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GUTE-NACHT/3010: Senta und Gabor wieder einmal zuhaus (SB)


Gute Nacht Geschichten


Entspannt liegt Sandmann auf der Fußmatte vor Sentas Bett und läßt sich von dem kleinen Mädchen kraulen.

"Papa, Sandmann ist so süß!"

Sandmann läßt es sich gefallen, daß Senta ihm einen Kuß auf sein Fell gibt.

"Ja, Anna und Moritz haben einen tollen Hund."

Als die Tür sich öffnet und Gabor ins Zimmer tritt, steht Sandmann auf und geht schwanzwedelnd zu ihm. Auf dem Weg dorthin schnappt er sich einen der beiden Turnschuhe, die da auf dem Fußboden liegen, und scheint ihn Gabor bringen zu wollen. Allerdings zeigt er ihn doch nur und gibt ihn nicht ab, als Gabor daran zieht.

"Laß ruhig! Das sind Sandmanns Turnschuhe. Nachdem er ständig meine Schuhe durch die Gegend getragen hat, habe ich ihm ein altes Paar vom Dachboden herunter geholt. Das darf er haben. Ich glaube, es sind sogar ein Paar von dir, von denen, die dir zu klein geworden sind."

Nachdem Gabor Sandmann nicht mehr beachtet, legt sich dieser wieder vor Sentas Bett. Senta beginnt erneut Sandmann zu streichel.

"Bleibt Sandmann jetzt bei dir?"

Sandmann fühlt sich von Gabor angesprochen und blickt zu ihm hoch.

"Nein, ich habe ihn nur in Pflege bis eure Tante mit eurem Cousin und der Cousine wieder zurück sind. Sie sind schon fast zehn Tage fort und werden sicher bald wieder nach Hause kommen. Morgen werde ich mal anrufen. Nicht daß sie unnötig hier vorbei kommen und vor verschlossener Türe stehen, wenn wir einen Besuch im Freizeitpark unternehmen."

Gabor wirft seinem Vater einen entsetzten Blick zu.

"Meinst du den Freizeitpark für Babys?"

"Also für Senta ist er gerade richtig. Wenn du magst, kannst du ja zuhause bleiben. Dann kann auch Sandmann hier bleiben."

Gabor findet die Idee seines Vaters gar nicht übel. Früher, als Okie noch lebte, ist er oft mit ihm hier in dem kleinen Wald, der an das Forsthaus anschließt, herumgesprungen. Okie war gut im Suchenspielen. Wenn Gabor etwas versteckte, fand Okie das in kürzester Zeit. Eigentlich war Okie Gabors Hund. Er hatte sich immer einen gewünscht. Doch viel Zeit bleibt auch Kindern nicht, wenn sie zur Schule gehen und dahin dürfen Hunde leider nicht mit. So hatte sich Okie schnell an den Herrn des Hauses gewöhnt. Denn dieser war den ganzen Tag zuhause. Wenn er an seiner Staffelei saß und malte, lag Okie zu seinen Füßen und wartete geduldig bis beide zusammen spazieren gingen oder bis eines der Kinder nach Hause kam. Lisa, das Frauchen, war wenig daheim. Als Puppenspielerin war sie viel mit ihrer kleinen Bühne unterwegs. In der letzten Zeit war sie kaum noch zuhause. Solche Erinnerungen gehen Gabor immer durch den Kopf, wenn er seinen Vater besucht.

"Über leg es dir, ob du morgen mitkommst", diese Worte reißen Gabor aus seinen Gedanken.

"Gute Nacht, ihr beiden!", wünscht Jan seinen Kindern.

"Wir drei!"

Dieser Einwand kommt von Senta, die gar nicht aufhören kann, Sandmann zu kraulen.

21. August 2009

Gute Nacht