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GUTE-NACHT/3376: Der kleine Nachtwächter bei Vollmond (SB)


Gute Nacht Geschichten vom kleinen Nachtwächter


Jede Nacht ist der kleine Nachtwächter unterwegs mit seiner Laterne in der einen und der Taschenlampe in der anderen Hand. Sein Hund Rebell begleitet ihn.

Schon so viele Male hat er die Dunkelheit der Nächte erlebt und ist dem Mond in seinen unterschiedlichen Phasen begegnet - von Neumond bis Vollmond. All dies hat der kleine Nachtwächter schon oft erlebt. Dennoch ist er immer wieder von dem Schauspiel ergriffen, daß der Mond am Himmelszelt zeigt.

"Merkwürdig", denkt der kleine Nachtwächter, "will der Mond heute gar nicht erscheinen? Wir haben doch Vollmond zur Zeit, nun ja der dicke Pfannkuchen nimmt bereits wieder ein bißchen ab." Der kleine Nachtwächter blickt zum Himmel und dreht sich im Kreis, aber der Mond ist nicht zu entdecken.

"Wie spät Herr Mond heute wohl auftauchen wird?", grübelt er und geht seiner Wege. Die Laterne brennt zur Zeit nicht. Denn die Straßenlampen sind noch eingeschaltet. Sie beleuchten die Bäume von oben, so daß die Knospen viel praller erscheinen als am Tage. "Wie schön das aussieht", stellt der kleine Nachtwächter fest, "es ist wirklich Frühling."

Nun wendet der kleine Nachtwächter seinen Weg, sodaß er erblickt, was zuvor hinter ihm lag. Ein Freudenschrei entfährt dem kleinen Nachtwächter, ist der Mond nun endlich doch hinter dem Horizont empor gestiegen. Wie riesig er aussieht und so prall rotorange leuchtet. Der kleine Nachtwächter kann sich gar nicht satt daran sehen und hält sogar für eine Weile inne.

"Merkwürdig", denkt er, "welche Wege der Mond nimmt. Noch vor zwei Tagen tauchte er hinter den Bäumen am Himmel auf, noch bevor es dunkel wurde. Er war knallgolden und riesengroß. Er lachte auf uns herab. Und heute ist er erst jetzt im Dunklen seinem Bett entstiegen. Vielleicht hatte er auch hinter dem Horizont ein Stelldichein mit Frau Sonne. Wer weiß!"

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19. April 2011