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ARTIKEL/1289: Forschen wo's weh tut - Ist die Schmerzversorgung in Deutschland auf dem richtigen Weg? (Adhoc)


Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster - Donnerstag, 25. Oktober 2012

Bundesgesundheitsminister Bahr diskutiert mit Experten in Berlin

Forschen wo's weh tut - Ist die Schmerzversorgung in Deutschland auf dem richtigen Weg?


Berlin - Patienten mit Schmerzen kommen mit vielen Einrichtungen und Leistungserbringern eines städtischen Gesundheitssystems, vom Krankenhaus über den Hausarzt bis zur ambulanten Pflege, in Berührung. Dabei wird es ihnen häufig nicht leicht gemacht - zu diesem Ergebnis kommt das Forschungsprojekt "Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster". Es fehlt teilweise an schmerzspezifischem Wissen bei Ärzten und Pflegekräften, an der Vernetzung der Leistungserbringer und an der Kommunikation zwischen den Berufsgruppen. Das sind nur einige der Aktionsfelder, die das Aktionsbündnis anhand seiner aktuellen Forschungsergebnisse definiert hat. Anlass für Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, Schirmherr des Projektes, die Situation mit Experten zu diskutieren.* "Es muss unser Ziel sein, dass Schmerzpatienten in jeder Krankheitssituation auf eine kompetente Ärztin, einen kompetenten Arzt oder ein kompetentes Team tref fen, die sie individuell behandeln", betonte Bahr. Projektleiter Professor Jürgen Osterbrink, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg, stellte Detailergebnisse aus dem Aktionsbündnis vor: "75 Prozent der Ärzte und 46 Prozent der Pflegenden aus den untersuchten Krankenhäusern kannten zu Beginn des Projektes keinen spezifischen Grenzwert zur Anpassung der Schmerztherapie. Und in den Altenheimen litten 46 bis 63 Prozent der Bewohner an Belastungsschmerzen", so der Experte. Hausärzte würden zum Großteil Medikamente verordnen, die für starke Schmerzen oder eine Langzeittherapie meist nicht geeignet seien. Daneben sei die berufsgruppenübergreifende Kommunikation optimierungsbedürftig: "Der Hausarzt wünscht sich beispielsweise einen besseren Austausch mit Pflegenden und Ärzten aus dem Krankenhaus", so Osterbrink. In vielen Einrichtungen sei außerdem die Schmerzerfassung bei Demenzkranken ein Problem.

Das "Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster" untersucht am Modell der Stadt Münster die Schmerzversorgung in einer Kommune. "Ein einmaliges Forschungsprojekt, weil es nicht nur die Versorgung in einer ganzen Stadt betrachtet, sondern passgenaue Optimierungskonzepte entwickelt, umsetzt und deren Erfolg bewertet. So können wir zeigen, dass Verbesserungsmaßnahmen wirklich beim Patienten ankommen", betonte Osterbrink. Erste Endergebnisse aus dem Untersuchungsstrang "Krankenhaus" hätten das eindrucksvoll zeigen können. "Ich hoffe, dass nach Abschluss des Projekts erfolgreiche Konzepte vorliegen werden, die auch in anderen Regionen Deutschlands übernommen werden können. Damit könnten wir die Schmerzversorgung deutschlandweit verbessern", resümierte Bahr. Das Projekt wird von der Stadt Münster sowie dem Land Salzburg unterstützt. Hauptförderer des Aktionsbündnisses ist das Unternehmen Mundipharma. "Als führendes Unternehmen in der Schmerztherapie fühlen wir uns verpflichtet, neben der Arzneimittelforschung auch die Versorgungsforschung im Bereich Schmerz zu unterstützen: Ein nachhaltiger Beitrag dazu ist für uns die Förderung des 'Aktionsbündnisses Schmerzfreie Stadt Münster", beschrieb Frau Dr. Ingrid Spohr, Leiterin Medizin Mundipharma, das Engagement des Unternehmens. Die Kooperationspartner des Projektes und weitere Informationen finden sich unter
www.schmerzfreie-stadt.de


* Podiumsdiskussion
"Forschen wo's weh tut: Ist die Schmerzversorgung in Deutschland auf dem richtigen Weg?
Erste Ergebnisse des "Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster"
24. Oktober 2012
Auditorium Friedrichstraße, Berlin


Kontakt:

Herausgeber
Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster
Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink
Stühmerweg 8, 48147 Münster

Mundipharma
Mundipharma Straße 6
65549 Limburg a. d. Lahn
www.mundipharma.de

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Quelle:
Redaktion GESUNDHEIT ADHOC
Schumannstraße 6, 10117 Berlin
Telefon: +49 (0)30 802080 580, Fax: +49 (0)30 802080 589
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Oktober 2012

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