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KASSEN/987: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 11.12.2013 (KBV)


KBV-Kompakt Nr. 50 - Kurznachrichten aus der KBV vom 11. Dezember 2013

→  BMG: Neuregelungen im Gesundheitswesen ab 2014 veröffentlicht
→  KBV setzt Nachbesserungen beim Hausarzt-EBM durch
→  KBV kritisiert Auswertung des Statistischen Bundesamtes
→  KV Bayerns kritisiert Termin-Versäumnisse der Patienten
→  Bessere ambulante Versorgung in Westfalen-Lippe durch neue Bedarfsplanung
→  Schleswig-Holstein: KV fördert Arztnetz



___Kompakt - Aus Berlin___
BMG: Neuregelungen im Gesundheitswesen ab 2014 veröffentlicht

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat auf Änderungen im Bereich Gesundheit und Pflege für das Jahr 2014 hingewiesen. Für Ärzte und Angehörige anderer Heilberufe, die ihre Qualifikation im Ausland erworben haben und in Deutschland arbeiten möchten, gelten ab 2014 bundeseinheitliche Vorgaben in den Approbations-, Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen. Diese Anerkennungsverfahren werden vom jeweiligen Bundesland durchgeführt. Vor allem die Inhalte für durchzuführende Eignungs- und Kenntnisprüfungen wurden festgelegt. Dabei sollen die Kompetenzen bei der Patientenversorgung, beispielsweise durch eine Patientenvorstellung, überprüft werden. Sprachtests sind zwar nicht vorgeschrieben, die Bundesländer müssen jedoch prüfen, ob die Sprachkenntnisse zur Berufsausübung ausreichen. Auch hier wollen die Länder ein einheitliches Überprüfungsverfahren entwickeln. Für Medizinstudenten gibt es im kommenden Jahr ebenfalls Neuregelungen: Der schriftliche Teil des "Zweiten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung" wird vor das Praktische Jahr verlegt. An der Prüfung selbst ändert sich jedoch nichts. Nach Angaben des BMG sind die Prüfungsphasen somit besser an die jeweiligen Lernphasen angepasst.

(Pressemitteilung des BMG, 5. Dezember)

Raute

___Kompakt - Aus KBV und KVen___
KBV setzt Nachbesserungen beim Hausarzt-EBM durch

Die KBV hat mit den Krankenkassen Nachbesserungen zum hausärztlichen Kapitel im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) vereinbart. Dies gab KBV-Vorstand Dipl.-Med. Regina Feldmann auf der Vertreterversammlung ihrer Organisation bekannt. "Wir konnten uns auf eine Erhöhung der Versichertenpauschalen im Vertretungsfall durch die Zusetzung der hälftigen versorgungsbereichsspezifischen Grundpauschale einigen", sagte Feldmann. Zudem wurde bei der Gesprächspauschale die Voraussetzung von zwanzig Minuten Arzt-Patienten-Kontaktzeit gestrichen. Die Beschlüsse sollen am 18. Dezember im Bewertungsausschuss gefasst werden. Feldmann lobte auf der Vertreterversammlung einige gute Ansätze im Koalitionsvertrag wie das Ersetzen der Wirtschaftlichkeitsprüfungen durch regionale Vereinbarungen und die Stärkung der medizinischen Aus- und Weiterbildung.

(Pressemitteilung der KBV, 6. Dezember)

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KBV kritisiert Auswertung des Statistischen Bundesamtes

Der Vorstand der KBV, Dipl.-Med. Regina Feldmann, hat die veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes zu "Einnahmen und Reinerträgen von Kassenpraxen" bemängelt. "Der Darstellung fehlt es an allen Ecken und Enden an Erklärungen. Es besteht unter anderem keine korrekte Differenzierung zwischen hausärztlicher und fachärztlicher Versorgung", erklärte Feldmann. Eine verlässliche Fachgruppenzuordnung, eine Differenzierung nach der Anzahl der Praxisinhaber sowie eine Berücksichtigung von Praxen ohne sozialversicherungspflichtige Angestellte seien nicht gegeben. Die Erhebung beinhalte leider nur sehr allgemeine, undifferenzierte und vage Aussagen. "Es muss daher erlaubt sein, zu fragen, was das Statistische Bundesamt mit seiner Aussage bezwecken will", sagte sie.

(Pressemitteilung der KBV, 5. Dezember)

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KV Bayerns kritisiert Termin-Versäumnisse der Patienten

Eine Umfrage der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Bayerns hat ergeben, dass bei etwa jedem zweiten niedergelassenen Arzt zwischen 5 und 15 Prozent der vereinbarten Termine mit Patienten nicht eingehalten werden. In vielen Fällen erhalten die Vertragsärzte nicht einmal eine Absage. Zu den Plänen von Union und SPD eine Vier-Wochen-Frist bei Facharztterminen einzuführen sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KV, Dr. Pedro Schmelz: "Bei einem akuten medizinischen Problem helfen wir sofort, das steht außer Frage. Bei einer allgemeinen Vorsorgeuntersuchung sind gewisse Wartezeiten dagegen durchaus akzeptabel und von den Patienten teilweise auch gewünscht." Der Vorstand der KV wies darauf hin, dass eine solche Frist die Versorgung nicht verbessern, sondern den bereits hohen Zeitdruck in den Praxen nur noch steigern würde.

(Pressemitteilung der KV Bayerns, 10. Dezember)

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Bessere ambulante Versorgung in Westfalen-Lippe durch neue Bedarfsplanung

Patienten in Westfalen-Lippe haben in den vergangenen Monaten eine immer bessere ambulante Versorgung erhalten. Das ist die Bilanz der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe seit Umsetzung der neuen Bedarfsplanungsrichtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses vom 1. Juli 2013. In Westfalen-Lippe gab es seit Mitte des Jahres 12 psychotherapeutische Neuzulassungen. Mit 25 neu zugelassenen Kinder- und Jugend-Psychotherapeuten und -Psychiatern wurde auch das Versorgungsangebot speziell für jüngere Patienten verbessert. Bei den Fachärzten gab es etwa 10 Neuzulassungen, bei den Hausärzten etwa 15.

(Pressemitteilung der KV Westfalen-Lippe, 10. Dezember)

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Schleswig-Holstein: KV fördert Arztnetz

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Schleswig-Holstein ist bei der Förderung von Arztnetzen Vorreiter. Mit 100.000 Euro soll ein Praxisnetz im nördlichsten Bundesland gefördert werden. Dr. Veit Wambach, Vorstandsvorsitzender der Agentur deutscher Arztnetze (ADA), zeigte sich erfreut: "Das Anlaufen der Ausschüttungsphase ist für die Netze in Deutschland der krönende Abschluss eines hocherfolgreichen Jahres." Wambach betonte noch einmal die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der KBV bei der Entwicklung der Förderkriterien. Seit Mai 2013 können sich Praxisnetze bei ihrer zuständigen KV zertifizieren lassen und damit die Voraussetzung für eine Förderung schaffen. Wichtig sei jetzt nur, dass möglichst viele Netze einen Antrag auf Anerkennung stellen, sagte Wambach. "So zeigen wir der Politik, dass sie sich mit der Förderung der Netze auf dem richtigen Weg befindet und der Bedarf besteht."

(Pressemitteilung der ADA, 9. Dezember)

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Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr. 50 vom 11. Dezember 2013
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Dezember 2013