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BUNTE WELT/521: In den Ferien schwimmen lernen (Stadt Herten)


Copa Ca Backum Herten

Mit einem Satz ins Wasser

Serie: Sommer im Copa Ca Backum
Folge 5: In den Ferien schwimmen lernen


Herten. Sieben kleine Wasserflöhe haben sich im Nichtschwimmerbecken des Hallenbads eingefunden. Sie gehen hier auch in den Ferien zum Unterricht: Die Köpfe weit über die Wasseroberfläche gereckt, die Poolnudel fest unter den Bauch geklemmt, die Beine in die Froschhaltung gebracht - und schon kann es losgehen mit der Schwimmstunde.

Laut einer Studie der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft kann sich rund die Hälfte der deutschen Viertklässler nicht ohne Hilfsmittel über Wasser halten. Zwar liegt NRW im Vergleich über dem bundesweiten Schnitt. Aber bei vermehrten Unterrichtsausfällen im Schulsport wollen sich auch in Herten viele Eltern nicht mehr alleine auf die schulische Schwimmförderung verlassen. Vor allem in den Ferien boomen die Schwimmkurse im Copa Ca Backum: Sommerzeit ist schließlich auch die Zeit für Wasserspaß.

Drei Gruppen betreut Selami Erdogan allein an diesem Vormittag. In der vierten Klasse sind seine Schützlinge aus der ersten Stunde allesamt nicht. Trotzdem können sie die Schwimmbewegungen schon ganz gut. Das haben sie in der ersten Kurswoche geübt: Sie haben die Arm- und Beinbewegungen gelernt, sich schon ein bisschen im Tauchen und Springen versucht und das richtige Atmen verinnerlicht. "Die erste Woche dient vor allem der Wassergewöhnung", erklärt Selami Erdogan. Schon beim letzten Mal ist der Schwimmlehrer dann mit jedem Einzelnen ins Schwimmerbecken gegangen, um im tiefen Wasser zu üben. Die Berührungsangst ist diesmal nicht mehr so groß. David ist schon richtig mutig geworden: Mit einem Satz hüpft er ins Wasser. "Fürs erste Mal war das richtig toll", lobt sein Lehrer. Nach einer Bahn mit zwei Pausen sieht David aber noch ziemlich kaputt aus.

Lily hält erstmal prüfend ihren großen Zeh ins nasse Element. "Ih, ist das kalt!" - ruft sie. Da rein springen? - Für das kleine Mädchen kommt das nicht in Frage. Sie nimmt die Treppe. Ohne Poolnudel zu schwimmen stellt für sie noch eine Herausforderung dar. "Du musst ganz viel paddeln", rät Selami Erdogan, "dann wird dir auch ganz schnell warm." Einer nach dem anderen steigt oder springt ins tiefe Wasser. Manche Nachwuchs-Schwimmer schaffen - mit kleinen Pausen - schon eine ganze Bahn. Lara überholt ihren Lehrer sogar. Der schwimmt in Rückenlage vor den Kindern her, um alles im Blick zu behalten. Am sechsten Tag des Zwei-Wochen-Kompaktkurses hat das Seepferdchen in dieser Gruppe aber noch keiner geschafft.

In Kurs zwei sieht das anders aus. Gleich der erste Kandidat, der nach den Übungen im seichten Wasser in das tiefe Becken darf, zieht die ganze Bahn ohne Festhalten durch. "Das war ja wohl babyleicht für dich", ruft Selami Erdogan Ludwig anerkennend zu. Auch den Sprung vom Startblock schafft der ohne große Überwindung. Jetzt noch schnell den Ring vom Grund des Nichtschwimmerbeckens geholt - fertig ist das Seepferdchen. Jetzt will es Michel auch wissen. Auf der Bahn am Beckenrand gibt er Gas. Nach zwei Dritteln muss er aber eine Pause einlegen. Das ist aber halb so wild. Schließlich hat der Kurs noch vier weitere Stunden. "Morgen oder übermorgen schafft Michel es auch", davon ist sein Lehrer überzeugt. Auch bei Torben ist er optimistisch. Zwar hat der Wildfang eine "eigenwillige Technik", aber Angst hat er keine. Wie ein Frosch springt er vom Rand und landet mit erstaunlichem Abstand im Wasser. "Nicht so hektisch", mahnt sein Trainer. Sonst reicht die Puste auch übermorgen nicht bis zum anderen Ende des Beckens.

Während oben das Einzeltraining läuft, übt die Gruppe im Nichtschwimmerbecken fleißig weiter. In jeder Stunde sind zwei Mütter oder Väter dabei, um den Schwimmlehrer zu unterstützen - zum Beispiel, wenn mal jemand zur Toilette muss. Und natürlich haben auch die Schwimmmeister ein Auge auf die Gruppen. Zusammen mit der letzten Schülerin kommt auch Selami Erdogan wieder herunter. Sophia hat sich nicht ins tiefe Wasser getraut. "Gezwungen wird hier keiner", erklärt der Schwimmtrainer, "das würde den Kinder nur Angst machen." Stattdessen übt er im seichten, warmen Wasser noch einmal mit Sophie, während die anderen ausgelassen ihre Spielpause genießen.

Kaum ist die Achterbande auf dem Weg in die Umkleide, will die nächste Gruppe schon das Becken stürmen. "Kinder", ruft Selami Erdogan, "Kinder, wartet! Habt ihr nicht was vergessen?" Langsam dämmert es seinen Schülern: Wer schwimmen möchte, muss sich vorher abduschen. Auch solch theoretisches Wissen gehört dazu, wenn man sein Seepferdchen machen möchte. Dass Duschen als Abkühlung vor dem Schwimmen Pflicht ist, steht nämlich in den Baderegeln.

Schwimmkurse für Anfänger werden im Copa Ca Backum regelmäßig angeboten. Sie finden in der Regel über einen Zeitraum von zwei Wochen von montags bis freitags für je eine Unterrichtsstunde statt. Kinder, die am Kurs teilnehmen wollen, sollten mindestens 1,15 Meter (Kurse im Copa Ca Backum) bzw. 90 cm (Kurse im Hallenbad Westerholt groß sein. Anmeldungen nimmt das Kassenteam unter 02366/307-326 entgegen. Die nächsten freien Plätze gibt es in den Herbstferien-Kursen im Hallenbad Westerholt vom 11. bis 22. Oktober:

Kurs 1: 10.00-10.45 Uhr
Kurs 2: 11.00-11.45 Uhr
Kurs 3: 13.00-13.45 Uhr
Kurs 4: 14.00-14.45 Uhr

Weitere Infos und Bildergalerie: www.copacabackum.de


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Quelle:
Pressemitteilung von Freitag, 20. August 2010
Pressestelle der Hertener Stadtwerke GmbH
Herner Straße 21
D-45699 Herten
Telefon: (02366) 307-214
Telefax: (02366) 307-105
E-Mail: k.walberg@herten.de
Internet: www.copacabackum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. August 2010