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MELDUNG/098: Nichtübertragbare Krankheiten - eine Herausforderung für die Gesundheitssysteme (BMG)


Bundesministerium für Gesundheit - Dienstag, 14. September 2010

Widmann-Mauz: Nichtübertragbare Krankheiten stellen Herausforderung für Gesundheitssysteme in der WHO EURO-Region dar


Berlin/Moskau. "Über 80 Prozent der Krankheitsfälle in der Europäischen Region der WHO sind auf Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und andere nichtübertragbare Krankheiten zurückzuführen. Wesentliche Risikofaktoren dafür sind schädlicher Alkoholkonsum, Tabak und ungesunde falsche Ernährung. Allein in Deutschland erkranken jährlich über 436.000 Menschen an Krebs und rund 210.000 sterben daran. Deshalb ist es richtig, dass WHO EURO (Regionalbüros für Europa der Weltgesundheitsorganisation) künftig einen Schwerpunkt auf die Eindämmung nichtübertragbarer Krankheiten legen wird. Prävention und Gesundheitsförderung sowie der Stärkung von Gesundheitssystemen kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu."

Dies erklärte die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, Annette Widmann-Mauz, MdB, anlässlich der 60. Tagung des Regionalkomitees der Europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Moskau.

Die Parlamentarische Staatssekretärin weiter: "Der Klimawandel stellt die Europäische Region der WHO vor weitere Heraus¬forderungen. Durch klimatische Veränderungen begünstigte Infektionskrankheiten oder durch Extremwetter bedingte Verletzungen machen nicht vor nationalen Grenzen halt. Deshalb ist ein internationaler Austausch über notwendige Anpassungsmaßnahmen der Gesundheitssysteme wichtig. Ich begrüße daher, dass das Thema Klimawandel und Gesundheit einer der Schwerpunkte der künftigen Arbeit des Regionalbüros für Europa der Weltgesundheitsorganisation wird. Denn die Europäische Region kann beim Thema Klimawandel und Gesundheit eine Vorreiter¬rolle einnehmen."

Die meisten negativen Effekte des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit werden vor allem Länder treffen, deren Gesundheitssysteme sich aktuell noch im Aufbau befinden. Daher hat die Bundesregierung im Rahmen der internationalen Klimaschutzinitiative in den Jahren 2009 und 2010 sieben Millionen Euro für Maßnahmen in sieben Ländern der Europäischen Region der WHO (Albanien, Kasachstan, Kirgisistan, Russische Föderation, Tadschikistan, ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien und Usbekistan) bereitgestellt. Damit wird der Prozess der gesundheitlichen Anpassung an den Klimawandel in Südosteuropa und Zentralasien unterstützt. Die Projekte haben Modellcharakter auch für andere Regionen.

Übertragbare Krankheiten waren in der Vergangenheit in Übereinstimmung mit den globalen Prioritäten Schwerpunktthema des Regionalbüros. "Die zunehmende HIV/AIDS-Epidemie sowie die multiresistente Tuberkulose in Osteuropa sind nach wie vor die dringendsten Infektionsprobleme in unserer Region. Dass sich die WHO EURO diesem Thema auch künftig intensiv widmen wird, bleibt richtig", so die Parlamentarische Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz.

Das 60. Regionalkomitee in Moskau ist das erste nach Amtsantritt der neuen Regionaldirektorin Zsuzsanna Jakab. In Moskau werden grundlegende Weichenstellungen für die künftige Arbeit des Regionalbüros erfolgen. Ziel der neuen Regionaldirektorin ist es, das Regionalbüro perspektivisch zu einem Kompetenz¬zentrum für öffentliche Gesundheit in der Europäischen Region der WHO zu machen.

Auf der Tagesordnung stehen u.a. Themen wie die Zukunft des Regionalbüros, die zukünftige Finanzierung der WHO, der Haushaltsentwurf 2012-2013, die Eliminierung von Masern und Röteln in der Europäischen Region sowie Polio.

Jedes Jahr im September tagt das WHO-Regionalkomitee für Europa für dreieinhalb Tage. Es setzt sich aus Vertretern der 53 Mitgliedstaaten der Europäischen Region zusammen. Bei diesen Tagungen, die i.d.R. abwechselnd in Kopenhagen und einem Mitgliedstaat stattfinden, legen die Mitgliedstaaten regionale Grundkonzepte fest, geben Empfehlungen zu Aktivitäten des Regionalbüros, überprüfen dessen Arbeit und beraten über den Haushalt. In der Region leben über 880 Mio. Menschen.


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Quelle:
Bundesministerium für Gesundheit, Pressestelle
Pressemitteilung Nr. 47 vom 14. September 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. September 2010