wirkverlust kommen kann.

Für Teststreifen, Blutzuckermessgerät und Medikamente gilt: Vor starker Sonneneinstrahlung schützen. "Darüber hinaus empfehle ich meinen Patienten, für ihre Reise Teststreifen und die benötigten Medikamente in doppelter oder dreifacher Ausführung mitzunehmen", erklärt die Expertin und betont: "Um auch im Urlaub spontan an körperlich anstrengenden Ausflügen teilnehmen zu können, sollten Betroffene immer Traubenzucker mit sich führen." So können sie im Notfall belastungsbedingten Unterzuckerungen entgegenzuwirken.

Planen Menschen mit Diabetes eine Flugreise, sollten sie zusätzlich eine ärztliche Bescheinigung dabei haben, die das Mitführen von Spritzen, Pens, Insulin und Ampullen regelt. "Um während des Fluges Blutzuckerentgleisungen rechtzeitig entgegenzuwirken, rate ich Patienten mindestens alle zwei Stunden den Blutzucker zu messen", sagt Aline Didas. Patienten mit Typ 1 Diabetes sollten außerdem daran denken, Ketonteststreifen auf ihrer Reise mitzunehmen. Darüber hinaus sollten Patienten sich im Flugzeug regelmäßig Bewegen. Das regt den Blutfluss an und beugt Thrombosen vor.

Welche Reisevorbereitungen Menschen mit Diabetes darüber hinaus treffen sollten und was es im Ausland zu beachten gibt, erklärt die Expertin Aline Didas am 7. Mai 2015 im Experten-Chat.


Weitere Informationen unter:
http://www.diabetesde.org/gesund_leben/reisen/


diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe ist eine gemeinnützige und unabhängige Dachorganisation, die Menschen mit Diabetes, Diabetesberater, Ärzte und Forscher vereint. Gemeinsam schaffen wir Öffentlichkeit für das Thema und vertreten die Interessen der Menschen mit Diabetes. Wir setzen uns für eine bessere Prävention, Versorgung und Forschung im Kampf gegen die Volkskrankheit Diabetes ein. Die Krankheit breitet sich auch in Deutschland rasch aus. 6 Millionen Menschen sind in Behandlung, und jeden Tag kommen fast 1000 Neuerkrankte hinzu.
Gegründet wurde diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) www.ddg.info und dem Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) www.vdbd.de [1]. Die Selbsthilfe ist innerhalb von diabetesDE durch die selbstständige Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes (DDH-M) www.ddh-m.de vertreten.

[1] http://www.vdbd.de/VDBD/index.php

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Quelle:
diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe, Pressestelle
Pressemitteilung vom 5. Mai 2015
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Reinhardtstraße 14, 10117 Berlin
Telefon: +49 (0)30 201 677-0, Fax: +49 (0)30 201 677-20
E-Mail: presse@diabetesde.org
Internet: www.diabetesde.orgkrank


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Mai 2015
 
 

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