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MARKT/092: Belgische Milchbauern bündeln sich in neuer Organisation (EMB)


European Milk Board - Pressemitteilung vom 25.07.2014

In Belgien bündeln sich Erzeuger im WAllonia FArmers Board (WAFAB)

Marktmacht der Agrarproduzenten soll dadurch gestärkt werden



(Brüssel, 25.07.2014) Bei einer Pressekonferenz in Libramont, Belgien wurde heute von belgischen Agrarproduzenten die Gründung des WAllonia FArmers Board (WAFAB) bekannt gegeben. Die Marktstellung der wallonischen Erzeuger, die wie in ganz Europa auch in der Wallonie chronisch schwach ist, soll mit diesem Schritt verbessert werden. "Die Erzeuger sind heute nicht in der Lage, ihre Interessen angemessen zu vertreten. Da die Milchproduzenten zu isoliert sind und über keinen Zusammenhalt verfügen, haben sie kein wirkliches Gegengewicht am Markt", erklärt der Präsident der neugegründeten Organisation, Guy Francq. Er fügt hinzu: "Es ist daher wirklich unverzichtbar, dass sich die wallonischen Erzeuger in einer einzigen Struktur bündeln, um ihre Interessen zu verteidigen."

Die Aufgaben der WAFAB

Die Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht hat es sich zur Aufgabe gemacht, die landwirtschaftliche Produktion in der Wallonie nachhaltig zu sichern. Sie soll als Monitoringinstanz des Agrarmarktes fungieren und dabei die Entwicklung von Mengen sowie Erzeugerpreisen beobachten. Die WAFAB soll auch die Interessen der Produzenten gegenüber den Käufern ihrer Produkte vertreten.

Die Organisation möchte darüberhinaus die Produktionskosten optimieren, indem sie als Einkäufergemeinschaft für landwirtschaftliche Betriebsmittel fungiert. Des weiteren sollen Studien, unter anderem zu innovativen Produktionsmethoden und zur Marktentwicklung in Auftrag gegeben werden.

EMB begrüßt Gründung der WAFAB

Das European Milk Board (EMB) sieht in der Gründung der WAFAB eine wichtige Voraussetzung, um die Agrarerzeuger zu stärken. Der Vorsitzende des EMB, Romuald Schaber gratuliert den Kollegen in Belgien zu diesem Schritt: "Die wallonischen Produzenten bündeln sich, um gemeinsam mehr Gewicht auf dem Markt zu erhalten. Das ist aus zwei Gründen sehr positiv. Zum einen zeigen sie damit eine wichtige Eigeninitiative und gestalten aktiv ihre Marktmöglichkeiten. Zum anderen hätten sie als Gruppe tatsächlich einfach bessere Möglichkeiten gegenüber anderen Marktakteuren als zuvor." Es liege nun an den Erzeugern, diese Möglichkeit auch zu nutzen und der WAFAB beizutreten. "Denn je mehr Bauern und Bäuerinnen mitmachen, desto stärker kann die WAFAB für sie eintreten", so Schaber weiter.

Auch in anderen Ländern, wie beispielsweise Frankreich und Deutschland, existieren mit dem France Milk Board und der MEG Milch Board bereits Bündelungsorganisationen, die einen Beitrag zur Stärkung der Produzenten am Markt leisten.

Schaber zeigt sich überdies erfreut darüber, dass Belgien eine Studie zur Berechnung der Vollkosten in die Wege geleitet hat. Neben Deutschland, Frankreich und den Niederlanden wird demnächst auch Belgien seine Milch-Erzeugungskosten eindeutig beziffern können.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 25. Juli 2014
EMB asbl - European Milk Board
Rue du Commerce 124, bte 4, 1000 Brussels
Telefon: +32 (0)2 808 1935, Fax: +32 (0)2 808 8265
E-Mail: office@europeanmilkboard.org
Internet: www.europeanmilkboard.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Juli 2014