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DIAGNOSTIK/402: "Stress-Analyse" per Ultraschall zeigt Infarktrisiko an (idw)


Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) - 04.03.2011

Mit Ultraschall Koronare Herzkrankheit beurteilen
"Stress-Analyse" zeigt Infarktrisiko an


Mit der Stressechokardiografie können Kardiologen eine Koronare Herzkrankheit (KHK) feststellen und prüfen, wie stark die Herzkranzgefäße durch Arteriosklerose verengt sind. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf die Herzfunktion und das individuelle Herzinfarktrisiko eines KHK-Patienten ziehen. Besonders wichtig ist diese Ultraschalluntersuchung bei Frauen und bei Menschen mit Diabetes, so die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM). Denn bei ihnen sind die Symptome häufig untypisch. Im Rahmen einer Pressekonferenz am 9. März 2011 in Berlin stellen Experten der DEGUM neueste Entwicklungen in der Echokardiografie vor.

Bei der "Stressechokardiografie" bringt der Patient seinen Herzschlag auf einem Fahrradergometer auf Touren. Ist dies beispielsweise wegen Gelenkerkrankungen nicht möglich, kann der Arzt den Pulsschlag auch durch Medikamente oder einen Herzschrittmacher steigern. Während der Belastung führt der Arzt eine Ultraschalluntersuchung durch und beobachtet die Herztätigkeit auf dem Monitor. "An Veränderungen der Wandbewegungen können wir erkennen, ob Abschnitte des Herzmuskels nicht ausreichend mit Blut versorgt werden," erläutert Dr. med. Ralph Stephan von Bardeleben, Oberarzt in der Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin, II. Medizinische Klinik und Poliklinik an der Universitätsmedizin Mainz. Die Ursache sind meistens Verengungen in den Herzkranzgefäßen. Im Unterschied zu einer Koronarangiografie kommt das "Stress-Echo" ohne Katheter und ohne Röntgenstrahlen aus.

Besonders wichtig ist das "Stress-Echo" bei Frauen und bei Menschen mit Diabetes mellitus: Bei Frauen werden Herzerkrankungen häufig erst spät erkannt. Bei Menschen mit Diabetes kommt es aufgrund einer blutzuckerbedingten Schädigung der Nerven, der diabetischen Neuropathie, häufig gar nicht zu sonst typischen Brustschmerzen. Anstelle dessen klagen die Patienten oft über Atemnot oder einen Leistungsknick. Die Leistung der Ultraschall-Geräte hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert.


Kontakt für Rückfragen:
Deutsche Gesellschaft für
Ultraschall in der Medizin (DEGUM)
Pressestelle, Anna Voormann, Julia Hommrich
Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
hommrich@medizinkommunikation.org

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.degum.de
Website der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM)

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution1290


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM)
Anna Julia Voormann, 04.03.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. März 2011