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AGRAR/1265: Europaparlament stärkt Landwirtschaft den Rücken (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 12. März 2008

Europaparlament stärkt Landwirtschaft den Rücken

Wesentliche Forderungen des Bauernverbandes aufgegriffen


Das Europäische Parlament hat auf seiner Tagung am 12. März 2008 in Straßburg ein deutliches Votum für eine verlässliche Agrarpolitik und insbesondere Milchpolitik abgegeben. Der Deutsche Bauernverband (DBV) begrüßt, dass die Europaabgeordneten mit großer Mehrheit dem Vorschlag des deutschen Berichterstatters Lutz Goepel folgten und die weitere Vereinfachung der Gemeinsamen Agrarpolitik im Health Check fordern, ohne die bis 2013 zugesicherten Direktzahlungen in Frage zu stellen. Diese seien, so die Abgeordneten, auch langfristig als Einkommensgrundsicherung unabdingbar und stellten einen Ausgleich für die im internationalen Vergleich sehr hohen Standards in den Bereichen Umweltschutz, Nahrungsmittelsicherheit, Rückverfolgbarkeit und Tierschutz in Europa dar.

Ebenso forderte das Parlament von der Europäischen Kommission angemessene Begleitmaßnahmen ein, um den Rückzug der Politik aus den Märkten abzufedern. Dies betrifft insbesondere die Milchproduktion, die auch nach dem Auslaufen der Milchquote im Jahr 2015 unter teilweise schwierigen Standortbedingungen produzieren wird. Der DBV unterstützt daher nachdrücklich die Forderung des Parlaments, einen Milchfonds aus eingesparten Haushaltsmitteln einzurichten. Mit Hilfe dieses Fonds könnten Maßnahmen für Grünlandgebiete ohne Alternative zur Milchproduktion finanziert werden.

Der ebenfalls verabschiedete Bericht der deutschen Abgeordneten Elisabeth Jeggle zu einer von der Kommission vorgeschlagenen 2-prozentigen Erhöhung der Milchquote ab 1. April 2008 fordert eine Analyse der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen der Anhebung der Milchquoten, insbesondere auf benachteiligten Gebiete. Bedauerlicherweise lehnte das Parlament allerdings die Erhöhung zum jetzigen Zeitpunkt nicht vollständig ab, sondern forderte die Freiwilligkeit dieser Anhebung. Dies allerdings käme nach Ansicht des DBV einer Renationalisierung der Milchpolitik gleich, die weder politisch noch wirtschaftlich wünschenswert sei.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 12. März 2008
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. März 2008