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MELDUNG/482: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 21.12.11 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Die "FOM Hochschule für Oekonomie & Management"
      gründet Dekanat für Gesundheits- und Sozialmanagement
→  Gesundheitsverhalten von Kindern
→  Ergebnisse der weltweit größten Studie zu Thrombozyten in NATURE veröffentlicht


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FOM Hochschule für Oekonomie & Management - 20.12.2011

FOM gründet Dekanat für Gesundheits- und Sozialmanagement

Nach erfolgreicher Einführung des Studiengangs Gesundheits- und Sozialmanagement baut Hochschule Gesundheitsbereich aus

Die "FOM Hochschule für Oekonomie & Management" weitet ihre Aktivitäten im Gesundheitssektor aus. Die Hochschule gründete ein eigenes Dekanat für den Fachbereich Gesundheits- und Sozialmanagement. Zum Dekan gewählt wurde Prof. Dr. Michael Schütte. Der Arzt und Unternehmensberater unterrichtet seit 2003 an der FOM. 2007 wurde der 43-jährige Mediziner zum Professor ernannt. Schütte ist an der FOM für den Bereich Management im Gesundheitswesen verantwortlich. "Nach der erfolgreichen Einführung des Bachelor-Studiengangs Gesundheits- und Sozialmanagement war es nur konsequent, diesen Fachbereich durch ein eigenes Dekanat in der FOM nachhaltig zu etablieren", so FOM-Rektor Prof. Dr. Burghard Hermeier. Seit September wird der staatlich anerkannte Studiengang an den FOM-Standorten Berlin, Essen, Frankfurt, Neuss und München angeboten. "Mit aktuell 240 Studenten hat er zum Start unsere Erwartungen weit übertroffen", so Hermeier.

Dekan Michael Schütte hat die Entwicklung des Studiengangs maßgeblich mit gestaltet. "Dass sich die FOM inzwischen auch einen Namen im Bereich Gesundheits- und Sozialmanagement gemacht hat, ist vorrangig an Prof. Schütte festzumachen", so Rektor Hermeier. Schütte selbst sieht seine Arbeit als Dekan in den kommenden Jahren vor allem darin, den stark gefragten Studiengang kontinuierlich weiterzuentwickeln. "Außerdem möchten wir weiterführende Bildungsprogramme auf den Weg bringen", so Schütte.

Die FOM gehört zur Stiftung BildungsCentrum der Wirtschaft (BCW) in Essen. Aktuell zählt die gemeinnützige BCW-Gruppe 35.000 Studierende. An 33 Studienzentren können staatlich anerkannte Bachelor- und Masterstudiengänge sowie Seminare auf Universitätsniveau belegt werden.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.fom.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution812

Quelle: FOM Hochschule für Oekonomie & Management, Carsten Döpp, 20.12.2011


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Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd - 20.12.2011

Gesundheitsverhalten von Kindern

Stefanie Meier entwickelt in ihrer Promotion an der PH Schwäbisch Gmünd einen Fragebogen zur Erfassung des Gesundheitsverhaltens von Kindern

Bereits im Kindesalter werden Verhaltensweisen wie Zähneputzen erlernt und gefestigt. Eine frühe Förderung positiver Gesundheitsverhaltensweisen, z.B. das Aufsetzen eines Fahrradhelms beim Radfahren, ist von großer Bedeutung, da diese über die ganze Lebensspanne einen Einfluss auf die Gesundheit haben. Im Falle des Fahrradhelms liegt der Einfluss in der Verhütung von schweren Kopfverletzungen bei Unfällen mit dem Fahrrad. Fragebogenverfahren zur Erfassung von Gesundheitsverhalten bei Kindern sind rar. Diese Lücke schließt die Doktorarbeit von Stefanie Meier. Die Psychologin entwickelte und erprobte einen Fragebogen und untersuchte das Gesundheitsverhalten von über 2.500 Kindern zwischen 8 und 12 Jahren in den Bereichen Schutzverhalten, das Sicherheit im Straßenverkehr, Sonnenschutz und Zahnhygiene beinhaltet, und Ernährungsverhalten, beispielsweise der Ernährung in der Schule. Es zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen bezüglich ihres Gesundheitsverhaltens. Mädchen verhalten sich allgemein günstiger und weniger riskant als Jungen.

Der von Frau Meier entwickelte Fragebogen kann in Forschung und Praxis zur Ermittlung des Gesundheitsverhaltens von Kindern eingesetzt werden, beispielsweise für Bedarfsanalysen bezüglich gesundheitsfördernder Interventionsprogramme an Schulen.

Dr. Meier hat an der Universität Heidelberg Psychologie studiert und arbeitet seit 2006 in der Abteilung Pädagogische Psychologie und Gesundheitspsychologie von Prof. Dr. Carl-Walter Kohlmann an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd. Ihre Schwerpunkte liegen im gesundheitspsychologischen Bereich. Sie war Mitarbeiterin im Projekt VEGIS (Vernetzte Gesundheitsförderung in der Schule), das von der Barmer GEK finanziert wurde, und beschäftigte sich insbesondere mit der Stressbewältigung übergewichtiger und adipöser Kinder, aber auch mit der Vernetzung gesundheitsfördernder Akteure in der Region Schwäbisch Gmünd. Aktuell bietet sie vor allem Lehrveranstaltungen an der PH mit ihren Schwerpunktthemen an.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution441

Quelle: Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, Dr. Bert von Staden, 20.12.2011


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Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald - 19.12.2011

Ergebnisse der weltweit größten Studie zu Thrombozyten in NATURE veröffentlicht

Täglich Milliarden Blutplättchen - Greifswalder SHIP-Studie hilft, die Bedeutung von Genveränderungen für die Bildung und Funktion von Blutplättchen zu verstehen

In der Zeitschrift NATURE, einer der renommiertesten Wissenschaftsorgane, sind im Dezember die Ergebnisse* der bislang weltweit größten Studie zu Thrombozyten veröffentlicht worden. Blutplättchen (Thrombozyten) sind von großer Bedeutung in der Medizin.

Eine verminderte Zahl an Blutplättchen kann zu Blutungen führen. Blutplättchen sind aber auch an der Entstehung von Herzinfarkt und Schlaganfall beteiligt. "Die umfassende Analyse ist in einer beispiellosen internationalen Zusammenarbeit entstanden. Erneut wurden dabei die Daten der Gesundheitsstudie SHIP (Study of Health in Pomerania) genutzt, um die Bedeutung von Genveränderungen für die Bildung und Funktion von Blutplättchen zu verstehen", sagte der Greifswalder Transfusionsmediziner und Gerinnungsexperte Prof. Andreas Greinacher.

124 Forscher aus 13 Ländern Europas und Asiens haben über drei Jahre zusammen gearbeitet und durch die Untersuchung der Gene von 68.000 Probanden und Patienten entscheidende Informationen über das Zusammenspiel der Eiweißbausteine in Thrombozyten erhalten. Aus der Greifswalder Universität waren die Wissenschaftler Prof. Matthias Nauck, Prof. Uwe Völker, Dr. Alexander Teumer und Dr. Sebastian Baumeister sowie Prof. Andreas Greinacher beteiligt.

"Wir wollten herausfinden, welche Gene die Größe und die Anzahl der Thrombozyten im Blut bestimmen und wollten verstehen, wie diese Gene zusammenspielen, damit der Körper täglich die Milliarden von Blutplättchen bildet. Das erlaubt uns, neue Ziele für Medikamente gegen Herzinfarkt und Schlaganfall zu definieren", erläuterte Greinacher. Die Greifswalder haben als Partner der international besten Forschergruppen fast zehn Prozent aller genetischen Untersuchungen der aktuellen Untersuchung durchgeführt. "Wir konnten die bei Menschen identifizierten Gene, die für die Thrombozytenbildung verantwortlich sind, auch im Zebrafisch und in der Fruchtfliege finden. Das zeigt, dass diese Gene bereits früh in der Evolution aufgetreten sind und sich seitdem in allen neuen Lebewesen gehalten haben. Damit haben diese Gene eine bedeutende biologische Funktion." Eines der neu identifizierten Gene ist beispielsweise für die Aufnahme von Eisen verantwortlich. Eisenmangel stellt ein weltweit sehr verbreitetes Gesundheitsproblem dar. "Diese Studie hat die Wissenschaft einen großen Schritt vorangebracht." Die Greifswalder Wissenschaftler möchten auch ihren Dank an die Teilnehmer der SHIP-Studie in Greifswald und Vorpommern ausdrücken, die diese Ergebnisse erst möglich gemacht haben.

* Weitere Informationen
"New gene functions in megakaryopoiesis and platelet formation"
www.nature.com/nature/journal/v480/n7376/full/nature10659.html
(www.nature.com)
Nature 480, Pages 201-208
Date published: 8 December 2011
doi: 10.1038/nature10659

Universitätsmedizin Greifswald
Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin
Abteilung Transfusionsmedizin
Leiter: Prof. Dr. med. Andreas Greinacher
Sauerbruchstraße, 17475 Greifswald
E greinach@uni-greifswald.de
www.medizin.uni-greifswald.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution65

Quelle: Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Constanze Steinke, 19.12.2011


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Dezember 2011