Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke - 13.11.2017
Helfen Sie, die Diabetesprävention in Deutschland zu verbessern!
Potsdam-Rehbrücke - Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) rufen alle Erwachsenen dazu auf, bei dem Citizen Science-Projekt DIRIKO* mitzumachen. Ziel des Projekts ist es, die Diabetes-Risikokommunikation des DIfE - DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® und damit die Diabetesprävention in der Bevölkerung zu verbessern. Das DIfE ist ein Partner des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung und hat den im Internet frei verfügbaren Diabetes-Risiko-Test (http://drs.dife.de) basierend auf den Daten einer großen Potsdamer Langzeit-Bevölkerungsstudie** entwickelt.
Mit Hilfe des Diabetes-Risiko-Tests kann jeder Erwachsene schnell und einfach ermitteln, wie hoch sein persönliches Risiko ist, innerhalb der nächsten fünf Jahre an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken. Der Test ist sowohl als Fragebogen als auch als Online-Version verfügbar, wobei der Online-Test am Ende individuell zugeschnittene Empfehlungen gibt, wie man das Erkrankungsrisiko senken kann.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass die Kommunikationsweise von Gesundheitsrisiken stark beeinflusst, wie Menschen ihr persönliches Erkrankungsrisiko einschätzen. Dies kann wiederum einen Einfluss darauf haben, wie die Personen die gegebenen Vorsorgeempfehlungen umsetzen. Doch welche Art der Risikokommunikation ist die beste? "Um diese Frage zu beantworten und um unseren Diabetes-Risiko-Test entsprechend weiter zu verbessern, sind wir dringend auf die Mithilfe und das Feedback der Bevölkerung angewiesen", erklärt Catarina Schiborn, die federführend am Citizen Science-Projekt arbeitet. "Wir wollen von der Bevölkerung lernen und hoffen, dass sich 12.000 nicht an Diabetes erkrankte Erwachsene aktiv an dem Forschungsprojekt beteiligen werden. Wenn wir die Bedürfnisse der Bevölkerung genauer kennen und in unserem Diabetes-Risiko-Test berücksichtigen, können wir die Diabetesvorsorge in unserer Gesellschaft weiter verbessern."
"Unser webbasiertes Citizen Science-Projekt DIRIKO ist hierzu ein erster Schritt. Mit Hilfe der Bevölkerung wollen wir von verschiedenen Kommunikationsformen die geeignetste identifizieren. Der Aufwand, sich an dem Projekt zu beteiligen, ist für jeden Teilnehmer mit etwa 15 Minuten relativ gering und könnte doch wesentlich zur Optimierung des Diabetes-Risiko-Tests beitragen", sagt Kristin Mühlenbruch. "Erwachsene, die an unserem Forschungsprojekt interessiert sind und mitmachen wollen, können ab dem 14. November 2017 am Welt-Diabetestag über den Link http://diriko.dife.de an der Online-Befragung teilnehmen", so Mühlenbruch weiter, die als Epidemiologin schon viel zur bisherigen Entwicklung des Diabetes-Risiko-Tests beigetragen hat.
Alle Teilnehmer bleiben bei der Befragung anonym. Zudem behandeln die Wissenschaftler gemäß den Datenschutzrichtlinien alle nicht-personengebundenen Daten streng vertraulich, beispielsweise jene zum verwendeten Internet Provider.
In Deutschland sind schätzungsweise sechs Millionen Menschen von Diabetes betroffen. Von 100 Menschen mit Diabetes sind etwa 90 bis 95 an einem Typ-2-Diabetes erkrankt, der in der Allgemeinbevölkerung auch als Alterszucker bekannt ist. Aufgrund der veränderten Lebens- und Ernährungsgewohnheiten sowie der hohen Zahl übergewichtiger Menschen sind heute aber nicht nur ältere, sondern zunehmend auch jüngere Menschen von dieser Krankheit betroffen. Typ-2-Diabetes ist mit einem erhöhten Risiko für schwerwiegende Folgeerkrankungen verbunden. Hierzu zählen u.a. Herzinfarkt, Schlaganfall, Erblinden und Nierenversagen. "Das Gute ist, dass jeder Einzelne durch einen gesunden Lebensstil viel dazu beitragen kann, der Erkrankung vorzubeugen", weiß Matthias Schulze, Leiter der Abteilung Molekulare Epidemiologie am DIfE. "Die Diabetesprävention zu verbessern, sollte daher ein wichtiges Ziel für jeden in unserer Gesellschaft sein. Bitte unterstützen auch Sie unser Projekt!"
* DIRIKO - Studie zur Diabetes-Risikokommunikation mit dem DIfE - DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST®
** Bei der Langzeitstudie handelt es sich um die Potsdamer EPIC-Studie. EPIC steht für European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition. Die EPIC-Studie ist eine prospektive Studie, die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Krebs und anderen chronischen Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes untersucht. An der EPIC-Studie sind 23 administrative Zentren in zehn europäischen Ländern mit insgesamt 519.000 Studienteilnehmern im Erwachsenenalter beteiligt. Die Potsdamer EPIC-Studie ist mit mehr als 27.000 Teilnehmern ein Teil der EPIC-Studie.
- Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) ist
Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es erforscht die Ursachen
ernährungsassoziierter Erkrankungen, um neue Strategien für Prävention, Therapie
und Ernährungsempfehlungen zu entwickeln. Zu seinen Forschungsschwerpunkten
gehören die Ursachen und Folgen des metabolischen Syndroms, einer Kombination
aus Adipositas (Fettsucht), Hypertonie (Bluthochdruck), Insulinresistenz und
Fettstoffwechselstörung, die Rolle der Ernährung für ein gesundes Altern sowie
die biologischen Grundlagen von Nahrungsauswahl und Ernährungsverhalten. Weitere
Informationen unter http://www.dife.de. Das DIfE ist zudem ein Partner des 2009
vom BMBF geförderten Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD). Mehr zum
DZD unter
https://www.dzd-ev.de.
Das DIfE hat im September sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Einen kurzen
Überblick über 25 Jahre Ernährungsforschung für die beste der möglichen
Welten erhalten Sie unter
http://www.dife.de/presse/mediathek/broschueren/25-Jahre-DIfE--ein-kurzer-Ueberblick_final.pdf.
- Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 91 selbständige Forschungseinrichtungen.
Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über
die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den
Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich,
ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und
anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden
Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche
Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die
Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den
Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft,
Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen
mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der
Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem
transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer
gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der
Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.600
Personen, darunter 9.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der
Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,7 Milliarden Euro. Mehr Infos
erhalten Sie unter
https://www.leibniz-gemeinschaft.de.
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution166
*
Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke
Dr. Gisela Olias, 13.11.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 15. November 2017
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