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KASSEN/865: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 28.03.2012 (KBV)


KBV-Kompakt Nr.13 - Kurznachrichten aus der KBV vom 28. März 2012

→  Gesetz zur Neuausrichtung der Pflegeversicherung beschlossen
→  Patienteninformationen erscheinen in sechs Sprachen
→  FALK-KVen fordern höheres Ärztehonorar
→  Fiktiv zugelassene Arzneimittel - KV Nordrhein will Praxen vor Regressen schützen
→  KVB-Vertreterversammlung - "Regionale Lösungen finden und umsetzen"
→  BÄK - IGeL-Eindämmungsgesetz ist unnötig
→  Hartmannbund warnt vor Einengung individueller Freiräume bei IGeL
→  BPtK fordert zugesagte Gelder für Hilfen von Opfern sexuellen Missbrauchs
→  DKG fordert Ausgleich für Tariferhöhungen



___Kompakt - Aus Berlin___
Gesetz zur Neuausrichtung der Pflegeversicherung beschlossen

Das Bundeskabinett hat für das sogenannte Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz (PNG) einen Entwurf vorgelegt. Das Gesetz soll am 1. Januar 2013 in Kraft treten. Im Mittelpunkt stünden besonders die Bedürfnisse demenziell erkrankter Personen, für die die ambulante Versorgung ausgebaut und die Leistung der Pflegeversicherung erhöht werden solle, erklärte Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP). Zusätzlich soll das Pflegegeld angehoben werden. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Bayerns begrüßte die im Gesetz geplante strukturierte Kooperation von Ärzten, Psychotherapeuten, Pflegekräften und Pflegeheimleitung.

(Pressemitteilung des Bundesgesundheitsministeriums, 28. März; Pressemitteilung der KV Bayerns, 28. März)

Raute

___Kompakt - Aus KBV und KVen___
Patienteninformationen erscheinen in sechs Sprachen

Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) lässt im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Bundesärztekammer (BÄK) seine Informationen für Patienten künftig in mehrere Sprachen übersetzen. Den Auftakt bilden zwei Patienteninformationen zum "Diabetes mellitus". Fragen zu den Themen "Diabetes und Füße" sowie "Diabetes und Augen" werden darin auch auf Arabisch, Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch und Türkisch beantwortet. Die Patienteninformationen stehen allen Interessenten kostenlos zum Download bereit.

(Gemeinsame Pressemitteilung von KBV, BÄK und ÄZQ, 28. März)

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FALK-KVen fordern höheres Ärztehonorar

Die Vorstände der vier Kassenärztlichen Vereinigungen der FALK-Kooperation bekräftigen angesichts der neuen Einkommensdaten von niedergelassenen Ärzten die Forderung von KBV-Chef Dr. Andreas Köhler nach einer Erhöhung der Vergütung. Die Vorstände verwiesen vor allem auf die Daten einer aktuellen Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI) [*] zur Berechnung eines angemessenen Arzteinkommens hin.

(Gemeinsame Pressemitteilung der FALK-KVen, 23. März)

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Fiktiv zugelassene Arzneimittel - KV Nordrhein will Praxen vor Regressen schützen

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein hat eine Liste mit fiktiv zugelassenen Arzneimitteln auf ihrer Website veröffentlicht, um Ärzte vor Regressanträgen seitens der Krankenkassen zu schützen. Das erklärte KV-Vorstandvorsitzender Dr. Peter Potthoff. Potthoff forderte zudem: "Die Zulassungsbehörden müssen endlich Klarheit schaffen, welche Präparate zugelassen sind und welche nicht." Die Unklarheiten dürften nicht auf dem Rücken der niedergelassenen Ärzte ausgetragen werden, sagte er.

(Pressemitteilung der KV Nordrhein, 27. März)

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KVB-Vertreterversammlung - "Regionale Lösungen finden und umsetzen"

Die Diskussion über regionale Lösungen im Hinblick auf eine künftige Bedarfsplanung sowie über die Verteilung der ärztlichen Honorare bildeten den Schwerpunkt der Vertreterversammlung (VV) der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB). Unter anderem ging es dabei um die Frage, wie eine ambulante Versorgung mit begrenzten personellen und finanziellen Mitteln weiterhin flächendeckend und wohnortnah aufrecht erhalten werden kann.

(Pressemitteilung der KVB, 26. März 2012)

Raute

___Kompakt - Aus den Verbänden___
BÄK - IGeL-Eindämmungsgesetz ist unnötig

"Die SPD schießt weit über das Ziel hinaus", kommentiert der Hauptgeschäftsführer der Bundesärztekammer (BÄK), Dr. Bernhard Rochell, den SPD-Antrag für ein IGeL-Eindämmungsgesetz. Im Interview mit BÄK-INTERN, dem Informationsdienst der Bundesärztekammer, kritisiert er unter anderem den SPD-Vorschlag, nach dem IGeL-Behandlungen nicht mehr am selben Behandlungstag mit Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung erbracht werden sollen. Eine Verlängerung der Wartezeiten und eine Gängelung der Patienten seien die Folge.

(Pressemitteilung der BÄK, 22. März)

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Hartmannbund warnt vor Einengung individueller Freiräume bei IGeL

Angesichts politisch angestrebter Restriktionen individueller Gesundheitsleistungen (IGeL) und der Diskussion über die Zukunft der privaten Krankenversicherung hat Dr. Klaus Reinhardt, Vorsitzender des Hartmannbundes, vor einer schleichenden Zersetzung gesellschaftlicher Grundwerte gewarnt. Reinhardt sehe eine Gefahr für die ärztliche Berufsausübung und für die freie Selbstbestimmung der Patienten, wenn sich der Staat immer mehr als Regulierungsbehörde begreife. "Die fortgesetzte Einengung individueller Freiräume wird den Charakter unseres Gemeinwesens nachhaltig zu seinem Nachteil verändern", sagte er.

(Pressemitteilung des Hartmannbundes, 28. März)

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BPtK fordert zugesagte Gelder für Hilfen von Opfern sexuellen Missbrauchs

Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) hat von Bund und Ländern die Bereitstellung von 100 Millionen Euro gefordert, um Beratungsnetze für Opfer sexuellen Missbrauchs ausbauen und mehr Therapieplätze schaffen zu können. Am 30.‍ ‍November 2011 hatten Experten Empfehlungen für bessere Hilfen von Menschen ausgesprochen, die im Kindes- oder Jugendalter sexuell missbraucht wurden. Seitdem sei nichts passiert, erklärte BPtK-Präsident Prof. Rainer Richter und mahnte: "Die Betroffenen warten. Bund und Länder haben Hilfen von 100 Millionen Euro zugesagt." Die KBV hat Kontaktdaten von entsprechenden Hilfsangeboten zusammengestellt.

(Pressemitteilung der BPtK, 26. März)

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DKG fordert Ausgleich für Tariferhöhungen

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und ihre Mitgliedsverbände starten eine Kampagne zur Verbesserung der finanziellen Situation der Krankenhäuser. Ziel ist, auf die sich verschlechternde finanzielle Lage in den 2.064 deutschen Kliniken aufmerksam zu machen und Unterstützung seitens der Politik einzufordern. "Das Hauptproblem ist die Refinanzierung der aktuellen Tariferhöhungen bei gleichzeitig weiter stattfindenden Kürzungen", erklärte der DKG-Präsident.

(Pressemitteilung der DKG, 28. März)

[* http://www.zi.de/cms/presse/2012/19-maerz-2012/]

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Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr. 13 vom 28. März 2012
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. März 2012