Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → GESUNDHEITSWESEN

KASSEN/855: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 08.02.2012 (KBV)


KBV-Kompakt Nr. 06 - Kurznachrichten aus der KBV vom 8. Februar 2012


→  Politik, Krankenkassen und Industrie: Arzneimittelpreise
→  Zahl der Regresse in Baden-Württemberg ist gesunken
→  Medizinische Versorgung in Pflegeheimen: KV Bayerns sieht Handlungsbedarf
→  KV Baden-Württemberg befürwortet IGeL
→  Brandenburg: KV und Krankenkassen verlängern Maßnahmen gegen den Ärztemangel
→  Symposium: Individualisierte Medizin ist Forschungsbereich mit Potential
→  Weltkrebstag: Arztbibliothek stellt Informationen bereit

Raute

__Kompakt - Aus Berlin___

Politik, Krankenkassen und Industrie: Arzneimittelpreise

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat die erhöhten Herstellerabschläge und das Preismoratorium für Arzneimittel überprüft und weiterhin für gerechtfertigt befunden. Damit hat das BMG eine Debatte ausgelöst, an der sich unter anderem die pharmazeutische Industrie und die Krankenkassen beteiligten. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) sieht sich nach der Entscheidung des BMG als "Melkkuh für die Überschüsse der Krankenversicherung". Die Krankenkassen begrüßen erwartungsgemäß den Beschluss. "Bevor es durch die gerade erst begonnenen Rabattverhandlungen mit den pharmazeutischen Herstellern auch zu den vom Gesetzgeber erhofften Kosten einsparenden Effekten kommen wird, dürfte es sicher noch eine ganze Weile dauern", sagte eine Sprecherin des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Auch der AOK-Bundesverband und der Verband der Ersatzkassen (vdek) beurteilten die Entscheidung des BMG positiv.

(Pressemitteilung des BMG, 2. Februar; Pressemitteilung des BPI, 2. Februar; Pressemitteilung des GKV-Spitzenverbands, 2. Februar; Pressemitteilung des AOK-Bundesverbands, 2. Februar; Pressemitteilung des vdek, 2. Februar)

Raute

___Kompakt - Aus KBV und KVen___

Zahl der Regresse in Baden-Württemberg ist gesunken

Die niedergelassenen Ärzte in Baden-Württemberg haben 2011 weniger Regressbescheide für das Jahr 2009 bekommen, als im Vorjahr. Auch die Summe des Regressbetrags ist rückläufig. Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) des Bundeslandes, Dr. Norbert Metke, sagte dazu: "Dies ist ein messbares Zeichen dafür, dass die niedergelassenen Ärzte in Baden-Württemberg verantwortungsvoll und wirtschaftlich mit der Verordnung von Arzneimitteln umgehen."

(Pressemitteilung der KV Baden-Württemberg, 8. Februar)


*


Medizinische Versorgung in Pflegeheimen: KV Bayerns sieht Handlungsbedarf

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Bayerns hat sich für neue Vergütungsmodelle und weniger Bürokratie in der ärztlichen und psychotherapeutischen Versorgung von Patienten in Pflegeheimen ausgesprochen. Die KV verwies auf eine eigene Studie, nach der in bayerischen Pflegeheimen die Betreuung der Patienten zu 100 Prozent durch Hausärzte erfolgt. Die KV betonte, besonders in ländlichen Regionen stießen Hausärzte an ihre Kapazitätsgrenzen. Außerdem sei die Betreuung von Patienten in Heimen zeitintensiv und würde unzureichend vergütet.

(Pressemitteilung der KV Bayerns, 2. Februar)


*


KV Baden-Württemberg befürwortet IGeL

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Baden-Württemberg hält individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) für sinnvoll, um die persönliche Gesundheitsvorsorge - über den Rahmen des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenkassen hinaus - auszuweiten. Inzwischen seien ehemalige IGeL Bestandteil des Angebots der gesetzlichen Krankenkassenversicherung, erklärte Dr. Johannes Fechner, stellvertretender Vorsitzender der KV. Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung, zum Beispiel beim Hautkrebs-Screening, trage der Patient, sagte Fechner.

(Pressemitteilung der KV Baden-Württemberg, 8. Februar)


*


Brandenburg - KV und Krankenkassen verlängern Maßnahmen gegen den Ärztemangel

Mit finanziellen und strukturellen Anreizen sollen niederlassungswillige Ärzte vom Standort Brandenburg überzeugt werden. Das haben die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Brandenburg und die Arbeitsgemeinschaft der Verbände der Krankenkassen im Land Brandenburg beschlossen. Der Zuschuss für die Übernahme einer frei werdenden Praxis in einer unterversorgten Region beträgt beispielsweise 25.000 Euro.

(Pressemitteilung der KV Brandenburg, 2. Februar)

Raute

___Kompakt - Aus den Verbänden___

Symposium - Individualisierte Medizin ist Forschungsbereich mit Potential

Vor zu frühen Erwartungen an die sogenannte individualisierte Medizin hat der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Prof. Wolf-Dieter Ludwig, gewarnt. Bei einem Symposium im Rahmen des 36. Interdisziplinären Forums der Bundesärztekammer (BÄK) sagte er: "Vieles, was unter diesem Begriff subsumiert wird, klingt zwar attraktiv, ist aber durch klinische Studien wenig oder gar nicht belegt." Dennoch sieht Ludwig Chancen für die individualisierte Medizin: "Mit diesem Forschungsbereich verbinde ich die Hoffnung, das wir in Zukunft Patientengruppen besser identifizieren können, die auf spezielle Arzneimittel gut ansprechen oder aber unerwünschte Arzneimittelwirkungen zeigen."

(Pressemitteilung der BÄK, 4. Februar)


*


Weltkrebstag - Arztbibliothek stellt Informationen bereit

Der Weltkrebstag am 4. Februar stand unter dem Motto "Gemeinsam ist es möglich". Ziel war es, das Thema Krebserkrankungen stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Aus diesem Anlass hat die Arztbibliothek Informationen in ihrer Rubrik "Thema des Monats" [1] zusammengestellt.

Auch die Kooperationsgemeinschaft Mammographie wies am Weltkrebstag auf das Angebot der Krankenkassen zur Früherkennung von Brustkrebs hin. Demnach haben Frauen zwischen 50 und 69 Jahren die Möglichkeit, alle zwei Jahre eine Mammographie-Untersuchung durchführen zu lassen.

(Pressemitteilung des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin, 3. Februar, Pressemitteilung der Kooperationsgemeinschaft Mammographie, 4. Februar)

[1] http://www.arztbibliothek.de/thema-des-monats


*


Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr. 06 vom 8. Februar 2012
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Februar 2012