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HEINRICH BÖLL STIFTUNG/427: Anne-Klein-Frauenpreis 2019 an Kristina Hänel, Natascha Nicklaus und Nora Szász


Heinrich-Böll-Stiftung - Pressemitteilung vom 26. November 2018

Anne-Klein-Frauenpreis 2019 an Kristina Hänel, Natascha Nicklaus und Nora Szász, Ärztinnen und Verteidigerinnen des Informationsrechts von Frauen


Berlin - Die drei deutschen Ärztinnen Kristina Hänel, Natascha Nicklaus und Nora Szász erhalten den Anne-Klein-Frauenpreis 2019. Die zwei Gynäkologinnen Nicklaus und Szász und die Allgemeinmedizinerin Hänel werden für ihre beharrliche Verteidigung des Informationsrechts von Frauen ausgezeichnet. Alle drei sind nach Paragraf 219a Strafgesetzbuch angeklagt, für Schwangerschaftsabbrüche zu werben. Die Jury würdigt den Mut und konkreten Einsatz der Medizinerinnen, nicht kleinbeizugeben, sondern eine alle Frauen betreffende rechtliche Grundsatzfrage auszufechten, ungeachtet dessen, ob Frauen dieses Recht in Anspruch nehmen wollen oder nicht.

Paragraf 219a verletzt die Grundrechte auf Berufs- und Informationsfreiheit, das Selbstbestimmungsrecht der Patientinnen und das Gebot der Gleichberechtigung. Mit dem Anne-Klein-Frauenpreis ehrt die Jury stellvertretend drei Ärztinnen, die dieser Entwicklung Einhalt gebieten und mutig für neue gesetzliche Grundlagen kämpfen. Kristina Hänel, Natascha Nicklaus und Nora Szász zeigen beispielhaft, wie durch Zivilcourage den systematischen Zermürbungstaktiken von rechts und von selbsternannten Lebensschützer/innen begegnet werden kann. Sie sind damit ein Vorbild für den Kampf um das Recht auf Selbstbestimmung für alle Frauen und für die Entkriminalisierung von Ärzt/innen.

Die Juryvorsitzende Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, sagt: "Anne Klein, die Stifterin des Anne-Klein-Frauenpreises, hat sich als Juristin und Feministin immer für die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland und für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen eingesetzt."

Der Anne-Klein-Frauenpreis wird zum achten Mal verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Der Preis wird bei einem Festakt am Abend des 1. März 2019 in Berlin an alle drei Preisträgerinnen überreicht.

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Quelle:
Heinrich-Böll-Stiftung e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. November 2018

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