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GUTE-NACHT/3347: Pinguin, Wuffy und Bär sollen fort (SB)


Gute Nacht Geschichten von Pinguin


Beim Frühstück ist Mia ganz aufgeweckt: "Mama, ich weiß jetzt, wie Pinguin, Wuffy und Bär in den Kindergarten gekommen sind!" Fin blickt von seinem Müslischälchen hoch und Mama, die sich gerade eine Tasse Kaffee aus der Kaffemaschine einschenkt, dreht sich zu Mia um. Mia genießt die Aufmerksamkeit der beiden. Doch als Fin seinen Blick wieder senkt, fährt sie schnell fort: "Pinguin, Wuffy und Bär sind von allein in den Kindergarten gekommen." Beinahe hätte sich Mama an ihrem heißen Kaffee verschluckt. Fin kichert.

"Das ist wirklich wahr!", trumpft Mia auf, "sie haben es mir selber gesagt." Jetzt ist es Fin, der sich beinahe verschluckt. "Und wie wollen sie das angestellt haben?", erkundigt sich Mama. Mia berichtet: "Sie sind am Morgen, als ich beim Zähneputzen war, einfach durch meine Manteltaschen in das Futter geklettert und haben sich von mir mitschleppen lassen."

"Naja, dann ist ja alles klar", meint Fin. Mia weiß, daß Fin ihr nicht glaubt. "Es ist aber so gewesen. Pinguin, Wuffy und Bär haben es mir erzählt." - "Das hast du wohl alles nur geträumt!", will Fin seiner kleinen Schwester den Zahn ziehen. Mia aber antwortet nur mit einem klaren und lauten: "Ja." - "Na siehst du", beginnt Mama, "es war nur ein Traum, du sagst es ja selbst."

"Ja, es war im Traum. Aber nein, es ist kein Traum!", weint Mia los. Ihre gute Laune verflüchtigt sich zusehends. "Warum glauben die Erwachsenen bloß nicht, was ihnen erzählt wird, wo es ihre Kinder doch selber erleben haben", denkt Mia. Auch zweifelt sie an ihrem großen Bruder, "Fin ist schon so verbohrt wie sie, daß er nicht sehen will, was wirklich geschieht."

Mia läßt ihre Haferflocken stehen und läuft in ihr Zimmer. "Was ist bloß los mit ihr?", fragt Fin. "Hast du ihr vielleicht wieder Gruselgeschichten mit den Kuscheltieren vorgespielt oder sonst irgend etwas gesagt oder getan, daß sie jetzt so ausflippt?", möchte Mama wissen. Doch Fin fühlt sich keiner Schuld bewußt und er kontert: "Warum soll es immer meine Schuld sein, wenn Mia komisch reagiert?" Jetzt steht auch Fin auf und folgt Mia auf ihr Zimmer. Zwar hänselt er sie gern, aber daß sie wirklich traurig ist, kann er nicht aushalten.

Mama bleibt zurück in der Küche. Sie überlegt, ob an Mias Geschichte wohl etwas Wahres dran ist. Sie nimmt sich vor, die Kindergärtnerin danach zu befragen. Aber dann geht ihr noch ein weiterer Gedanke durch den Kopf: "Ob Kuscheltiere vielleicht auch etwas an Stimmungen weitergeben können, die sie selber erfahren haben?" Mama erinnert sich. Bär gehört ihr und sie hatte ihn bekommen, damit er mit ihr zur Erholung fahren sollte. Mama sollte dort in der Fremde nicht allein sein. Doch was geschah? Der Teddybär wurde ihr gleich am ersten Tag fortgenommen und in einen Glasschrank gesperrt wie alle Spielzeuge der anderen Kinder auch. "Ob es vielleicht besser ist, wenn Mia die drei Kuscheltiere eine Weile nicht zu Gesicht bekommt?", fragt sich Mias Mutter.

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4. Februar 2011