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KRIEG/045: Brandsatz Nahost - Flagge zeigen ... (Cenî)


Cenî - Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V. - 28. Februar 2014

Stoppt die IS-Angriffe auf Kobanê sowie die Waffenlieferung der Türkei an den IS!



Seit dem 15.09.2014 greift die faschistische Gruppe Islamischer Staat (IS) an fünf verschiedenen Fronten die Region Kobanê in Rojava (Westkurdistan/Nordsyrien) an. "Sowohl was die Anzahl der Angreifer angeht, als auch die Waffenausrüstung der Islamisten übersteigt alles, womit wir bislang bei den Angriffen des IS auf den Kanton Kobanê konfrontiert waren", heißt es in der Erklärung der Pressestelle der kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG.

Seit Monaten terrorisiert die menschenverachtende Organisation IS Kurdistan und den Mittleren Osten. Frauen werden verschleppt, vergewaltigt, versklavt, ermordet. Es findet ein Feminizid gegen Frauen im Mittleren Osten statt. Mit äußerster Härte greift der IS nach dem Genozid an den kurdischen Eziden in Shengal vor allem wieder in Rojava (Westkurdistan/Nordsyrien) an. Rojava gliedert sich in drei Kantone (Siedlungspolitik der syrischen Regierung) und wird von der Bevölkerung basisdemokratisch selbstverwaltet. Nach der Übernahme von Mossul und Tikrit Mitte Juni 2014 setzt der IS seit dem 2. Juli seine Angriffe auf Kobanê mit den dort erbeuteten Waffen - wie z.B. US-Panzern und Raketen - und neuer Brutalität fort. Dutzende Dörfer mussten aufgrund der Angriffe des IS evakuiert werden. In dessen Folge sahen sich tausende Menschen gezwungen zu fliehen. Bei Fortdauer der Angriffe besteht die Gefahr, dass die gesamte Region unter die Kontrolle des IS geraten könnte.

Unterstützt wird der IS bei seinen Angriffen auf Kobanê erneut von der Türkei. Augenzeugen berichten, dass Panzer und Munition mit einem Zug auf der türkischen Seite an die Grenze gebracht wurden. Danach seien diese von IS-Kämpfern abgeholt und über die Grenze nach Syrien transportiert worden.


Wir rufen die internationale Öffentlichkeit dazu auf, nach dem Schweigen zur internationalen Unterstützung für den IS nun endlich wirksame Gegenmaßnahmen durchzusetzen:

• Die internationalen Kräfte müssen dafür sorgen, dass die Türkei ihre Unterstützung für die IS-Banden umgehend einstellt.

• Öffnung des Grenzübergangs Suruc-Kobanê und Ausweitung der humanitären Hilfe

• Unterbindung der Grenzübertritte für IS-Mitglieder und Dschihadisten, die sich dem IS anschließen wollen

• Unterstützung aller kurdischen Gruppen, die gegen den IS kämpfen. Das sind insbesondere die Volksverteidigungseinheiten (YPG) und Frauenverteidigungseinheiten (YPJ)

• Anerkennung der Demokratisch-Autonomen Verwaltungen von Rojava


Um diesen Forderungen Gehör zu verschaffen, beteiligt sich der Kurdische Frauenrat DESTDAN e.V. Berlin an einer zweitägigen Mahnwache am Brandenburger Tor und ruft zur Teilnahme an der Mahnwache und anschließenden Demonstration auf.

Mahnwache am Brandenburger Tor in Berlin
Donnerstag, 25.09. um 10:00 bis Freitag, 26.09. um 24:00 (Tag und Nacht)


Demonstration

Samstag, 27.09. um 16:00 ab U-Bahnhof Wittenbergplatz Berlin

Frauenrat DESTDAN e.V., 25. September 2014

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Quelle:
Cenî - Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V.
Corneliusstrasse 125, 40215 Düsseldorf
Tel.: 0049 (0)211 598 92 51
E-mail: ceni_frauen@gmx.de
Internet: www.ceni-kurdistan.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. September 2014