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GUTE-NACHT/2653: Froh, daß du da bist (SB)


Froh, daß du da bist

"Mach das ja nicht noch einmal, wenn ich nicht zuhause bin", schimpft Leila ihren kleinen Hund mit den langen Ohren. "Du kannst doch nicht einfach krank werden, wenn ich meine beste Freundin besuche", mahnt sie jetzt. Dann aber schließt sie den schwarzweißen Hund in ihre Arme und ist froh, daß ihr geliebter Wadson noch da ist.

Papa hat Leila erzählt, daß Wadson eine Krankheit hat, bei der er an Krämpfen leiden kann. "Wenn er aber jeden Tag seine Medizin bekommt, kann er noch sehr alt werden. Es gibt Hunde, die haben diese Krankheit schon von klein auf und müssen auch täglich Tabletten nehmen, damit sie sich wohl fühlen und ohne Krämpfe leben können", hat Papa erklärt.

Leila ist traurig, daß ihr Hund jetzt immer Tabletten einnehmen soll. Aber wenn Wadson nur so mit ihr fröhlich sein kann und keine Schmerzen hat, dann will Leila auf jeden Fall mit aufpassen, daß nicht vergessen wird, Wadson seine tägliche Medizin zu geben. Dumm nur, daß sie in die Schule gehen muß. "Kann ich nicht zuhause lernen", hat sie Papa gefragt, "dann kann ich immer auf Wadson aufpassen." - "Das geht leider nicht. Aber Mama und ich sind ja auch noch da. Wir lassen Wadson von nun an, nicht mehr aus den Augen." Leila hat Papas Wort und darüber ist sie froh.

Früher hat sich Leila manchmal gar nicht um Wadson gekümmert. Sie ist lieber zu ihrer Freundin Nina gegangen und hat mit Puppen gespielt als Wadson zu kämmen. "Och, kannst du nicht Wadson bürsten", hat sie Mama gefragt, "ich ziepe ihn nur." Das war stets eine gute Ausrede. Jetzt aber will Leila viel mehr mit Wadson zusammen sein. Sie hat sogar schon einige Male darauf verzichtet, Nina zu besuchen. Darum kommt Nina nun öfter zu Leila und Wadson.

"Wadson ist wirklich total schlau!", hat Leila ihrer Freundin berichtet, "ich sage ihm etwas und schon beginnt er zu suchen und bringt mir, was ich vermisse." Das will Nina selbst erleben, schließlich will sie sich von ihrer Freundin keinen Bären aufbinden lassen. Nina mag Leila und vertraut ihr. Aber manchmal neigen Hundebesitzer doch ein bißchen zur Übertreibung, was das Können ihrer liebsten Vierbeiner angeht.

Als Nina kommt, läßt Leila einige Leckerlies, die sie in ihrem Zimmer versteckt hat, von Wadson suchen. Er findet jedes einzelne. "Tja, wenn es etwas zu fressen gibt, ist er voll spitze", sagt Leila. Nina fragt: "Aber findet er auch andere Sachen?" Leila hofft es, denn sie möchte vor Nina nicht als Angeberin dastehen. Sie versteckt Wadsons Spielsachen im Zimmer. Dann läßt sie Wadson suchen. Der kleine Hund mit den langen Ohren versteht sein Geschäft. Er findet sogar auch schon vermißte Wäscheteile. "Das ist ja prima", klatscht Nina, "du hast den besten Hund der Welt.

Am Abend als Leila im Bett liegt und Wadson am Fußende desselben, beschließt Leila mit Wadson ein Suchbüro zu eröffnen. "Nina macht bestimmt auch mit", verkündet sie Wadson, der sie mit treuen Augen anblickt. "Bis morgen Wadson und auf gute Zusammenarbeit!"

9. Juni 2008

Gute Nacht