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MELDUNG/473: Niedergelassene Chirurgen wollen für Nachwuchsförderung eigenes Honorar zur Verfügung stellen (BDC)


Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC e.V.) - 22. Mai 2013

Aus Sorge um den Nachwuchs: Niedergelassene Chirurgen wollen Ausbildung der Assistenz-Ärzte zum Teil aus eigener Tasche zahlen



Berlin - Niedergelassene Chirurgen wollen für die Weiterbildung des Nachwuchses jetzt Teile ihres eigenen Honorars zur Verfügung stellen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter Ärzten des BDC.

Die Weiterbildung vieler Chirurgen in Deutschland ist in Gefahr. Weil immer mehr Erkrankungen nicht mehr nur in Kliniken, sondern zunehmend ambulant in Facharztpraxen behandelt werden, fehlen in den Krankenhäusern die entsprechenden praktischen Weiterbildungs-Inhalte. Zum Beispiel bei Leistenbrüchen, Augen-Operationen, in der Gastroenterologie und vielen anderen Bereichen. Deshalb muss die Weiterbildung in diesen Bereichen nun dringend in die Praxen verlagert werden, so wie es bei den Hausärzten längst gesetzlich geregelt ist. Nur: wer bezahlt die Assistenzärzte? Der Gesetzgeber hat für Hausärzte klare Regeln aufgestellt: zur Hälfte die Ärzteschaft, zur anderen Hälfte die Krankenkassen. Bei Fachärzten fehlt eine derartige Gesetzesregelung.

Dr. Jörg Rüggeberg, Vizepräsident des BDC und selbst niedergelassener Chirurg: "Angesichts der politisch gewollten Verlagerung großer Teile der Medizin und speziell der operativen Behandlungen in den ambulanten Bereich muss auch die Weiterbildung dieser Entwicklung folgen. Wir Chirurgen sind bereit, jetzt freiwillig in Vorleistung zu gehen, erwarten aber, dass die Krankenkassen auch ihren Beitrag leisten. Ansonsten ist die flächendeckende Versorgung mangels ausreichend qualifizierter Fachärzte in Gefahr. Wir fordern den Gesetzgeber auf, die fachärztliche Weiterbildung in Praxen endlich derjenigen von Hausärzten gleichzustellen!"


Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC)

Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen ist mit 16.500 Mitgliedern die größte europäische Chirurgenvereinigung. Er vertritt die berufspolitischen Interessen deutscher Chirurginnen und Chirurgen in Klinik und Praxis.

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Quelle:
Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC e.V.)
Pressemitteilung vom 22.05.2013
Luisenstraße 58/59, 10117 Berlin
Kathrin Reisinger, Pressesprecherin
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Mai 2013