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KASSEN/1008: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 02.04.2014 (KBV)


KBV-Kompakt Nr. 13 - Kurznachrichten aus der KBV vom 2. April 2014

→  Feldmann: Gesundheitsreport ist kein fundierter Beitrag zur Wartezeitendiskussion
→  KV und Kassen in Niedersachsen fördern Niederlassungen
→  Arzneimittelinitiative in Sachsen und Thüringen gestartet
→  KV Hamburg lehnt staatliche Wartezeiten-Regulierung ab
→  Psychotherapeuten befürworten KBV-Positionspapier



___Aus Berlin___
Feldmann: Gesundheitsreport ist kein fundierter Beitrag zur Wartezeitendiskussion

02.04.2014 - KBV-Vorstand Dipl.-Med. Regina Feldmann hat die Ergebnisse des Gesundheitsreports des Instituts für Demoskopie Allensbach stark kritisiert. "In dieser Studie vermisse ich konkrete Zahlen. Denn die Länge der Wartezeit ist eine sehr subjektive Empfindung. Menschen auf dem Land, wo vieles mit höherem Aufwand verbunden ist, schätzen Wartezeiten häufig weniger dramatisch ein als Menschen in der Großstadt", sagte Feldmann.

Die repräsentative Versichertenbefragung der KBV
[http://www.kbv.de/html/versichertenbefragung.php] im vergangenen Jahr habe gezeigt, dass die Versicherten grundsätzlich mit der Terminsituation zufrieden sind. "In Einzelfällen gibt es auch mal Probleme bei den Wartezeiten, die gelöst werden müssen. Doch grundsätzlich sind die Patienten mit dem deutschen Gesundheitssystem sehr zufrieden." Die Studie wurde im Auftrag des Finanz- und Vermögensberaters MLP erstellt. Demnach äußerten gesetzlich versicherte Patienten mit 57 und 69 Prozent deutlich häufiger Unzufriedenheit über die Terminvergabe als privat versicherte Patienten mit 33 Prozent.

Pressemitteilung von MLP, 1. April
Pressemitteilung der KBV, 1. April

Raute

___Aus KBV und Kven___
KV und Kassen in Niedersachsen fördern Niederlassungen

02.04.2014 - Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Niedersachsen und die Krankenkassen wollen das bisherige Programm der Landesregierung zur Niederlassungsförderung unterstützen. Insgesamt steuern die Parteien der Selbstverwaltung 680.000 Euro für den neuen Niedersachsenfonds bei. KV und Krankenkassen zahlen jeweils 340.000 Euro. Bisher hatte die niedersächsische Landesregierung den Gesamtbetrag in Höhe von einer Million Euro jährlich allein bereitgestellt. Ärzte und Psychotherapeuten, die sich für eine Praxisgründung in einer unterversorgten Region im Bundesland entscheiden, erhalten einen Investitionskostenzuschuss von bis zu 50.000 Euro pro Zulassung beziehungsweise Anstellung. Den Verwaltungsaufwand der Finanzierung übernimmt die KV.

Pressemitteilung der KV Niedersachsen, 31. März

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Arzneimittelinitiative in Sachsen und Thüringen gestartet

02.04.2014 - In Sachsen und Thüringen ist am 1. April 2014 die Arzneimittelinitiative ARMIN angelaufen. Damit wird erstmals das ABDA-KBV-Modell erprobt, das die Qualität der Arzneimittelversorgung steigern und die Richtgrößenprüfungen abschaffen soll. Das Ziel der Initiative ist, die Arzneimitteltherapiesicherheit und die Therapietreue zu erhöhen.

Ab 1. Juli 2014 kommen die ersten beiden Module zum Einsatz. Die in ARMIN eingeschriebenen Ärzte und Apotheker können dann die Verordnung nach Wirkstoffen und den Medikationskatalog einsetzen. Ärzte sollen zukünftig überwiegend den Wirkstoff anstelle konkreter Präparate verschreiben. Über die Auswahl der Präparate eines bestimmten Herstellers entscheiden die Apotheker.

Pressemitteilung der KBV, 27. März

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KV Hamburg lehnt staatliche Wartezeiten-Regulierung ab

02.04.2014 - Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hamburg hat sich gegen eine staatliche Regulierung beim Überweisungsgeschehen in der ambulanten Versorgung ausgesprochen. Die Überweisung von Patienten an Fachärzte sei in Deutschland gut geregelt, teilte die KV mit.

Zwei Drittel der Patienten erhielten innerhalb von drei Tagen einen Termin bei einem entsprechenden Facharzt. Die KV warnte vor einer unnützen Bürokratisierung, da ein höherer logistischer Aufwand zu erwarten sei. Nur durch eine Abkehr von Budgetierung und durch eine politisch gewollte Leistungsreduzierung sei eine Verbesserung beziehungsweise Verkürzung der Wartezeiten zu erreichen.

Pressemitteilung der KV Hamburg, 28. März

Raute

___Verbände___
Psychotherapeuten befürworten KBV-Positionspapier

02.04.2014 - Die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) begrüßt die Position der KBV zum Koalitionsvertrag. Zu vielen Punkten im KBV-Papier hat sich die Bundesvorsitzende der DPtV, Dipl.-Psych. Barbara Lubisch, positiv geäußert: "Insbesondere die Öffnung der KBV für eine Diskussion der Direktausbildung zum Psychotherapeuten ist ein großer Schritt für die Zukunft der psychotherapeutischen Versorgung in Deutschland."

Weitere wichtige Punkte der Psychotherapeutenvereinigung sind die seit Jahren geforderte Entbürokratisierung des Gutachterverfahrens und die Förderung der Gruppenpsychotherapie. Auch diese Punkte sind im KBV-Positionspapier enthalten.

Positionspapier der KBV (Stand: 24.03.2014)
Pressemitteilung der DPtV, 26. März

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Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr. 13 vom 2. April 2014
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. April 2014