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AIDS/936: Ärzte ohne Grenzen zum UNAIDS-Bericht - Viele Betroffene erhalten immer noch keine Therapie (ÄoG)


Ärzte ohne Grenzen - 16. Juli 2014

Ärzte ohne Grenzen zum UNAIDS-Bericht
Ausweitung der Behandlung ist bedeutender Erfolg, aber viele Betroffene erhalten immer noch keine Therapie



Statement von Dr. Jennifer Cohen, medizinische Leiterin der Medikamentenkampagne von Ärzte ohne Grenzen, zum heute vorgestellten UNAIDS-Bericht:

"Es ist ein bedeutender Erfolg, dass fast zwölf Millionen Patienten in den ärmeren Ländern eine lebensrettende HIV-Therapie erhalten. Aber mehr als die Hälfte der betroffenen Menschen hat noch immer keinen Zugang dazu.

Wir fordern, dass die Behandlungsprogramme so schnell wie möglich ausgeweitet werden. Es muss sichergestellt werden, dass niemand zurückgelassen wird. Bisher sind wir aber in vielen unserer Projektländer mit zu niedrigen Behandlungsraten konfrontiert. Die Abdeckung ist besonders gering in Konfliktregionen und in Gebieten mit wenigen Menschen, die mit HIV/Aids leben. In einigen Ländern wird mit der Behandlung zu spät begonnen, und Schwangere bekommen nicht die Unterstützung, die sie brauchen.

Wir wissen, dass ein früher Behandlungsbeginn die Übertragung von HIV hemmt und die Krankheit dadurch oft nicht ausbricht. Wir müssen die Behandlung für jeden so schnell wie möglich zugänglich machen."


UNAIDS präsentiert heute seinen Bericht zum Stand der Ausbreitung von HIV und zum Zugang zu antiretroviraler Therapie. Demnach erhielten Ende 2013 weltweit knapp 13 Millionen Patienten diese lebensrettende Behandlung, darunter fast 12 Millionen in den ärmeren Ländern. Das ist ein Anstieg von mehr als 20 Prozent gegenüber Ende 2012. In Afrika südlich der Sahara erhalten in den meisten untersuchten Ländern (in 27 von 44) weniger als 40 Prozent der erwachsenen Patienten tatsächlich eine Behandlung.

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Quelle:
Ärzte ohne Grenzen e. V. / Medecins Sans Frontieres
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Juli 2014