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GUTE-NACHT/3360: Der kleine Nachtwächter und die Sterne (SB)


Gute Nacht Geschichten vom kleinen Nachtwächter


"Wie herrlich ich mich heute nachmittag in der Sonne aufgewärmt habe", sagt der kleine Nachtwächter zu Rebell, seinem Hund. Der aber läßt sich nicht stören. Er schnüffelt hier, geht zwei Schritte weiter und schnüffelt dort. So viele Spuren sind zu verfolgen. Da weiß er gar nicht, welcher er zuerst folgen soll. Also nimmt er die erstbeste auf und tauscht sie gegen die nächste Spur, die die erste bald kreuzt, und so geht es in einem fort.

Die Nacht ist dunkel. Nur eine schmale Sichel, die fast auf dem Rücken liegt, kündet vom Mond. Dafür aber sind in dieser klaren Nacht unzählige Sterne zu betrachten. Das Sternbild des großen und des kleinen Wagens kennt der kleine Nachtwächter. Die Sterne, die diese beiden Sternzeichen ausmachen, zeigen die Eckpunkte der beiden Wagen am Himmel an.

"Es wäre doch schön, mehr über die Sterne zu erfahren und zu wissen, wie sie zur Orientierung genutzt werden könnten", überlegt der kleine Nachtwächter. Aber wen kann er fragen? "Vielleicht einen Schäfer?", geht es dem kleinen Nachtwächter durch den Kopf, "oder einen Astronauten! Einen Sternengucker oder gar einen Seemann?" Ja, sie alle haben irgendwie mit Sternen zu tun, da hat der kleine Nachtwächter wohl recht.

Mit diesen Gedanken schreitet er dahin - bis der Morgen graut. Dann sucht er sich einen Graben, in dem es trocken ist. Hierüber spannt er seine mitgebrachte Plane, befestigt sie an der einen Seite mit Pflöcken und an der anderen beschwert er sie mit Steinen.

"Hier lasse ich mich nieder. Die Kuhle schützt mich vor dem Wind und die Plane vor Regen", sagt der kleine Nachtwächter zu sich selbst. Rebell will noch nicht zur Ruhe kommen. Er verfolgt noch immer die Spuren am Wegesrand. Bald aber, wenn er bemerkt, daß der kleine Nachtwächter zurückgeblieben ist, wird auch er die gemütliche Kuhle aufsuchen.

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8. März 2011