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FORSCHUNG/2519: Demenz - dem Geheimnis der Kommunikation unserer Gehirnzellen auf der Spur (idw)


Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann - 02.11.2011

Erkenntnisse zu Demenz

Dem Geheimnis der Kommunikation unserer Gehirnzellen auf der Spur


Forscher des Queensland Brain Institute (QBI) der University of Queensland, Australien, haben im Rahmen einer Studie bedeutende Einblicke in die komplexen Kommunikationsmechanismen menschlicher Gehirnzellen gewonnen.

Erst kürzlich wurden die Untersuchungsergebnisse in der Wissenschaftszeitschrift "Nature Communications" veröffentlicht. Sie zeigen, dass die Lipide (Fette) der Gehirnzellenmembran die Bewegung kleiner Bläschen, so genannter Vesikel, kontrollieren. Diese Vesikel speichern chemische Botenstoffe, die wiederum als Neurotransmitter bezeichnet werden.

QBI Professor Frederic Meunier leitete die Untersuchungen und erklärte, dass die Ergebnisse auf die experimentelle Verwendung bestimmter Verbindungen zurückzuführen sind, die die Zellmembran beeinträchtigen. "Unsere Untersuchungsergebnisse zeigen, wie kleinste Veränderungen der Lipidzusammensetzung unserer Neuronen eine verheerende Auswirkung auf die Zellkommunikation in unserem Gehirn ausüben können."

"Wir haben herausgefunden, dass das Lipid Phosphatidylinositol (4.5) Bisphosphat für die Mobilisierung und Bewegung sekretorischer Vesikel zur Plasmamembran neurosekretorischer Zellen verantwortlich ist", teilte er mit.

Wenn Wissenschaftler mehr über den Mechanismus erfahren, der für die Freisetzung von Neurotransmittern verantwortlich ist, wird ihnen dies bei dem andauernden Kampf gegen eine Vielzahl von Krankheiten helfen, die sich auf die neuronale Kommunikation im Gehirn auswirken, so Professor Meunier.

"Es ist bereits bekannt, dass die Demenzentwicklung bei Alzheimerpatienten auf die Veränderungen der Lipidzusammensetzung zurückzuführen ist. Wir hoffen, dass die Entwicklung neuartiger Zusammensetzungen, die auf die Lipidkomposition biologischer Membranen abzielen, die Behandlungsmethoden solcher Gehirnerkrankungen verbessern wird."

Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der biomedizinischen Fakultät der University of Queensland, der Flinders University im australischen Bundesstaat South Australia, dem Centre for Cell Signalling des Institute of Cancer in London, dem Australian Centre for Blood Diseases der Monash University in Melbourne und dem Max Planck Institut für Biochemie durchgeführt.


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Quelle:
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Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann
Sabine Ranke-Heinemann, 02.11.2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. November 2011