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GUTE-NACHT/2465: Laubhaufen als Versteck (SB)


Im Garten sind Laubhaufen aufgetürmt. Da läßt sich
Mareike gern hineinplumpsen. "Laß dich aber nur in die
Laubhaufen fallen, die gerade zusammengeworfen wurden,
sonst fällst du noch auf einen Igel, der sich unter
dem Laub vor dem kalten Winter verstecken will", warnt
ihre Mutter.

Ob Mareike vielleicht einen Igel unter einem dieser
Laubhaufen finden kann? In diesem Jahr ist ihr noch
kein Igel begegnet. Dagegen schloß sie im vergangenen
Jahr gleich mit drei Igeln Bekanntschaft. Einer war in
das Loch vor dem Kellerfenster gefallen. Zum Glück ist
es nicht tief. Aber allein wäre der Igel nicht wieder
herausgekommen. Mareikes Papa befreite den schönen
dicken Igel. "Der schafft es ganz sicher durch den
Winter bei so viel Igelspeck!" hatte Papa gesagt. Den
zweiten Igel fand Mama. Er hockte unter dem
Hasenstall. Dort hatte sich im Sommer das Muckelchen,
Mareikes Lieblingshase, einen Gang gegraben. Gern wäre
Mareike dem Muckelchen gefolgt, um zu sehen, wie die
Höhle unter dem Hasenstall wohl aussah.

Den dritten Igel fand Mareike eines abends selber. Sie
hatte ihren Drachen auf dem Hof vergessen. Als sie
nach ihm sah, lief genau vor der Treppe ein winziger
Igel hin und her und suchte nach Futter. Mareike rief
gleich ihre Mutter. "Na, du bist mir ja ein Kleiner!"
sagte sie gleich und zu Mareike gewandt fügte sie
hinzu, "der ist viel zu leicht und außerdem hat er
etwas am Auge. Morgen gehen wir mit ihm zum Tierarzt
und dann sehen wir weiter. Bis dahin setzen wir ihn in
einen Garton und geben ihm zu fressen." Am nächsten
Tag besah sich der Tierarzt den Igel und fand
ebenfalls, daß der kleine Kerl zugefüttert werden
müsse.

Im ausgedienten Wohnwagen erhielt der Igel dann das
kleine Kämmerchen für sich. Zuerst wurde eine Folie
ausgelegt, darauf kamen Sägespäne und obenauf Stroh.
Ein Karton diente als Haus. Gefüttert wurde fertiges
Igelfutter, das es in der Tierhandlung zu kaufen gab.
Eine Schüssel mit klarem Wasser stand auch bereit. Der
Igel schien sich im Kämmerchen wohl zu fühlen und nahm
an Gewicht zu. Als nach fast zwei Wochen Mama im
Garten noch einen Igel entdeckte, überlegte sie, ob
der kleine Igel nicht vielleicht wieder in
Igelgesellschaft gehöre. So baute sie in der Nähe des
Schuppens, wo sie den anderen Igel entdeckt hatte,
eine neue Unterkunft für den kleinen Igel. Dick mit
Stroh wurde das Versteck ausgepolstert und der kleine
Igel hineingesetzt.

Leider dauerte es nicht lange, da war der kleine Igel
verschwunden. Er hatte sich wohl dem anderen Igel
angeschlossen. Mama sagte nur: "Ihm geht es bestimmt
gut, sonst hätten wir ihn irgendwo gefunden."

Gute Nacht

30. Oktober 2007

Gute Nacht