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GUTE-NACHT/3169: Gewissensbisse (SB)


Gute Nacht Geschichten

Tante Sally wartet und hofft, daß ihr Telefon klingelt. In der Zeitung hat sie eine Vermißtenanzeige aufgegeben, um die beiden Teddybären, den Weißen und den Dunkelbraunen, wieder zu bekommen. Doch ein konkreter Anruf, der ihr weiterhelfen könnte, ist bisher nicht erfolgt.

Ein Mann hatte angerufen und gefragt, ob sie die beiden Bären denn verkaufen wolle. Aber das will Tante Sally ja nicht. Sie wünscht sich die beiden Bären ihrer Nichte einfach wieder zurück.

Ein Mädchen rief an, sagte keinen Namen, aber schimpfte Tante Sally gleich aus, wie sie so zwei Bären, einfach auf den Sperrmüll packen könnte.

So ging es den ganzen Tag. Schelte steckte Tante Sally viel ein. Und das nicht einmal von ihrer Nichte. Die überlegte selbst ganz intensiv, wie sie die Bären zurück bekommen könnte. Dann aber dachte sie: "Wenn jemand zwei Bären von einem Sperrmüllhaufen befreit, hat er sicher nur gute Absichten und setzt sich die beiden bei sicher zuhause hin oder verschenkt sie an seine Kinder. Da haben es die beiden Bären bestimmt gut.

Nach einer Weile kommen dem Mädchen aber doch Zweifel: "Vielleicht reißen die Kinder den Teddys die Ohren ab oder es fällt ihnen etwas anderes Boshaftes ein. Bloß weil der Mann weiß, daß seine Kinder so schlecht mit den Kuscheltieren umgehen, hat er die Alten mitgenommen, um sich das Geld für Neue zu sparen." Ohje, so hätte das Mädchen gar nicht erst anfangen brauchen, zu denken. Jetzt plagen es nur noch Gewissensbisse.


Happy und Sally, die beiden Teddybären, um die es hier geht - der eine weiß, der andere mit dunkelbraunem Fell -, liegen wohlbehalten inmitten der drei zusammengeschobenen Betten bei den drei Mädchen, die sich äußerlich sehr gleichen. Es sind schließlich Drillinge. Den Mädchen und den Teddys geht es gut, und sie schlafen tief und fest.

Das solltet ihr jetzt auch.


26. März 2010

Gute Nacht