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DERMATOLOGIE/686: Die Weltgesundheitsorganisation veröffentlicht erstmals Global Report zur Schuppenflechte (idw)


Universitätsklinikum Schleswig-Holstein - 21.03.2016

WHO veröffentlicht erstmals Global Report zur Schuppenflechte
UKSH-Mediziner wesentlich beteiligt


Erstmals in der Geschichte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde ein "Global Report on Psoriasis" veröffentlicht. Daran maßgeblich mitgearbeitet hat Prof. Dr. med. Ulrich Mrowietz, Leiter des Psoriasis-Zentrums an der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, als einer von vier internationalen Experten. Ziel des Berichtes ist es, die Aufmerksamkeit für die chronische Krankheit Psoriasis (Schuppenflechte) zu verbessern, an der in Deutschland zwei von 100 Menschen leiden.

Besonders der stigmatisierende Charakter der Schuppenflechte durch die Sichtbarkeit der entzündeten Haut belastet Betroffene, aber auch deren Partner und Familien stark. Der Zugang zu geeigneter Behandlung ist weltweit noch immer unzureichend, auch in Deutschland besteht noch Nachholbedarf. Der Report der WHO hat das von Prof. Mrowietz und seinen Mitarbeitern des Psoriasis-Zentrums am UKSH erarbeitete Management-Konzept für Psoriasis übernommen. "Wir sind sehr stolz darauf, dass die verantwortlichen Experten bei der WHO in Genf unser Konzept so überzeugend fanden, dass es als Empfehlung in den Report eingegangen ist. Auch unsere Sicht der Schuppenflechte als eine komplexe Erkrankung des ganzen Menschen und nicht nur der Haut wurde übernommen und die von uns erarbeiteten Abbildungen aus der Originalveröffentlichung sind nun Bestandteil des WHO-Berichtes", sagt der UKSH-Experte.

Die WHO empfiehlt in ihrem Bericht zur Schuppenflechte, das Management-Konzept bei der Behandlung an die jeweiligen Verhältnisse in den einzelnen Ländern anzupassen. "Auch wenn nicht alle Empfehlungen der Experten in den Bericht eingegangen sind, stellt dieser erste Global Report on Psoriasis einen Meilenstein in der Versorgung von Menschen mit Schuppenflechte auf der ganzen Welt dar", bewertet Prof. Mrowietz den Bericht. "Nun ist die Politik gefragt, die im Report empfohlenen Maßnahmen zur verbesserten Versorgung der an Schuppenflechte erkrankten Menschen auch umzusetzen."

Prof. Mrowietz ist Leiter des Psoriasis-Zentrums an der Hautklinik des UKSH in Kiel. Seit zehn Jahren werden dort Patienten mit mittleren bis schweren Formen der Schuppenflechte behandelt. Das Zentrum, das zu den größten seiner Art in Deutschland zählt, betreut mehr als 900 Patienten pro Jahr. Eine Besonderheit des Behandlungskonzeptes ist der ganzheitliche und fachübergreifende Ansatz. Neben der engen Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten ist das ärztliche Team im Exzellenzzentrum Entzündungsmedizin am Campus Kiel eingebunden. Dort werden vor allem Patienten mit Psoriasis-Arthritis und schweren Formen der Psoriasis interdisziplinär behandelt. Neben der Betreuung in der spezialisierten Sprechstunde profitieren Patienten von einem großen Bereich für klinische Studien. Im klinikeigenen Labor wird nach der Krankheitsentstehung und nach Wirkmechanismen von neuen Medikamenten geforscht. Nicht zuletzt aufgrund des internationalen Renommees des Psoriasis-Zentrums war Prof. Mrowietz in das internationale Expertengremium der WHO berufen worden.


Der WHO-Bericht ist abrufbar unter
http://www.who.int/ncds/management/psoriasis/en/

Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Prof. Dr. Ulrich Mrowietz
E-Mail: umrowietz@dermatology.uni-kiel.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution883

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Maximilian Hermsen, 21.03.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. März 2016

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