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AGRAR/1298: Benachteiligte Gebiete nach bewährtem Maßstab klassifizieren (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 11. September 2008

DBV: benachteiligte Gebiete nach bewährtem Maßstab klassifizieren

Sonnleitner wendet sich an EU-Parlamentarier


Der Deutsche Bauernverband (DBV) setzt sich für eine Fortführung der bestehenden Abgrenzung benachteiligter Gebiete nach dem bewährten System ein. Diese Abgrenzung nach den landwirtschaftlichen Vergleichszahlen beruht auf eine seit Jahrzehnten von den Landwirten und der Fachwelt akzeptierten Klassifikation. Mit großer Sorge verfolgt der DBV deshalb die Diskussion auf europäischer Ebene, die benachteiligten Gebiete nicht mehr nach der natürlichen Ertragsfähigkeit, sondern nach neuen Maßstäben zu definieren. "Die Diskussion über die Neuabgrenzung der benachteiligten Gebiete läuft erneut - wie bereits 2005 - in eine falsche Richtung", schrieb DBV-Präsident Gerd Sonnleitner an alle deutschen Abgeordneten im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung des Europäischen Parlaments.

Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, die Gebietsabgrenzung nach "produktionsbezogenen Kriterien" durchzuführen. Als Kriterien werden regionaler Getreideertrag, Viehbestandsdichte oder Deckungsbeiträge genannt. Der DBV-Präsident hält diese Kriterien für benachteiligte Gebiete "für völlig ungeeignet" und warb bei den Europa-Abgeordneten dafür, der EU-Kommission frühzeitig klar zu machen, dass eine solche neue Gebietsabgrenzung in die Sackgasse führe. Die vorgeschlagenen Kriterien würden auch bewirken, dass die benachteiligten Gebiete ständig verändert werden müssten, was nicht gewollt sein könne. Nach überschlägigen Schätzungen drohe die Mehrheit der benachteiligten Gebiete in Deutschland dadurch verloren zu gehen, befürchtet Sonnleitner. Somit würden Kriterien wie Getreideerträge oder Standarddeckungsbeiträge als Abgrenzung benachteiligter Gebiete außer zusätzlicher Bürokratie keinen Vorteil bringen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 11. September 2008
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. September 2008