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KRIEG/052: Brandsatz Nahost - wo gehobelt wird ... (medico international)


medico-international - Pressemitteilung vom 9.10.2014

Nothilfe Kobane: medico international fordert von Türkei Grenzöffnung



Die Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international fordert von der türkischen Regierung die Öffnung der Grenze zum vom IS belagerten Kobane. Laut Berichten der örtlichen medico-Partner seien immer noch zahlreiche Zivilisten in der Stadt und es gäbe immer mehr Verletzte durch den andauernden Artilleriebeschuss durch die IS-Milizen. Nahrungsmittel und Medikamente gingen zur Neige.

Da Kobane nur noch über die Türkei erreicht werden könne, fordert medico-Nahostreferent Martin Glasenapp: "Mit humanitärer Hilfe allein ist Kobane nicht mehr zu retten. Die Türkei muss endlich die Grenze öffnen, damit die bedrängte kurdische Bevölkerung nicht nur fliehen kann, sondern auch die Möglichkeit hat, ihre eigene Stadt in Syrien zu schützen".

In Zusammenarbeit mit der medizinischen Kommission von Kobane gelang es medico international noch vor Ausbruch der Kämpfe eine Blutbank in die bedrängte Enklave zu bringen. Auf Anfrage Bürgermeisterin versorgt medico im türkischen Suruc Flüchtlinge mit Decken. "Viele kurdische Flüchtlinge verweigern die Aufnahme in die staatlichen Flüchtlingscamps der türkischen Regierung, da diese in ihren Augen nicht der Hilfe, sondern der Kontrolle dienen", sagt Glasenapp.

Auch in den Flüchtlingslagern in der Region Khanaqin im kurdischen Nordirak leisten die medico-Partnerorganisationen Haukari und Kurdish Health Foundation im Moment Nothilfe. Weitere medizinische Transporte für die jesidischen und innersyrischen Flüchtlinge sind in Vorbereitung.

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Quelle:
medico international - Pressemitteilung vom 09.10.2014
Herausgeber: medico international
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Oktober 2014