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AUSLAND/1649: Kuba - Renommierte psychiatrische Klinik durch Todesfälle in Verruf geraten (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 26. Januar 2011

Kuba: Renommierte psychiatrische Klinik durch Todesfälle in Verruf geraten


Havanna, 26. Januar (IPS) - Das psychiatrische Krankenhaus in Havanna war eines der Aushängeschilder der kubanischen Medizin. Dieser Ruf ist nach dem Tod von 26 Patienten schwer beschädigt. Das Gerichtsverfahren gegen die Klinikleitung ist abgeschlossen, die Urteilsverkündung steht kurz bevor.

Nach offiziellen Angaben müssen die Angeklagten mit Haftstrafen zwischen sechs und 14 Jahren rechnen. Ihnen wird die Vernachlässigung von Minderjährigen und hilflosen Personen sowie die Unterschlagung von Geld vorgeworfen.

Die Patienten waren vor mehr als einem Jahr gestorben, nachdem sie nicht ausreichend versorgt und ernährt worden waren. Wie die Behörden mitteilten, waren die Kranken den niedrigen Temperaturen in der kubanischen Hauptstadt Mitte Januar 2010 schutzlos ausgeliefert.

Eine klinische Untersuchung der Patienten habe außerdem "Anzeichen für Unterernährung, eine große Zahl von Anämie-Fällen und Vitaminmangel" ergeben, berichtete die staatliche Zeitung 'Granma'. Dabei habe das Krankenhaus Nahrungsmittel erhalten, die selbst bei einer Vollbelegung aller 2.458 Betten ausgereicht hätten. Zum Zeitpunkt der Todesfälle behandelte die Klinik im Durchschnitt nur 1.484 Kranke. (Ende/IPS/ck/2011)



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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Januar 2011