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MELDUNG/038: Der Skulptur "heute" droht morgen der Abriß (Kreis Borken)


Kreis Borken - Pressemitteilung von Freitag, 30. Juli 2010

Der Skulptur "heute" droht morgen der Abriss

Im August endet die fünfjährige Laufzeit der Skulptur-Biennale
im Kreis Borken, einige Werke können noch übernommen werden


Kreis Borken. Fünf Jahre nach ihrem Start steht die Skulptur-Biennale im Kreis Borken vor ihrem Abschluss. Im August endet ihre Laufzeit offiziell - und das bedeutet für einige der noch existenten Werke das Aus. Das gilt zum Beispiel auch für die Skulptur "heute" an der Straße von Ramsdorf nach Velen. Der Schriftzug aus Beton, aufgestellt in einer Weide, hat sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Fotomotiv entwickelt. Das Werk von Christian Hasucha muss allerdings laut Vertrag mit dem Installationskünstler aus Berlin nach fünf Jahren abgebrochen werden. Vermutlich Anfang September wird der Bagger anrücken.

"Die Skulptur-Biennale hat dem Kunst- und Kulturleben im Kreis Borken viele neue Impulse gegeben. Es wäre schön, wenn einige Werke auf Dauer erhalten bleiben", betont Landrat Dr. Kai Zwicker. Dazu führt der Kreis aktuell Gespräche mit den Standortkommunen.

Insgesamt 15 Projekte hatten international renommierte Künstlerinnen und Künstler im Rahmen der Skulptur-Biennale im Sommer 2005 im Kreis Borken realisiert. Einige wurden noch im gleichen Jahr planmäßig wieder abgebaut, andere existieren bis heute. Immer wieder im Blickpunkt steht zum Beispiel der Hubschrauber aus Holz im Vredener Stadtpark mit dem Titel "Die solide Wirklichkeit des Bedingten". Das Werk von Ulrich Genth und Heike Mutter ist inzwischen etwas wacklig und hat statischen Sanierungsbedarf. Nicht mehr ganz in Form sind auch "Bon Accord" von Danica Dakic und "Er macht seine Engel zu Winden" von Jan Philip Scheibe, beide auf dem Schöppinger Berg.

An fast allen acht Standorten zwischen Bocholt und Gronau existieren noch die Stabfelder der "Salztangente" von Franz John. Sie reihen sich auf dem Seitenarm eines ausgetrockneten Urmeeres aneinander und geben Einblicke in unter- wie oberirdische Topographie. Weiterhin auf Reisen sind die Wanderkapelle von Rolf Wicker und die Wanderboje, ein Projekt von Anne Peschken und Marek Pisarsky. Die Boje auf Rädern und die Kapelle, die selbst auf Wallfahrt ist, sind immer wieder auch außerhalb des Kreises zu sehen und haben sogar Gastspiele im Ausland absolviert.

Die Reihe der "Skulptur-Biennalen Münsterland" geht auf eine gemeinsame Initiative der vier Münsterlandkreise Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf zurück. Kernidee der Biennalen ist es, landschaftliche, architektonische oder geschichtliche Besonderheiten der Region mit Mitteln der aktuellen Kunst zu thematisieren. Der Kreis Borken war im Jahre 2005 Ausrichter und Standort dieses Kunstprojektes nach Stationen in den Kreisen Coesfeld (1999), Steinfurt (2001) und Warendorf (2003).

Acht Städte und Gemeinden aus dem Kreis Borken nahmen an der Biennale teil: Ahaus, Borken, Gronau, Reken, Schöppingen, Stadtlohn, Velen und Vreden. Dabei ging es um die Auseinandersetzung von zeitgenössischer Kunst mit der eher verborgenen oder nur noch in Spuren vorhandenen Geschichte der Region, der "Latenten Historie".


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Quelle:
Pressemitteilung von Freitag, 30. Juli 2010
Kreis Borken
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. August 2010