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MELDUNG/360: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 09.06.11 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Grosszügige Eckenstein-Geigy-Stiftung ermöglicht Fortschritte in der Kindermedizin
→  Vier Millionen Euro für Zentrum für Klinische Studien Leipzig


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Universität Basel - 08.06.2011

Grosszügige Eckenstein-Geigy-Stiftung ermöglicht Fortschritte in der Kindermedizin

Mit 15 Mio. Franken fördert die Eckenstein-Geigy-Stiftung die dringend nötige Erforschung und Entwicklung von Medikamenten für Kinder und Jugendliche. Für die Dauer von vorerst zehn Jahren werden am Universitäts-Kinderspital beider Basel UKBB eine "Eckenstein-Geigy-Forschungsprofessur für Pädiatrische Pharmakologie" sowie eine Abteilung für Klinische Pharmakologie in der Pädiatrie eingerichtet. Heute bestehen in der Kinderpharmakologie noch bedeutende Wissenslücken und Risken: Sehr viele an Kinder verabreichte Arzneimittel wurden nicht so umfänglich geprüft, wie dies in der Erwachsenenmedizin Standard ist.

Die grosszügige Gabe zur Einrichtung einer Forschungsprofessur und einer klinisch-pharmakologischen Abteilung innerhalb der Kinderheilkunde wird wesentlich dazu beitragen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Aufnahme und Wirkung von Medikamenten bei Kindern und Jugendlichen zu gewinnen. Dieses Wissen ist dringend erforderlich, sind heute doch noch 50 bis 90 Prozent der an Kinder und Jugendliche verabreichten Medikamente nicht für diese Altersgruppe auf Wirkung und Sicherheit ausreichend ausgetestet.

Vernetzung und Synergien

Angestrebt wird eine enge Zusammenarbeit mit pädiatrischen Kliniken anderer Universitäten in der Schweiz. Es sind auch internationale Vernetzungen vorgesehen, insbesondere mit der Universität von Oxford (England), mit welcher im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin eine enge Zusammenarbeit aufgebaut wird. Die "Eckenstein-Geigy-Abteilung für Pädiatrische Pharmakologie" könnte durch ihre Einzigartigkeit in der Schweiz für dieses Fachgebiet eine Vorreiterrolle für die Schweiz und weite Teile Europas übernehmen. Angesichts des exzellenten biomedizinischen und pharmazeutischen Umfeldes in Basel bestehen für diese Initiative ausgezeichnete Bedingungen und Möglichkeiten für Synergien.

Die Idee für die neue Stiftungsprofessur war von Matthias Eckenstein-Geigy, Präsident des Stiftungsrats der Eckenstein-Geigy-Stiftung, gemeinsam mit Dr. med. Conrad E. Müller, CEO des UKBB, und Forschenden der Universität Basel (Prof. Dr. med. Georg Holländer und Prof. Dr. med. Peter Meier-Abt) entwickelt worden. Sie hatten Matthias Eckenstein auf die dringende Notwendigkeit der Forschung über die Wirkung von Medikamenten bei Kindern aufmerksam gemacht. Aufgrund belastender persönlicher Erfahrungen im Familien- und Bekanntenkreis erkannte der Stiftungsrat die Bedeutung des Anliegens und entschied sich, die Professur mit namhaften Mitteln zu ermöglichen.

Dank für die Stiftung

Die Universität Basel und das UKBB sowie die Regierungen ihrer Trägerkantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt sind hoch erfreut über die Einrichtung der "Eckenstein-Geigy-Stiftungsprofessur". An der Medienkonferenz vom 8. Juni 2011 bedankten sich Dr. Carlo Conti, Vizepräsident des Regierungsrats und Vorsteher des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt, namens der beiden Kantone und des Kinderspitalrats sowie Prof. Dr. Peter Meier-Abt, Vizerektor für Forschung und Nachwuchsförderung der Universität Basel, bei Matthias Eckenstein-Geigy und seinen Angehörigen herzlich für die beispielhafte Grosszügigkeit im Dienste der Forschung für das Wohlergehen von Kinder und Jugendlichen.

Am 9. Juni 2011 findet im Zentrum für Lehre und Forschung der Universität Basel das zweite Symposium der "Swiss Clinical Trial Organisation (SCTO)" zum Thema der Klinischen Forschung in der Pädiatrie statt, an welchem die speziellen Gesichtspunkte der Therapieforschung bei Kinder und Jugendlichen erörtert wird. Die SCTO arbeitet zusammen mit führenden Forscherpersönlichkeiten in der Pädiatrie und zurzeit auch am Aufbau eines nationalen Netzwerkes für pädiatrische Klinische Forschung. Diese Initiative wird auch vom Schweizerischen Nationalfonds und der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften unterstützt.

Weitere Auskünfte

Dr. Conrad E. Müller
CEO Universitäts-Kinderspital beider Basel UKBB

Matthias Geering
Leiter Kommunikation & Marketing
Universität Basel
E-Mail: matthias.geering@unibas.ch

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution74

Quelle: Universität Basel, MA Reto Caluori, 08.06.2011


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Universität Leipzig - 08.06.2011

Vier Millionen Euro für Zentrum für Klinische Studien Leipzig

Das Zentrum für Klinische Studien Leipzig (ZKS) erhält vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für die kommenden fünf Jahre eine Förderung in Höhe von 4 Millionen Euro. Mit den Geldern soll das seit 2007 bestehende ZKS Leipzig weiter ausgebaut und erweitert werden.

Mit dem Ziel, die klinische Forschung in Leipzig zu stärken, wurde in einer ersten Förderphase das Zentrum für Klinische Studien Leipzig 2007 aus Mitteln des BMBF gegründet. Inzwischen unterstützen mehr als 70 Mitarbeiter des ZKS die ordnungsgemäße Planung, Durchführung und Auswertung klinischer Studien an der Universitätsmedizin Leipzig. Im Bereich der nicht-kommerziellen, wissenschaftsorientierten Studien konnte sich das ZKS Leipzig sowohl innerhalb der Universitätsmedizin Leipzig als auch national bereits erfolgreich etablieren.

Im Rahmen der BMBF-Ausschreibung zur "Förderung Klinischer Studienzentren" hat sich Leipzig neben fünf weiteren Studienzentren für eine zweite Förderphase von 2011 bis zum Jahr 2015 beworben und sich dafür einem strengen Begutachtungsverfahren unterworfen. Im Mai kam die Förderzusage des BMBF für einer Fördersumme in Höhe von 4 Millionen Euro.

"Mit dem Geld wollen wir das ZKS Leipzig zu einer übergreifenden, für die gesamte Universitätsmedizin tätigen zentralen Einrichtung für klinische Studienforschung ausbauen", so Prof. Dr. Markus Löffler, der als geschäftsführender Direktor des ZKS Leipzig gemeinsam mit Geschäftsführerin Dr. Oana Brosteanu die Antragstellung koordiniert hat. Neben dem Aufbau weiterer Kooperationen mit Kliniken des Universitätsklinikums Leipzig ist die Gründung einer Akademie des ZKS Leipzig geplant. Unter deren Dach soll künftig die Organisation und Durchführung der Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote für klinische Studien sowie des neuen berufsbegleitenden Masterstudiengangs "Clinical Research and Translational Medicine" gebündelt werden.

"Zukünftig werden wir in der Lage sein, den Prozess der klinischen Studienforschung von der Konzeption bis in alle Aspekte der Umsetzung vollumfänglich zu begleiten", sagt Dr. Brosteanu. Ab 2015, so das Ziel, soll das Zentrum für Klinische Studien Leipzig finanziell auf eigenen Beinen stehen.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Markus Löffler
E-Mail: markus.loeffler@imise.uni-leipzig.de
www.zks.uni-leipzig.de

Dr. rer. nat. Oana Brosteanu
E-Mail: info@kksl.uni-leipzig.de

Informationen zum Zentrum für Klinische Studien Leipzig auf
www.zks.uni-leipzig.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution232

Quelle: Universität Leipzig, Dr. Manuela Rutsatz, 08.06.2011


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Juni 2011