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ATTAC/1537: Künstler unterstützen Protest gegen Freihandelsabkommen TTIP


Attac Deutschland
Deutscher Kulturrat
Pressemitteilung - Berlin / Frankfurt am Main, 29. April 2014

Künstler unterstützen Protest gegen Freihandelsabkommen TTIP

Kulturrats-Geschäftsführer Olaf Zimmermann und Kabarettist Arnulf Rating warnen vor Verlust kultureller Vielfalt / Attac-Tournee "Kul.tour stoppt TTIP" startet am 2. Mai



Der Widerstand gegen das geplante transatlantische Freihandelsabkommen TTIP erfasst einen immer größeren Teil der Zivilgesellschaft. Namhafte Künstlerinnen und Künstler unterstützen den Protest des globalisierungskritischen Netzwerkes Attac gegen das Abkommen: Am 2. Mai startet die Attac-Tournee "Kul.tour stoppt TTIP - raus aus der Freihandelsfalle!", unter anderem mit Urban Priol, HG Butzko, Jess Jochimsen, Konstantin Wecker, Christoph Sieber, Luise Kinseher, Marc-Uwe Kling und Arnulf Rating. Auch der Deutsche Kulturrat - der Spitzenverband von 236 Bundeskulturverbänden und Organisationen - positioniert sich klar gegen TTIP.

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Dienstag in Berlin begründeten Attac-Sprecherin Jutta Sundermann, Kulturrats-Geschäftsführer Olaf Zimmermann und der Kabarettist Arnulf Rating die Kritik an dem Abkommen und stellten die Attac-Kul.tour vor.

"TTIP bedeutet einen Angriff auf soziale, ökologische und rechtliche Standards dies- und jenseits des Atlantiks - und auf die kulturelle Vielfalt. Zudem würde das mitverhandelte Klagerecht für Konzerne gegen Staaten das Recht auf fatale Weise privatisieren", sagte Jutta Sundermann vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. "Aber der Widerstand wird breiter und stärker. Bei der Kul.tour zeigen wir auf kreative Weise, was auf dem Spiel steht - und dass wir gemeinsam etwas verändern können."

Kulturrats-Geschäftsführer Olaf Zimmermann stellte fest: "Bei TTIP geht es für uns um viel, insbesondere um die Schutzmechanismen, die für kulturelle Vielfalt in Deutschland und Europa sorgen - und das ist nicht allein die Buchpreisbindung. Das ist auch die spezielle Art der Finanzierung des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks, das ist die gesamte öffentliche Kulturförderung." Große Sorgen mache sich der Kulturrat auch, dass das hohe Schutzniveau beim Urheberrecht in Frage gesellt werden könne. Letztlich wolle TTIP die kulturelle Vielfalt zum globalen Handelshemmnis degradieren. Olaf Zimmermann weiter: "Darum wehrt sich der Deutsche Kulturrat gegen das Abkommen - zusammen mit Globalisierungskritikern und Umweltschützern. Wir arbeiten mit wachsendem Erfolg daran, die verschiedenen Proteststränge stärker miteinander zu verbinden."

Auch der bekannte Kabarettist Arnulf Rating fand deutliche Worte gegen das Abkommen: "Die TTIP-Befürworter malen jenseits ihrer verschlossenen Türen eine rosige Zukunft mit Wachstum und vielen Arbeitsplätzen. Das kennen wir in Deutschland: Früher hatten wir hier zu wenig Jobs. Heute haben manche schon zwei davon. Wachstum haben wir auch: Bei der Armut, beim Plastikmüll und beim Lobbyismus. Liberalisierung ist kein Wundermittel. Das hat uns auf den Finanzmärkten gerade an den Abgrund geführt. Wir brauchen vernünftige Standards. Wir wollen da mitreden. Es geht um fast 50 Prozent des Welthandels. Ich möchte nicht, dass irgendwelche Lobbyloddel bestimmen, was bei uns auf den Tisch kommt."

Die von Attac organisierte zweiwöchige Tournee "Kul.tour stoppt TTIP - raus aus der Freihandelsfalle!" startet am 2. Mai in Fulda. Es folgt täglich eine Veranstaltung in einer anderen Stadt. Die Bandbreite reicht von Kabarett, Theater und Lesungen bis hin zum Rockkonzert, unter freiem Himmel und in verschiedenen Kulturstätten. Ein Lastwagen mit Aktions-Equipment und Lautverstärker begleitet die Tour zu ihren Stationen in 13 Städten, darunter Frankfurt, München, Saarlouis, Stuttgart, Freiburg und Leipzig. Am 13. Mai findet die Kul.tour ihren Abschluss in Berlin, wo auch Olaf Zimmermann und Arnulf Rating auftreten werden.


Weitere Informationen:

Attac-Tournee "Kul.tour stoppt TTIP":
www.attac.de/kultour

Webseite des Deutschen Kulturrats zu TTIP:
www.kulturrat.de/ttip

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Quelle:
Pressemitteilung vom 29.04.2014
Attac Deutschland, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. April 2014