Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → GESUNDHEITSWESEN

AUSLAND/1964: Aktivitäten-Update Niger - Cholera-Epidemie nahe der Hauptstadt (Ärzte ohne Grenzen)


Ärzte ohne Grenzen - 24. Mai 2013

Aktivitäten-Update Niger, 24. Mai 2013:

Cholera-Epidemie nahe der Hauptstadt

Ärzte ohne Grenzen behandelt 240 Patienten



Nach einem Cholera-Ausbruch in dem Gebiet nördlich der nigrischen Hauptstadt Niamey hat Ärzte ohne Grenzen dort zwei spezielle Behandlungszentren eingerichtet. Seit Mitte Mai haben die Teams in den Ortschaften Mangaïzé und Ayorou 240 Patienten behandelt. Sechs Menschen sind bislang an der Krankheit gestorben. Ärzte ohne Grenzen ist die einzige Organisation, die in der Region Cholera behandelt. Wegen der Nähe des Ausbruchs zum Fluss Niger, der Richtung Niamey fließt, sind Cholera-Fälle auch in der Hauptstadt zu befürchten.

"Wir haben gegenwärtig 100 Betten in Ayorou und 50 weitere in Mangaïze", sagt Benoit Kayembé, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Niger. "Neben der Pflege der Kranken, bei der es vor allem darum geht, den Patienten wieder Flüssigkeit zuzuführen, suchen die Teams aktiv nach Cholera-Fällen, führen in den betroffenen Dörfern Informationskampagnen durch und verbessern die Einrichtungen an den Wasserstellen. Einige der Patienten stammen aus Lagern mit malischen Flüchtlingen, die meisten kommen aber aus den umliegenden Dörfern. Es ist damit zu rechnen, dass sich die Krankheit ausbreitet und Niamey erreichen wird. Bereits im letzten Jahr hatte diese Region mit Cholera zu kämpfen. Dadurch dass hier so viele Menschen vertrieben wurden, kann sich die Krankheit leicht in andere Gebiete ausbreiten."

Ärzte ohne Grenzen ist in Niger insbesondere in den Bereichen Mangelernährung bei Kindern sowie Mutter-Kind-Gesundheit aktiv und arbeitet eng mit den Gesundheitsbehörden zusammen. Die Organisation ist in verschiedenen Gesundheitszentren und Krankenhäusern in den Regionen Maradi, Tahoua, Zinder und Agadez tätig. Die Mitarbeiter kümmern sich außerdem um die medizinische Versorgung von Migranten und Vertriebenen in der Region Agadez und unterstützen die Gesundheitsbehörden bei Notfällen.

*

Quelle:
Ärzte ohne Grenzen
Pressemitteilung vom 24.05.2013
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Pressestelle: Telefon: 030/22 33 77 00
E-Mail: office@berlin.msf.org
Internet: www.aerzte-ohne-grenzen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Mai 2013