diabetesDE / Deutsche Diabetes-Hilfe - 28. April 2015
Diabetes-Epidemiologen und -Experten treffen Vertreter von BMG und RKI
Erste Diabetes-Registerkonferenz in Berlin
Berlin, 28. April 2015 - Mit dem Entwurf für ein Bundespräventionsgesetz und der Entschließung zur Umsetzung eines Nationalen Diabetesplans seitens des Bundesrates sind im Jahr 2014 grundlegende politische Weichen gestellt und Signale gesetzt worden für die Optimierung von Prävention und Versorgung der "Volkskrankheit Diabetes mellitus Typ 2". Für eine politisch noch zu konsentierende nationale Diabetes-Strategie ist ein konzertiertes Handeln der verschiedenen Sektoren, Ebenen und aller Beteiligten sowie die Koordinierung seitens des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) der entscheidende Erfolgsfaktor. Unabhängig davon räumen Gesundheitsministerium und Robert-Koch-Institut (RKI) derzeit einer indikatorengestützten Diabetes-Surveillance mit regelmäßiger Berichterstattung höchste Priorität ein. Im Rahmen einer Diabetes-Registerkonferenz trafen sich erstmals Initiatoren von fünfzehn regionalen und überregionalen Diabetesregistern und Diabetes-Datenbanken mit Vertretern des BMG, des RKI und der Kostenträger, um auszuloten, wie eine intelligente Nutzung der vorhandenen Daten für eine Diabetes-Surveillance sowie eine sinnvolle Datenzusammenführung realisiert werden könnte.
"In Deutschland existiert bislang kein einheitliches Nationales Diabetes Register, es gibt aber seit Jahren diverse regionale, überregionale und Schwerpunktregister, die Daten aus verschiedenen Versorgungsebenen und z.T. zu unterschiedlichen Aspekten der Versorgung und Therapie, sowie Komplikationen sammeln. In der Diabetesregisterkonferenz wurde jetzt erstmals eine Sichtung eines Großteils der vorhandenen Register vorgenommen, gemeinsam mit Vertretern des BMG, des RKI und den Kostenträgern diskutiert, um Möglichkeiten der synergistischen Nutzung der Daten für eine Nationale Diabetesstrategie zu evaluieren", erläutert Prof. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe die Intention der Konferenz.
Prof. Jochen Seufert, Leiter der Kommission Versorgungsforschung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) ergänzt: "Die vom BMG geplante und vom RKI umzusetzende Nationale Diabetes Surveillance ist als kontinuierliche Indikatoren-gestützte Datenerhebung und Berichterstattung geplant, in der sowohl epidemiologische Primärdaten aus dem bundesweiten Gesundheitsmonitoring sowie Daten aus weiteren verfügbaren Datenquellen, wie z. B. Diabetesregistern und -datenbanken eingebunden werden sollen. Wir benötigen hierfür eine geeignete Datengrundlage, die valide und über die Zeit vergleichbare Informationen zu Krankheitshäufigkeit, Krankheitslast, Präventionspotential und Versorgungsbedarf im Zusammenhang mit Diabetes mellitus ermöglicht. Die aktuelle Registerkonferenz bringt hierfür erstmals alle Repräsentanten von Diabetesregistern und -datenbanken an einen Tisch. Dieses von der DDG koordinierte Vorgehen der Förderung und Harmonisierung der Registerforschung in Deutschland bietet die einmalige Chance, diese bereits vorhandenen Register und Datenbanken sowohl für die Wissenschaft, als auch für die Nationale Diabetes Surveillance zu nutzen."
Zentraler Diskussionspunkt war: "Welche Fragen soll ein Nationales Diabetes-Surveillance System unter der Verwendung welcher Datengrundlage für die Politik, die Gesundheitsversorger/Leistungserbringer, Versorgungsforschung, aber auch Betroffene beantworten können?"
Ergänzend zu den Registerpräsentationen diskutierte die Runde über die Qualität der DMP-Daten und deren Auswertungspotential. Die Runde war sich einig, dass die Konferenz in eine zweite Runde gehen sollte, die 2. Diabetes-Registerkonferenz* wird daher im Spätsommer 2015 erfolgen.
* Teilnehmer der ersten Konferenz waren:
Dr. Lutz Altenhofen
Dr. Kerstin Bode-Greuel
Prof. Peter Bramlage
Prof. Thomas Danne (2. Vorsitz)
Dr. Antonius Helou (BMG)
Dr. Dirk Hochlenert
Prof. Reinhard Holl
Prof. Andrea Icks
Dr. Michael Jecht
Dr. Matthias Kaltheuner
Panagiotis Kamtsiuris (RKI)
Dr. Monika Klinkhammer-Schalke (Moderation)
Dr. Katrin Krämer (AOK BV)
Prof. Andreas Neu
Marcel Ott (DAK-BV)
Dr. Joachim Rosenbauer
PD Dr. Ulrike Rothe
Dr. Christa Scheidt-Nave (RKI)
Prof. Matthias Schulze
Prof. Jochen Seufert (1. Vorsitz)
Dr. Roswitha Voigt (BMG)
Dr. Dietmar Weber
Sowie aus den Geschäftstellen der DDG und diabetesDE:
Barbara Bitzer
Dr. Dietrich Garlichs
Dr. Stefanie Gerlach
Nicole Mattig-Fabian
Rebekka M'Baidanoum
diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe ist eine gemeinnützige und
unabhängige Dachorganisation, die Menschen mit Diabetes,
Diabetesberater, Ärzte und Forscher vereint. Gemeinsam schaffen wir
Öffentlichkeit für das Thema und vertreten die Interessen der
Menschen mit Diabetes. Wir setzen uns für eine bessere Prävention,
Versorgung und Forschung im Kampf gegen die Volkskrankheit Diabetes
ein. Die Krankheit breitet sich auch in Deutschland rasch aus. 6
Millionen Menschen sind in Behandlung, und jeden Tag kommen fast 1000
Neuerkrankte hinzu.
Gegründet wurde diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe von der
Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) www.ddg.info und dem Verband
der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD)
www.vdbd.de [1]. Die Selbsthilfe ist innerhalb von diabetesDE durch
die selbstständige Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe -
Menschen mit Diabetes (DDH-M) www.ddh-m.de vertreten.
[1] http://www.vdbd.de/VDBD/index.php
*
Quelle:
diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe, Pressestelle
Pressemitteilung vom 28. April 2015
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Internet: www.diabetesde.orgkrank
veröffentlicht im Schattenblick zum 30. April 2015
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