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MELDUNG/698: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 20.06.13 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen

→  Medizinische Fakultät Mannheim gründet Zentrum zur Erforschung zielgerichteter Therapien
→  Forschung mit intelligenten Nano-Materialien - Ganz kleine Helfer gegen Krebs



Universitätsmedizin Mannheim - 14.06.2013

Medizinische Fakultät Mannheim gründet Zentrum zur Erforschung zielgerichteter Therapien

Heinrich-Lanz-Stiftung unterstützt langfristig das Forschungszentrum für Personalisierte Medizin

Die Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg richtet ein Zentrum ein, das den Wissenschaftlern der eigenen Fakultät, aber auch weiteren Wissenschaftlern der Universität Heidelberg, Unterstützung und beste Bedingungen für Forschungsaktivitäten im Bereich der Translationalen Forschung und der Personalisierten Medizin verschafft. Die Heinrich-Lanz-Stiftung unterstützt die Mannheimer Medizinfakultät bei diesem Projekt. Noch im laufenden Jahr stellt die Stiftung 130.000 Euro zum Aufbau des "Heinrich-Lanz-Zentrums für Personalisierte Medizin der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg" zur Verfügung und wird die Arbeit des Zentrums ab 2014 langfristig mit mindestens 220.000 Euro im Jahr fördern. Den entsprechenden Kooperationsvertrag hat der Verwaltungsrat der Stiftung in seiner Sitzung am 12. Juni 2013 verabschiedet.

Die Fakultät freut sich außerordentlich über die langfristige finanzielle Unterstützung dieses wichtigen Projektes durch die Heinrich-Lanz-Stiftung, aus dem sich weitere Aktivitäten in der Translationalen Medizin ergeben werden. Von dem Zentrum, das als Plattform Forschungsprojekte bündeln und die Interaktion mit externen Partnern intensivieren wird, verspricht sie sich eine deutliche Zunahme ihrer Forschungsaktivitäten.

Patienten bestmöglich zu versorgen, ist das Ziel eines jeden Klinikums. Dabei gezielt auch neu erforschte Therapieansätze anzuwenden, ist die Besonderheit eines Universitätsklinikums. Innerhalb der Universitätsmedizin ist es die Aufgabe der Medizinischen Fakultät, solche neuen Therapien überhaupt zu entwickeln und zu überprüfen, bevor sie dem Patienten zugutekommen können. Das Heinrich-Lanz-Zentrum wird die Wissenschaftler von Fakultät und Universität dabei unterstützen, neue Forschungsprojekte zu initiieren, etwa indem es Forschungspartner verschiedener Einrichtungen im In- und Ausland zusammenbringt - solche, die an der Laborbank Forschung betreiben und solche, die klinisch nahe am Patienten forschen. Das Zentrum wird deren Forschungsprojekte koordinieren und Unterstützung bei deren Durchführung bieten.

Das Interesse der Mitglieder der Fakultät ist groß, sich an dem Zentrum zu beteiligten. Und auch das Interesse externer Partner ist geweckt. Der Dekan der Medizinischen Fakultät Mannheim, Prof. Dr. Dr. Uwe Bicker, ist von dem künftigen Erfolg des frisch gegründeten Zentrums überzeugt: "Ich sehe das Heinrich-Lanz-Zentrum als Motor. Der Funke ist längst übergesprungen, erste Projekte von Wissenschaftlern unserer Fakultät und des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit stehen schon in den Startlöchern, um über das Zentrum umgesetzt zu werden."

Translationale Forschung heißt, Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung über die klinische Forschung in Therapien münden zu lassen. Die Personalisierte Medizin betrachtet die besonderen Gegebenheiten des einzelnen Patienten oder von Patientengruppen, im Bemühen, möglichst passgenaue Therapien anbieten zu können. Das Heinrich-Lanz-Zentrum für Personalisierte Medizin hat zum Ziel, die medizinische Versorgung durch Forschung voranzubringen.

Heinrich-Lanz-Zentrum für Personalisierte Medizin der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg
Das Heinrich-Lanz-Zentrum ist eine Plattform für interdisziplinäre Forschungsprojekte im Bereich der Translationalen Forschung und der Personalisierten Medizin. Das Zentrum ist an der Mannheimer Medizinfakultät angesiedelt und wird von hier koordiniert, verwaltet und genutzt. Es steht aber allen an der Universität Heidelberg vertretenen Wissenschaftlern, außeruniversitären Einrichtungen und Industriepartnern offen, um deren Forschungsprojekte zu unterstützen.

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
http://idw-online.de/de/attachment28001
Pressemitteilung

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution400

Quelle: Universitätsmedizin Mannheim, Dr. Eva Maria Wellnitz, 14.06.2013

Raute

Philipps-Universität Marburg - 19.06.2013

Ganz kleine Helfer gegen Krebs

Humboldt-Stipendiatin Dr. Beatriz Pelaz erforscht intelligente Nano-Materialien

Dr. Beatriz Pelaz will mit Nanopartikeln dem Krebs auf die Spur kommen. Die Humboldt-Stipendiatin am Fachbereich Physik der Philipps-Universität Marburg forscht in der Arbeitsgruppe Biophotonik von Prof. Dr. Wolfgang Parak. Die Arbeitsgruppe entwickelt Mikro- und Nano-Systeme für die Anwendung in benachbarten Gebieten wie Biologie, Medizin und Elektronik. Das Projekt von Beatriz Pelaz läuft unter dem Titel "Funktionale Nanopartikel zur besseren Eingrenzung und zum besseren Erkennen von Krebs".

Trotz der umfangreichen Forschungsarbeit und den Fortschritten im Bereich der Prävention, der Früherkennung und der Behandlung von Krebs ist diese Krankheit in der westlichen Welt die zweithäufigste Todesursache. Nach wie vor gibt es keine generelle Heilmethode für alle Krebsarten. Neue Nanomaterialien könnten in Zukunft neue Impulse, sowohl in der Diagnose als auch in der Therapie bieten. Nanopartikel liefern neue Methoden um Moleküle zu detektieren, die für Krebs verantwortlich sind. Durch ihre Größe im Bereich einiger 10 Nanometer lagern sich die Nanopartikel verstärkt in Tumoren an (EPR = enhanced permitivity and retention effect). Ein Ansatz ist dann die lokale Erzeugung von Hitze durch Bestrahlung der Nanopartikel mit Infrarot-Licht oder mit Radiowellen. Das Ziel des Forschungsprojektes von Beatriz Pelaz ist es ,intelligente Nanomaterialien' zu erforschen, und deren potenziellen Einsatz in der Medizin vorzubereiten. "Dazu gehört auch eine Risiko-Nutzen-Abschätzung dieser 'intelligenten Nanomaterialien' als Therapiemittel", sagt die Stipendiatin.

Ihr Gastgeber, Prof. Dr. Wolfgang Parak, betont besonders den Grundlagen-Charakter dieses Projektes: "Es wäre naiv anzunehmen, dass diese Methoden bereits in den nächsten Jahren im Klinischen Betrieb angewendet werden können, obwohl wir alle sehr zuversichtlich sind dass wir eines Tages den Durchbruch bezogen auf die klinische Praxis schaffen. Um in diese Richtung vorzustoßen bauen wir gerade eine Kooperation mit Frau Dr. Cornelia Brendel von Universitätsklinikum auf."

Beatriz Pelaz kommt aus Palencia in Nordspanien. Sie erwarb ihren Studienabschluss in Chemie 2006 an der Universität Valladolid und einen Abschluss in Biochemie in Zaragoza im Jahr 2011. Ihre Promotion befasste sich mit der Synthese und der Entwicklung von Nanopartikeln für die Anwendung in verschiedenen Gebieten der Lebenswissenschaften. Seit Juli 2012 arbeitet sie an der Philipps-Universität Marburg. Das Humboldt-Stipendium ermöglicht ihr seit Mai 2013 für zwei Jahre die weitere Forschung.

Die Alexander-von-Humboldt-Stiftung vergibt jährlich etwa 600 Forschungsstipendien von sechs Monaten bis zu zwei Jahren an Postdoktoranden und erfahrene Wissenschaftler. Die Stipendiaten können mit einem selbst gewählten wissenschaftlichen Gastgeber an einer Forschungseinrichtung in Deutschland arbeiten.

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Wolfgang Parak
Arbeitsgruppe Biophotonik
E-Mail: wolfgang.parak@staff.uni-marburg.de

Dr. Cornelia Brendel
Klinik für Innere Medizin
Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie
und Immunologie
brendelc@staff.uni-marburg.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution376

Quelle: Philipps-Universität Marburg, Dr. Gabriele Neumann, 19.06.2013

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
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E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Juni 2013