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AUSLAND/1813: Teenagerschwangerschaften in Entwicklungsländern - Auf Bildung und Aufklärung kommt es an (DSW)


Deutsche Stiftung Weltbevölkerung - DSW [news] - März 2012

Auf Bildung und Aufklärung kommt es an


Teenagerschwangerschaften behindern die Chancen von Mädchen in Entwicklungsländern. Anlässlich des Internationalen Frauentages hat die Stiftung Weltbevölkerung deshalb gefordert, verstärkt in Bildung und Aufklärung zu investieren.


Am 8. März war Internationaler Frauentag. Allein an diesem Tag wurden in Entwicklungsländern fast 20.000 Mädchen ungewollt schwanger. Komplikationen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt sind die Haupttodesursache für Mädchen im Teenageralter, jedes Jahr sterben dadurch etwa 70.000 Mädchen. Auf diesen Missstand hat die Stiftung Weltbevölkerung anlässlich des Weltfrauentages aufmerksam gemacht und die Bundesregierung aufgefordert, verstärkt in Aufklärung und Bildung für Mädchen zu investieren.

Für Mädchen in Entwicklungsländern kann eine Schwangerschaft schnell lebensgefährlich werden: Da ihr Körper dafür noch nicht reif genug ist, haben Teenager ein doppelt so hohes Risiko, dabei zu sterben, wie Frauen über 20 Jahren. In Afrika südlich der Sahara sind junge Frauen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren darüber hinaus einem achtmal größeren Risiko ausgesetzt, sich mit HIV/Aids zu infizieren, als Männer. In beiden Fällen müssen sie meist die Schule oder Ausbildung abbrechen, wodurch sich ihre Chance auf ein selbstbestimmtes Leben erheblich verringert. Mit Bildung und Aufklärung lassen sich solche Schicksale verhindern. Insbesondere Frauen, die eine weiterführende Schule besucht haben, wissen eher über Verhütung Bescheid und laufen deutlich seltener Gefahr, ungewollt schwanger zu werden oder sich mit dem HI-Virus zu infizieren.

Investitionen in Mädchen zahlen sich aus

Investitionen in die Bildung und Gesundheit von Mädchen wirken sich zudem besonders positiv auf die Entwicklung ihrer Familien und Länder aus: Jedes zusätzliche Schuljahr in einer weiterführenden Schule erhöht das spätere Einkommen eines Mädchens um 15 bis 25 Prozent. Studien zeigen, dass Frauen ihr Einkommen mit 90 Prozent fast vollständig in ihre Familien investieren. Männer tun dies nur mit etwa einem Drittel ihres Einkommens. Es ist deshalb zu begrüßen, dass das Entwicklungsministerium in seiner neuen Bildungsstrategie einen besonderen Schwerpunkt auf Mädchen und Frauen legt. Nun gilt es, den Worten auch Taten Folgen zu lassen und die Strategie zeitnah umzusetzen. Um den speziellen Bedürfnissen von Mädchen in Entwicklungsländern gerecht zu werden, müssen in Projekten vor Ort Gesundheits- mit Bildungsmaßnahmen verknüpft werden. Auf die Notwendigkeit integrierter Projekte weist auch die aktuelle Studie "Entwicklung für Mädchen - Mädchen für Entwicklung" hin, die die Stiftung Weltbevölkerung Anfang März vorgestellt hat.


Unsere Studie "Entwicklung für Mädchen - Mädchen für Entwicklung" finden Sie unter:
http://www.weltbevoelkerung.de/maedchen-studie


Die DSW [news] werden im Rahmen der europäischen Öffentlichkeitskampagne "Reproductive Health For All" herausgegeben. Die Kampagne wird von der Europäischen Union finanziell gefördert. Für den Inhalt der DSW [news] ist allein die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.

Internet: www.weltbevoelkerung.de/DSW_news/pdfs/DSW__news__Maerz_2012.pdf


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Quelle:
DSW [news] - März 2012
Herausgeber: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
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Internet: www.weltbevoelkerung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. März 2012