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GEWERKSCHAFT/055: Vierte Verhandlungsrunde für Tageszeitungsredaktionen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 28. Oktober 2013

Vierte Verhandlungsrunde für Tageszeitungsredaktionen: dju in ver.di will Tarifbedingungen verbessern und erwartet Angebot zur Erhöhung von Gehältern und Freien-Honoraren



Berlin, 28.10.2013 - Vor der vierten Verhandlungsrunde für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure bei Tageszeitungen, die morgen (29. Oktober 2013) in Frankfurt/Main stattfindet, erwartet der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Werneke, ein konkretes Angebot zur Erhöhung der Gehälter und Freien-Honorare durch den Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV): "Bislang haben die Verleger lediglich eine Forderung nach einer so genannten Regionalisierung der Gehaltstarife vorgelegt. Ein solches Modell würde für die große Mehrheit der Kolleginnen und Kollegen in den Redaktionen auf unabsehbare Zeit zu einem Einfrieren der Gehälter führen. Außerdem will der BDZV den Manteltarifvertrag, die Gehaltsstruktur sowie die Bezahlung von Volontärinnen und Volontären verschlechtern: Das als 'Tarifwerk der Zukunft' zu bezeichnen, ist bestenfalls skurril", sagte Werneke.

Die Substanz des von den Verlegern geforderten "Tarifwerks der Zukunft" bestehe aus einer Aneinanderreihung von Forderungen nach Tarifabbau, zum Beispiel durch weniger Urlaubstage und Abstriche beim Urlaubsgeld und der Jahressonderleistung. Auch wollten die Verleger noch mehr befristete Anstellungsverhältnisse für Redakteure durchsetzen.

Gleichzeitig verweigere der BDZV bislang jede verbindliche Regelung zur Verhinderung von Tarifflucht im Rahmen der von ihm angestrebten "Modernisierung" der Tarifverträge.

"Im Kern verlangen die Verleger von den Gewerkschaften, sich auf Verhandlungen über Verschlechterungen einzulassen, während der Druck in den Redaktionen immer mehr steigt und die Bedeutung hochwertiger redaktioneller Inhalte grade in Zeiten des Umbruchs in der Branche wächst - ohne das die grassierende Tarifflucht wirksam begrenzt werden soll. Wir sollen lediglich einen ungedeckten Scheck auf die Zukunft unterschreiben", kritisierte Werneke.

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten- Union (dju) in ver.di fordert für die Tageszeitungs-Redakteurinnen und -Redakteure sowie für Freie und Pauschalisten 5,5 Prozent mehr Geld sowie die Einbeziehung von Onlinern in den Geltungsbereich der Tarifverträge und eine Modernisierung der Ausbildung für Tageszeitungsredakteurinnen und Redakteure.

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Quelle:
Presseinformation vom 28.10.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christoph Schmitz - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Oktober 2013