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AUSLAND/2480: Studie - Deutschland muss mehr für Sexualaufklärung von Jugendlichen in Afrika tun (DSW)


Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) - 22. Februar 2018

Studie: Deutschland muss mehr für Sexualaufklärung von Jugendlichen in Afrika tun


Jedes fünfte Mädchen in Afrika südlich der Sahara ist bereits Mutter DSW: "Deutschland muss mehr für Sexualaufklärung von Jugendlichen tun" Berlin, 22. Februar 2018. Jedes fünfte Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren in Afrika südlich der Sahara hat bereits mindestens ein Kind zur Welt gebracht. Viele dieser Geburten sind ungewollt, unter anderem weil die Mädchen und jungen Frauen nicht aufgeklärt sind und somit nicht wissen, wie sie verhüten können. In der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika südlich der Sahara hat das Thema sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte in den letzten Jahren zwar an Bedeutung gewonnen, doch angesichts der wachsenden jungen Bevölkerung sollten gerade Aufklärung und der Zugang zu Verhütungsmittel für Jugendliche weiter ausgebaut werden. Das geht aus einer Studie hervor, die das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung im Auftrag der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) erstellt hat und die heute in Berlin vorgestellt wird. In der Veröffentlichung wird untersucht, wie sich die Bundesregierung in den Bereichen Gesundheit, Sexualaufklärung und Gleichstellung der Geschlechter engagiert.

Deutschland sollte Vorreiterrolle einnehmen

"In Afrika südlich der Sahara kommen jedes Jahr mehr als zehn Millionen Kinder zur Welt, deren Mütter noch im Teenageralter sind", sagt Renate Bähr, Geschäftsführerin der DSW. "Häufig müssen die Mädchen und jungen Frauen wegen der Schwangerschaft die Schule abbrechen, haben dadurch schlechtere Chancen auf einen Arbeitsplatz und sind ein Leben lang finanziell abhängig. Das schadet nicht nur den Frauen, sondern auch den Ländern, die dadurch wertvolle Arbeitskräfte verlieren. Umfassende Sexualaufklärung und der Zugang zu modernen Verhütungsmitteln für Jugendliche sind deshalb entscheidend für die Entwicklung Afrikas.

Deutschland ist zwar in absoluten Zahlen eines der wichtigsten Geberländer im Bereich sexuelle Gesundheit, die Bundesregierung muss aber mehr für Jugendliche in Entwicklungsländern tun. Angesichts der Mittelkürzungen in diesem Bereich durch die US-Regierung sollte Deutschland als eine der größten Volkswirtschaften der Welt eine Vorreiterrolle einnehmen."

Vorstellung der Studie

Die Studie "Youth Can! Warum sich Deutschland für eine aufgeklärte und gesunde Jugend in Afrika engagieren sollte" wird im Rahmen einer Veranstaltung am Donnerstag, 22. Februar 2018, 18 Uhr in der Kalkscheune in Berlin vorgestellt. Zu der Veranstaltung sind Sie herzlich eingeladen.


Die Online-Version der Studie und die Highlights als Infoblatt finden Sie unter
www.dsw.org/youthcan-studie

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Über die DSW

Die DSW ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Ziel unserer Arbeit ist es, zur Umsetzung des Menschenrechts auf Familienplanung und zu einer zukunftsfähigen Bevölkerungsentwicklung beizutragen. Jugendliche sind daher die wichtigste Zielgruppe unserer Projekte. Auf nationaler und internationaler Ebene nehmen wir Einfluss auf politische Entscheidungsprozesse in den Bereichen Gesundheit, Familienplanung und Gleichstellung der Geschlechter.

Über das Berlin-Institut

Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung ist ein unabhängiger Thinktank, der sich mit Fragen regionaler und globaler demografischer Veränderungen beschäftigt. Das Institut wurde 2000 als gemeinnützige Stiftung gegründet und hat die Aufgabe, das Bewusstsein für den demografischen Wandel zu schärfen, nachhaltige Entwicklung zu fördern, neue Ideen in die Politik einzubringen und Konzepte zur Lösung demografischer und entwicklungspolitischer Probleme zu erarbeiten.

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Quelle:
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Pressemitteilung vom 22. Februar 2018
Pressesprecherin
Ute Stallmeister
Hindenburgstr. 25, 30175 Hannover
Telefon: 0511 94373-0, Fax: 0511 94373-73
E-Mail: ute.stallmeister@dsw.org
Internet: www.dsw.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Februar 2018

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