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GUTE-NACHT/3087: Waffenruhe (SB)


Gute Nacht Geschichten

Hallo! Guten Abend! Auch heute ist der Mond noch schön rund und fett. Allerdings regnet es da draußen. Da erzähle ich euch lieber von den Glühwürmchen weiter.

Raute

"Ich war es nicht!", schwört Fabrina ihrem Bruder Christopher, "ich wußte gar nicht mal, daß der Zauberstab überhaupt abgeht." Christopher schwört ebenfalls, daß er nichts mit dem Zauberstab im Rachen seines Monsters zu tun hat. "Ich würde doch nicht mein eigenes Monster so zurichten!", setzt er als plausible Erklärung hinzu. Fabrina und Christopher sind ratlos. Wer könnte denn noch den Zauberstab von Fabrinas Glühwürmchen in den Rachen von Christophers Monster gesteckt haben? Beide können es sich nicht erklären. "Vielleicht war es dein Freund Jan!", schlägt Fabrina als Möglichkeit vor. Doch davon will Christopher nichts wissen. "Warum sollte Jan das tun? Es könnte genauso gut deine kleine Freundin Anni gewesen sein. Du hast sie schließlich nicht mit den Glühwürmchen spielen lassen!", entgegnet Christopher.

Schon gerät die geschlossene Waffenruhe ins Wanken. Doch die beiden Geschwister merken schnell, wohin die Vorwürfe führen. Sie hatten sich aber doch gerade vorgenommen, nicht weiter nach dem Schuldigen zu suchen, der Christophers Monster das angetan hat, sondern lieber ihre Mutter zu rufen, um das Monster nun endlich von dem Zauberstab zu befreien.

"Du mußt Mami rufen und bitten, daß sie uns beiden die Sachen wiedergibt. Wenn ich das mache, könnte es sein, daß Mami noch nicht nachgibt", schlägt Christopher vor. Fabrina sieht das ein. "Mami!", ruft sie ihre Mutter ins Zimmer. Es dauert nicht lange, da kommt ihre Mutter herein. "Was gibt es denn?", fragt diese kühl. "Wir haben uns wieder vertragen. Kann ich nun meinen Zauberstab wiederhaben?", fragt Fabrina und Christopher wirft ihr einen wütenden Blick zu. Woraufhin Fabrina gleich noch anfügt: "Und Christopher sein olles Monster?" Christopher überhört das "olle". Mutter würde die Sache gern näher klären und fragt: "Und wißt ihr nun, wie das geschehen konnte?" Fabrina zuckt mit den Schultern. Was soviel heißt wie "nein". "Vielleicht war es Jan ...", versucht Fabrina loszuwerden. "Oder Anni!", verteidigt Christopher seinen Freund und wirft Fabrina einen noch wütenderen Blick zu. Mutter bietet diesen Anschuldigungen gleich Einhalt: "Ihr müßt jetzt nicht noch andere mit in diese Sache hineinziehen, vor allem, wenn ihr keine Beweise habt. Aber nun gut, wenn ihr euch wieder vertragen habt ...", Mutter blickt von einem Kind zum anderen und fährt dann fort, "... dann gebe ich euch das Monster und den Zauberstab zurück."

Mutter verläßt das Zimmer und kommt nach kurzer Zeit wieder. Mit spitzen Fingern überreicht sie Christopher das Monster. "Auseinandernehmen müßt ihr es schon selber." Fabrina faßt den Zauberstab an und Christopher nimmt das Monster in beide Hände. Jetzt wird gezogen. Ganz schön fest sitzt dieser Stab im Rachen des Monsters. Dann ist es geschafft und das Monster befreit. Christopher liegt im unteren Etagenbett und überlegt: 'So fest hätte Fabrina den Zauberstab bestimmt nicht in das Monster stecken können. Ob es doch Jan war, denn ich war es ja schließlich nicht, und ansonsten war keiner hier.'
Auch im oberen Etagenbett wird noch gegrübelt: 'Jan lügt mich eigentlich nie an. Er sagt mir immer seine Meinung. Aber wer kann dann den Zauberstab in das Monster gepiekst haben? Ob es doch Anni war?'

In dieser Nacht, da Bruder und Schwester Waffenruhe geschlossen haben, halten auch die Glühwürmchen und die Monster Waffenstillstand. Dem Monster namens Vio ist für heute Nacht sowieso die Lust auf jede Action vergangen. Er muß sich erst einmal von dem schmerzenden Gefühl erholen, das der Zauberstab in seinem Rachen hinterlassen hat. Während sich die Monster einer Nacht voller böser Träume überantworten, wünschen sich die Glühwürmchen eine "Gute Nacht".

Raute

Habt ihr auch gerade Krach mit euren Geschwistern? Vielleicht hilft euch diese Geschichte ja, darüber nachzudenken, ob es nicht auch anders geht.


3. Dezember 2009

Gute Nacht