Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden - 19.03.2013
Uniklinikum Dresden nimmt an Studie zur Wirksamkeit von Tabletten gegen Hausstaubmilben-Allergie teil
In mehreren groß angelegten Studien wird derzeit die Wirksamkeit von auf Tabletten basierenden Immuntherapien überprüft. An den bundesweit organisierten Untersuchungen beteiligt sich die Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde als Mitglied des Dresdner Universitäts Allergie Centrums am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden.
Im Rahmen der Studien wird erstmals die Wirksamkeit einer Tablette gegen Hausstaubmilben-Allergien überprüft. Bisher ist die sogenannte sublinguale Therapie - das Medikament wird einmal täglich unter die Zunge gelegt - in Deutschland noch nicht zugelassen. Ihr größter Vorteil: Die zeitlich aufwändige Spritzentherapie entfällt und dadurch sinkt die Zahl der notwendigen Arztbesuche. In weiteren Studien prüfen die Allergie-Experten des Uniklinikums bereits zugelassene, ebenfalls auf Tabletten basierende Therapien für Patienten mit allergischen Reaktionen auf Gräserpollen.
In den Untersuchungen geht es darum, die Wirksamkeit der auf Tabletten basierenden Hyposensibilisierung zu kontrollieren. Bei dieser Behandlungsform werden über zwei oder drei Jahre regelmäßig die die Allergie auslösenden Substanzen verabreicht, um den Körper langsam daran zu gewöhnen. Ziel ist es, die unnötige Abwehrreaktion zu unterbinden. Die immunspezifische Therapie gegen Heuschnupfen gibt es bereits seit 100 Jahren. Bis vor wenigen Jahren wurden die allergenen Substanzen ausschließlich unter die Haut gespritzt. Um die Belastungen und Risiken der Spritzenkur zu minimieren, entwickelten Forscher eine Therapie, bei der Tropfen unter die Zunge gegeben wurde. Daraus entwickelte sich schließlich die noch besser handhabbare Tablettentherapie - auch sie geben ihre Wirkstoffe unter der Zunge liegend ab.
Die Hausstauballergie ist auf dem Vormarsch: Experten zufolge lösen winzige Milben im Staub heute bereits jede vierte Allergie in Deutschland aus. Mehr als jeder zehnte Deutsche ist betroffen. Mit Hilfe verschiedener Allergietestverfahren lässt sich die Diagnose mittlerweile recht zuverlässig stellen. Tränende Augen, wässriger Schnupfen, geschwollene Nasenschleimhäute gelten als typische Anzeichen auch dieser Allergie: Das Immunsystem der Betroffenen reagiert überstark auf eigentlich harmlose Stoffe. Im Winter sind oftmals Milben die Verursacher. Genauer: Der Kot der winzigen Tiere, die oft zu Tausenden in einem Gramm Staub zu finden sind. Sie ernähren sich von Hautschuppen. Jeder Mensch verliert pro Tag etwa 1,5 Gramm - die Nahrung für anderthalb Millionen Hausstaubmilben. Besonders stark vermehren sie sich in warmer, feuchter Umgebung - am liebsten in einem regelmäßig genutzten Bett.
Werden die allergischen Beschwerden nachts oder in den frühen Morgenstunden schlimmer, ist das ein deutlicher Hinweis für das Vorliegen einer Hausstauballergie. Sie kann sich zum Dauerhusten oder sogar bis hin zum Asthma verstärken. Aber die Betroffenen können einiges tun, um sich zu schützen. Sind die Allergieauslöser identifiziert, gilt es, sie so gut es geht aus dem Alltag zu verbannen. Ehe allerdings das gesamte Leben und besonders die Wohnung komplett geändert werden, sollte die Diagnose eindeutig gestellt sein. Dann besteht überdies die Möglichkeit zur Hyposensibilisierung: Durch eine gezielte Hyposensibilisierung lernt das Immunsystem, die besagten Stoffe zu tolerieren.
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Quelle:
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Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Holger Ostermeyer, 19.03.2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. März 2013