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ONKOLOGIE/1178: Neue Methode ermöglicht genauere Diagnose beim Papillenkarzinom (idw)


Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden - 04.05.2011

Neue Methode ermöglicht genauere Diagnose beim Papillenkarzinom


Ein Forscherteam um den Chirurgen Prof. Robert Grützmann und den Biologen Privatdozent Dr. Christian Pilarsky von der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden hat ein Eiweiß entdeckt, das genauere Rückschlüsse auf die Bösartigkeit von Tumoren der Papille zulässt. Die jetzt in den "Annals of Surgery" publizierten Ergebnisse sind Resultat mehrjähriger Forschungsarbeiten zu spezifischen Genen von Krebserkrankungen der Pankreas sowie der Papille. Neben den Dresdner Ärzten und Forschern beteiligten sich weitere Wissenschaftler aus Regensburg, Erlangen und Basel an dem Forschungsvorhaben.

Zunächst hatten sich die Forschungsarbeiten auf eine vergleichende zellbiologische Untersuchung zwischen Papillen- und Pankreaskarzinomen konzentriert. Ziel der Wissenschaftler war es, Gene zu finden, mit denen sich die geringe Überlebenszeit von Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs erklären lässt. Durch bioinformatische Analysen wurde das Protein "Hepatocyte Nuclear Factor (HNF) 4a" als mögliches Kandidaten-Gen identifiziert, das in Papillenkarzinomen wesentlich häufiger als in Pankreaskarzinomen nachzuweisen war. Grundlage der weiteren Forschungen war eine der weltweit größten Sammlung operativ entfernter Tumore der Papille. Bei allen Gewebeproben, bei denen die Forscher HNF4a nachweisen konnten, starben die Patienten deutlich später an dieser derzeit selten heilbaren Krebserkrankung, als diejenigen, deren Tumore das neu entdeckte Marker-Protein nicht enthielten. Die Autoren der jetzt veröffentlichten Forschungsergebnisse können sich vorstellen, dass der HNF4a-Status eines Papillenkarzinoms in Zukunft auch Therapieentscheidungen - beispielsweise über den Einsatz einer Chemotherapie - mit beeinflussen könnte. Hierzu plant die Gruppe derzeit eine umfassendere multizentrische prospektive klinische Studie.


Kontakt
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax und Gefäßchirurgie
Prof. Dr. Robert Grützmann
E-Mail: robert.gruetzmann@uniklinikum-dresden.de

Link zur Publikation in den "Annals of Surgery"
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21494118

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uniklinikum-dresden.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution1564


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Holger Ostermeyer, 04.05.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Mai 2011