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GIFT/193: Schönheit von Pflanzen kann für Kleinkinder gefährlich werden (muebri-online)


Medienbüro Müller-Bringmann // Apotheker Brandenburg - Donnerstag, 3. November 2011

Achtung giftig - Schönheit von Pflanzen kann für Kleinkinder gefährlich werden


• Im Herbst leuchten an Bäumen und Sträuchern Früchte und Beeren, die zum Teil giftig sind. Gerade für kleine Kinder ist es verlockend, diese in den Mund zu nehmen und zu essen.

• Das Wichtigste ist, die Anzeichen einer Vergiftung zu erkennen und Ruhe zu bewahren. In den meisten Fällen besteht keine Lebensgefahr, wenn Kinder Pflanzenteile verschluckt haben.


Potsdam - Pflanzen im Haus, Garten oder in der freien Natur bereiten viel Freude. Doch wer weiß schon, welche Blumen oder Sträucher harmlos und welche giftig sind. Das gilt vor allem für einige Früchte und Beeren, die im Herbst an den Pflanzen hängen. Besonders Kleinkinder sind jetzt gefährdet. Für sie ist es verlockend, die bunten Früchte und Beeren in den Mund zu nehmen und zu verschlucken. Daher warnen die Apotheker im Land Brandenburg vor der tückischen Schönheit vieler giftiger Pflanzen.

"Während man im Haushalt noch relativ einfach vorbeugen kann, indem man die gefährlichen Produkte für Kinder sicher aufbewahrt, kann man Pflanzen natürlich nicht so einfach wegschließen", erklärt Apothekerin Monika Harms, Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der Landesapothekerkammer Brandenburg. Hier seien vor allem die Eltern gefragt, die ihren Kindern so früh wie möglich beibringen müssen, unbekannte Beeren und Pflanzen nicht in den Mund zu stecken. Zu den giftigen Pflanzen zählen unter anderem Teile der lilarosa Herbstzeitlosen, Nadeln und Samen der Eibe, die Tollkirsche oder der Kirschlorbeer. Auch die oberirdischen Pflanzenteile der Kartoffel oder rohe Gartenbohnen verursachen schwere Magen-Darm-Probleme.

Hat ein Kind doch einmal eine Pflanze oder nicht genießbare Beeren probiert, ist es wichtig, die Anzeichen einer Vergiftung rechtzeitig zu erkennen. "Merkmale sind zum Beispiel Übelkeit, Kopfschmerzen, Magenkrämpfe, Durchfall oder Atemstörungen", zählt Harms auf. Ganz wichtig: Die Pflanze muss aufbewahrt werden, damit die Ärzte sehen können, ob sie tatsächlich gefährlich ist. "Die Eltern sollten zudem sofort einen Arzt aufsuchen oder die Giftnotrufzentrale anrufen. Dort werden sie rund um die Uhr von Ärzten kostenlos beraten."

Der im Land Brandenburg zuständige Giftnotruf ist in Berlin unter der Telefonnummer 030-19240 zu erreichen.

Das Wichtigste im Notfall ist, Ruhe und Nerven zu bewahren, denn in den meisten Fällen besteht keine Lebensgefahr. "Ist klar, dass ein Kind eine unbekannte Substanz verschluckt hat, hilft Wasser in kleinen Schlucken", empfiehlt die Apothekerin. Das Gift wird dadurch von den empfindlichen Schleimhäuten des Rachens gespült und verdünnt. In keinem Fall darf Milch zu trinken gegeben werden, da dadurch in vielen Fällen die Giftaufnahme beschleunigt werden kann. Ebenso unsinnig ist es, das Kind zum Erbrechen zu bringen. Dies sollte nur von einem Arzt mit einem speziellen Medikament ausgeführt werden.


CHECKLISTE - Beachtenswertes vor dem Anruf bei der Giftnotrufzentrale:

Was wurde eingenommen und wie viel davon?
Die giftige Pflanze sollte aufbewahrt werden. Sollte die Giftnotrufzentrale den Rat geben, mit dem Kind ein Krankenhaus aufzusuchen, muss die Pflanze mit ins Krankenhaus genommen werden.

Wann wurde die Pflanze verschluckt?
Wie alt und schwer ist das betroffene Kind? Die Grenzen, ob das Verschlucken einer Pflanze gefährlich oder harmlos ist, hängt oft vom Alter und Gewicht des Kindes ab.


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Quelle:
Nachrichtendienst muebri-online
Pressemitteilung von Donnerstag, 3. November 2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. November 2011