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FESTIVAL/324: WDR mit 10 Produktionen auf dem Filmfest München vertreten (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 26. Juni 2014

"Die Auserwählten" beim Filmfest München

WDR mit insgesamt 10 Produktionen vertreten



Genrevielfalt und ein breitgefächertes Spektrum kennzeichnen auch in diesem Jahr die hochkarätigen Festivalbeiträge die im Auftrag oder mit Beteiligung des Westdeutschen Rundfunks entstanden sind und beim 32. Münchner Filmfest 2014 erstmals gezeigt werden. Präsentiert werden vier Fernsehfilme, fünf Kinokoproduktionen sowie ein Dokumentarfilm.

"Die Auserwählten" von Regisseur Christoph Röhl ist der erste Fernsehfilm, der die erschreckende Systematik von Missbrauch, Verdrängung und Verschweigen an der damaligen Odenwaldschule fiktional darstellt. In den Hauptrollen spielen Ulrich Tukur, Julia Jentsch und Leon Seidel. 2010 erschütterten Berichte von Fällen sexuellen Missbrauchs an der angesehenen reformpädagogischen Odenwaldschule die Öffentlichkeit. Bereits Ende der 1990er Jahre gab es erste Vorwürfe betroffener Schüler, doch eine wirkliche Aufarbeitung hatte es nicht gegeben. Umso größer das Entsetzen, als bekannt wurde, dass in den 70er und 80er Jahren Schulleiter Gerold Becker und weitere Lehrer ihre Schutzbefohlenen systematisch missbrauchten. Produktion: ndf:Berlin mbH, Hans-Hinrich Koch. Redaktion: Götz Schmedes (WDR), Roman Klink ARD Degeto. (Sendetermin: 1. Oktober 2014, 20.15 Uhr, Das Erste)

Das hochkarätig besetzte Liebesdrama "Ich will dich" von Regisseur Rainer Kaufmannerzählt die ungewöhnliche Geschichte der verheirateten Marie, die sich in Ayla, der Verlobten eines Jugendfreundes verliebt. Die beiden Frauen werden von einer starken Anziehungskraft und Leidenschaft überrascht. Die plötzlichen Gefühle füreinander stellen nicht nur ihr eigenes, sondern das Leben zweier Paare und das von Maries Familie in Frage. In den Hauptrollen Ina Weisse, Erika Marozsán, Ulrich Noethen, Marc Hosemann. Produktion: Constantin Television GmbH, Kerstin Schmidbauer. Redaktion: Nina Klamroth.

In "Landauer - Der Präsident" (eine BR-Koproduktion) erzählt Regisseur Hans Steinbichler die bewegende und wechselvolle Geschichte von Kurt Landauer, einem der Gründerväter des FC Bayern. Als Jude wurde der ehemalige Spieler und Präsident des FC Bayern von den Nazis verfolgt, ins KZ gesperrt und ins Exil getrieben. Dennoch kehrte er nach dem Krieg zum FC Bayern zurück. Aus den Trümmern baute er sich und seinem Verein einen Neuanfang - gegen alle Widerstände, mit viel Kreativität und unter großen, persönlichen Belastungen. In den Hauptrollen Josef Bierbichler, Jeanette Hain und Herbert Knaup. Produktion: Zeitsprung Pictures, Michael Souvignier. Redaktion: Bettina Ricklefs (BR), Cornelius Conrad (BR), Stefan Kruppa (ARD Degeto), Frank Tönsmann (WDR), Werner Rabe (BR), Werner Reuß (BR-alpha). Gefördert von der Film und Medienstiftung NRW, FFF Bayern und MFGBaden-Württemberg.

Das tragikkomische Familiendrama "Let's go!" (Regisseur und Drehbuchautor Michael Verhoeven) erzählt nach Motiven des Romans "Von Zuhause wird nichts erzählt" die Kindheit und Jugend einer Tochter jüdischer Eltern im München der Nachkriegszeit. 1968 kommt die 20-jährige Laura zur Beerdigung ihres Vaters aus den USA, wohin sie emigriert ist, nach München zurück. Dort muss sie sich mit ihrer Mutter und ihrer eigenen Geschichte auseinandersetzen. Lauras Eltern haben den Holocaust überlebt und sind nach Kriegsende in Deutschland geblieben. Verfolgung und KZ haben nicht nur ihr Leben, sondern auch das Leben ihrer Kinder geprägt. In den Hauptrollen Alice Dwyer, Maxim Mehmet, Naomi Krauss und Katharina Nesytowa. Produktion Eikon Süd GmbH, Ernst Ludwig Ganzert, und Sentana Film GmbH, Michael Verhoeven, in Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk, ARD Degeto und WDR, gefördert von FFF Bayern. Redaktion: Claudia Simionescu (BR), Claudia Luzius (ARD Degeto) und Sophie Seitz (WDR).

Nach der gleichnamigen Romanvorlage von Markus Orths erzählt Regisseur und Autor Ingo Haeb in der Kinokoproduktion "Das Zimmermädchen Lynn" die Geschichte einer obsessiven jungen Frau und ihrer intensiven und intimen Suche nach dem, was anderen Menschen gelingt und ihr selbst so schwer fällt: dem Leben. Lynss ungewöhnlicher Weg zu etwas zwischenmenschlicher Nähe führt sie dabei bis unter die Betten ihrer Hotelgäste. Mit: Vicky Krieps, Lena Lauzemis, Steffen Münster, Christian Aumer und Christine Schorn. Produktion: WDR / Sutor Kolonko / Pandora / Torus, Redaktion: Lucia Keuter (WDR). Gefördert von der Film und Medienstiftung NRW, nordmedia, Media Program of the European Union.

Von einer Gruppe junger Breakdancer in der DDR handelt die Kinokoproduktion "Dessau Dancers" von Regisseur Jan Martin Scharf. Die DDR-Führung beobachtet den Break-Dance-Trend aus dem Westen kritisch. Als die Partei merkt, dass sie den Hype nicht aufhalten kann, versucht sie die Tänzer für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. In den Hauptrollen Sonja Gerhardt, Gordon Kämmerer, Oliver Konietzny, Wolfgang Stumph. Produktion: Boogiefilm, Janna Velber, in Koproduktion mit Senator Film Produktion, Helge Sasse und Solveig Fina, dem SWR / Debüt im Dritten (Redaktion: Stefanie Groß) und dem WDR (Redaktion: Andrea Hanke). Der Film wird gefördert von der Mitteldeutschen Medienförderung, der Film und Medienstiftung NRW und dem DFFF.

Die Kinokoproduktion "Lügen und andere Wahrheiten" von Vanessa Joop ist eine kompromisslose Liebestragikomödie, die so alltäglich lässig wie pointiert Lebenslügen jeder Größe aufdeckt. Bevor die Wahrheit laut "Hallo" sagt, sagt keiner die Wahrheit. Alle tricksen, flunkern und reden sich heraus. Denn jeder hat gute Gründe für seine Täuschungsmanöver. Mal ist es Angst, mal Verzweiflung, mal Neid - und manchmal sogar Liebe. Keiner meint es wirklich böse, keiner will dem anderen wehtun. Wie sehr sich dabei alle selbst belügen, merkt lange Zeit niemand. Mit Florian David Fitz, Jeanette Hain, Alina Levshin, Meret Becker und Thomas Heinze. Produzent: Janine Jackowski, Jonas Dornbach, Produktion: Komplizen Film, Redaktion: Andrea Hanke (WDR), Annette Strelow (Radio Bremen/Federführung), Georg Steinert (ARTE).

Die Kinokoproduktion "Schönefeld Boulevard" von Sylke Enders (Buch und Regie) erzählt die tragikomische Geschichte der 18-jährigen Cindy. Sie fristet ihre Teenagerjahre im Berliner Vorort Schönefeld, wo neben dem Bau des Großflughafens BER auch Cindys Hoffnungen still stehen. Cindy glaubt, dass ihr Nachbar Danny in einer Sache Recht hat: Ihre Eltern hätten lieber das Kind vom Hausmeister gehabt, denn das kam schon tot zur Welt. Dann trifft sie durch Zufall auf den finnischen Flughafen-Ingenieur Leif und bricht zur Überraschung aller endlich aus ihren eingefahrenen Bahnen aus. In den Hauptrollen Julia Jendroßek, Daniel Sträßer, Ramona Kunze-Libnow, Uwe Preuß. Produktion: Credo:film GmbH in Koproduktion mit Ester.Reglin Film, / rbb / WDR in Zusammenarbeit mit ARTE. Gefördert mit den Mitteln des Medienboards Berlin Brandenburg, der Film und Medienstiftung NRW und des DFFF. Redaktion: Cooky Ziesche (rbb), Dagmar Mielke (rbb /ARTE), Andrea Hanke (WDR), Birgit Kämper (ARTE).

"Giraffada" - eine Vater-Sohn-Geschichte - erzählt von Ziad, der in Palästina lebt und liebend gern die Giraffen im Zoo besucht. Als nach einem israelischen Luftangriff die männliche Giraffe stirbt, verweigert das Weibchen die Nahrung. Ziads Vater, der immer für den Zoo gekämpft hat, versucht nun einen Partner für das Giraffenweibchen zu finden. Das einzig in Frage kommende Männchen lebt allerdings im Ramat Gan Safari Park, und der liegt in Israel. Mit Roschdy Zen, Mohammed Bakri, Saleh Bakri, Ahmad Bayatra und Laure de Clermont-Tonnerre. Produktion Heimatfilm, MACT, Luimiere. Gefördert mit den Mitteln der Film- und Medienstiftung NRW, Eurimages und des FFA/Minitraité. Redaktion: Michael André, Andrea Hanke (WDR).

Der Dokumentarfilm von Doris Dörrie "Dieses schöne Scheißleben" erzählt von der Stärke der Frauen und der Kraft der Mariachi-Musik, die zu Mexiko gehört wie Tequila und Nachos. Aber Mariachi ist nicht nur eine populäre mexikanische Musikform, sondern auch ein Lebensstil, der die Welt aus der Macho-Perspektive zeigt. Das Business ist hart, und Frauen haben in dieser von Männern dominierten Welt nichts verloren. Doris Dörrie begleitet die Mariachi-Frauen, die mit leidenschaftlicher Hingabe zur Musik nicht nur ihr persönliches Glück suchen, sondern auch die Grenzen und Probleme der mexikanischen Machogesellschaft überwinden wollen.Der Film ist eine WDR-Koproduktion mit Flying Moon Filmproduktion und Senator Film Produktion, gefördert von dem Deutschen Filmförderfonds (DFFF), dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), dem Medienboard Berlin-Brandenburg (MBB), dem Filmfernsehfonds Bayern (FFF), der Film- und Medienstiftung NRW und der Filmförderstiftung (FFA) in Zusammenarbeit mit ARTE. Redaktion Jutta Krug (WDR)

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Quelle:
Presseinformation vom 26. Juni 2014
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juni 2014