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DIABETES/1790: Typ-1-Diabetes - Natürliche Insulinausschüttung nachahmen (diabetesDE)


diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe - 23. Juli 2014

Natürliche Insulinausschüttung nachahmen

Experten-Chat am 24. Juli 2014: Intensivierte konventionelle Insulintherapie



Berlin - Menschen mit Diabetes Typ 1 können kein Insulin mehr produzieren und benötigen daher ihr Leben lang das Hormon Insulin. Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Typ 1 Diabetes spritzen dafür mehrmals täglich mit speziellen Insulin-Pens, wobei sie mit mehreren Insulinsorten (Mahlzeiteninsulin, Basalinsulin) versuchen, die natürliche Insulinausschüttung so gut wie möglich nachzuahmen. Auch Typ-2-Diabetiker, bei denen eine Behandlung mit Tabletten nicht mehr ausreicht, profitieren davon. Diese Therapie nennt man intensivierte konventionelle Insulintherapie (ICT), die etwa 2000 Insulininjektionen pro Jahr erfordert. Was dabei zu beachten ist und welche Rolle neue Insuline spielen, erklärt der Diabetologe Dr. med. Jürgen Krug im nächsten Experten-Chat von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe am 24. Juli 2014.

Menschen mit Diabetes, die eine intensivierte konventionelle Insulinbehandlung (ICT) erhalten, passen die Häufigkeit und Menge des zu spritzenden Insulins an ihren Blutzuckerspiegel, ihre Mahlzeiten und ihre körperliche Bewegung an. Die ICT nutzt das Basis-Bolus-Konzept: Der Stoffwechselgrundbedarf (= Basis) wird morgens und abends mit einer, zwei oder gegebenenfalls drei Injektionen Verzögerungsinsulin abgedeckt. Zusätzlich wird vor den Mahlzeiten ein kurz wirksames Insulin injiziert (Bolus). Diese Dosis ist abhängig vom aktuellen Blutzucker und dem Kohlenhydratanteil der Mahlzeit. "Bei jungen Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes ist die intensivierte Insulintherapie seit vielen Jahren Standard", sagt diabetesDE-Chat-Experte Dr. med. Jürgen Krug, Diabetologe DDG und Chefarzt der Medizinischen Klinik West der St. Georg Unternehmensgruppe in Leipzig.

Der große Vorteil der ICT ist, dass Betroffene ihren Tagesablauf mit Mahlzeiten, Sport und Freizeitaktivitäten flexibel gestalten können: Zwischenmahlzeiten sind nicht notwendig. Häufig erreichen Menschen mit Diabetes durch die ICT auch eine bessere Blutzuckereinstellung. "Die ICT hat jedoch auch Nachteile", so Dr. Krug. "Die Anwender müssen mindestens viermal täglich ihren Blutzucker messen und die Insulindosen daran angepasst spritzen." Dafür ist ein gewissenhafter eigenverantwortlicher Umgang mit der Insulintherapie notwendig. Das Wissen dafür vermitteln spezielle Patienten-Schulungen. Dr. Krug betont: "Doch nicht alle Menschen mit Diabetes haben die Zeit oder die Konzentration für eine engmaschige Blutzuckerselbstkontrolle und für Berechnungen der richtigen Insulindosis vor ihren Mahlzeiten'. Für wen die ICT geeignet ist, welche Kenntnisse sich Diabetiker für eine erfolgreiche ICT aneignen sollten und weitere Fragen rund um das Thema 'Intensivierte Insulintherapie bei Diabetes/neue Insuline' beantwortet der Experte am 24. Juli ab 17 Uhr im Chat.


diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe ist eine gemeinnützige und unabhängige Dachorganisation, die Menschen mit Diabetes, Diabetesberater, Ärzte und Forscher vereint. Gemeinsam schaffen wir Öffentlichkeit für das Thema und vertreten die Interessen der Menschen mit Diabetes. Wir setzen uns für eine bessere Prävention, Versorgung und Forschung im Kampf gegen die Volkskrankheit Diabetes ein. Die Krankheit breitet sich auch in Deutschland rasch aus. 6 Millionen Menschen sind in Behandlung, und jeden Tag kommen fast 1000 Neuerkrankte hinzu.
Gegründet wurde diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) www.ddg.info und dem Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) www.vdbd.de. Die Selbsthilfe ist innerhalb von diabetesDE durch die selbstständige Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes (DDH-M) www.ddh-m.de vertreten.

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Quelle:
diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe, Pressestelle
Pressemitteilung vom 23. Juli 2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Juli 2014