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MELDUNG/292: Kampf gegen gefährliche Keime - Die neue hessische Hygieneverordnung (Stadt Kassel)


Stadt Kassel - Pressemitteilung von Mittwoch, 14. Dezember 2011

Neue scharfe Waffe gegen gefährliche Keime


Im Kampf gegen gefährliche Keime gibt es jetzt eine schärfere Waffe. Wie die Leiterin des Gesundheitsamtes Region Kassel, Dr. Karin Müller, mitteilte, müssten nach der neuen hessischen Hygieneverordnung Krankenhäuser speziell ausgebildetes Personal für Hygiene künftig einstellen. Dies bedeute bei 400 Krankenhaus- und mehr Betten, dass mindestens ein Facharzt oder eine Fachärztin für Krankenhaushygiene beschäftigt werden müsse. Ferner müssten Hygienefachkräfte ausgebildet beziehungsweise eingestellt und Hygienepläne erstellt werden. Eine zwingend zu bildende Hygienekommission müsse mindestens halbjährlich tagen und die Ergebnisse innerhalb von vier Wochen dem zuständigen Gesundheitsamt übermitteln. "Personell kommt einiges auf die Krankenhäuser zu", meinte Dr. Müller.

Ganz besonderen Wert habe der Gesetzgeber darauf gelegt, dass neben dem medizinischen das gesamte Personal über die erforderlichen Grundlagen und Zusammenhänge in der Hygiene geschult sei und regelmäßig fortgebildet werde. Eindeutig klargestellt wurde, dass die Leiterinnen und Leiter der Einrichtungen für die Einhaltung der hygienischen Maßnahmen und deren Wirksamkeit verantwortlich seien. Hygienische Anforderungen der neuen Landesverordnung gälten allerdings nicht nur für Krankenhäuser und in gleicher Weise tätige Rehabilitationseinrichtungen, sondern auch für Einrichtungen für ambulantes Operieren, Arzt- und Zahnarztpraxen, in denen invasive Eingriffe vorgenommen würden, und Dialyseeinrichtungen. So seien vor Entlassung oder Verlegung zum Beispiel einer mit MRSA-Keimen besiedelten Person aus diesen Einrichtungen auch der Hausarzt und das Pflegeheim über die patientenspezifischen Maßnahmen zu informieren, "damit der Keim nicht weiterverbreitet wird", führte die Gesundheitsamtchefin weiter aus.

Passend zur Vorstellung der neuen Hygieneverordnung seien zur Zeit Zusammenschlüsse der MRSA Netzwerke in Nord- und Osthessen in Vorbereitung, die sich mit der Frage beschäftigen, wie der gefährliche Krankenhauskeim MRSA und andere multiresistente Keime bekämpft werden könnten, gegen die herkömmliche Antibiotika nicht mehr wirkten. Mittlerweile hätten sich viele Krankenhäuser, ambulante Pflegedienste, Alten- und Pflegeheime, Arztpraxen und andere als Mitglieder den Netzwerken angeschlossen. Die regionalen Netzwerke der Landkreise und der Stadt schlössen sich demnächst, so Dr. Müller, zu einem gemeinsamen Netzwerk Nordhessen zusammen. Die Mitglieder Stadt Kassel sowie die Landkreise Kassel, Hersfeld-Rotenburg, Fulda, Schwalm-Eder, Werra-Meißner und Waldeck-Frankenberg sowie die Stadt Fulda verpflichteten sich, die "Spielregeln" des Netzwerkes einzuhalten, nämlich einheitliche Diagnostik, einheitliches Sanierungsschema und gesicherte Überleitung der Fakten von einem Leistungsträger zum nächsten.


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Quelle:
Stadt Kassel
Pressemitteilung von Mittwoch, 14. Dezember 2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Dezember 2011